Wolfgang Carl Briegel (1626-1712)

Barockkomponist und Hofkapellmeister

Das Geburtshaus von Wolfgang Carl Briegel ist heute noch zu sehen, es steht am Marktplatz und wurde im 16. Jahrhundert erbaut.

Für sein musikalisches Talent gab es zur damaligen Zeit in Königsberg viele Anregungen. Die Stadt verzeichnete im 15./16. Jahrhundert viele Kontoren, die die Orgel- und Chormusik auf breiter Basis pflegten.

Mit der Besetzung Königsbergs durch Tillys Truppen im Jahr 1632 begann für die Stadt Elend und Not. Viele Bürger flohen, so auch der Großvater Elias Zinck mit seiner Tochter Veronika und dem Enkel Wolfgang Carl. Sein Vater kam vermutlich in den Wirren der Plünderungen, des Stadtbrandes und der Hungersnot ums Leben. Später, im Verlauf der weiteren Kriegshandlungen dann auch seine nächsten Angehörigen, der Großvater und die Mutter.

Seine Jugendzeit verbrachte Briegel in Nürnberg, erhielt dort eine grundlegende Ausbildung und bekam nach dem Studium eine Stelle als Organist in Schweinfurt. Er heiratete in Schweinfurt schon bald eine Pfarrerstochter. Herzog Ernst der Fromme berief den erst 24-Jährigen als Musiker an den Gothaer Hof.

Die Gothaer Jahre waren für den Hofkantor und Musiklehrer der fürstlichen Familie eine fruchtbringende Zeit. Seine Kompositionen wurden von musikbegeisterten Fürsten verbreitet und machten Briegel zum anerkannten Meister.

Der betagte Musiker verbrachte die letzten Jahre seines Lebens im Kreise seiner Familie. Als er im Alter von 86 Jahren starb, endete ein ungewöhnlich umfangreiches Lebenswerk, das die Musik des Hochbarock mit geprägt hatte. Evangelische Kirchenmusik zwischen Schütz und Bach, in diese Reihe gehört auch Wolfgang Carl Briegel.