Meister Maler vom 16. bis 18. Jahrhundert

Caravaggio (1573 - 1610)

Caravaggio nannte sich nach dem gleichnamigen kleinen Dorf bei Bergamo in der Lombardei. Sein impulsiver Charakter brachte ihn mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Nachdem ein Totschlag ihn zur Flucht aus Rom zwang, reiste er über Neapel nach Malta. Im Alter von 37 Jahren starb er einsam unter ungeklärten Umständen. Die Gewalttaten, die in der Bibel beschrieben werden, übten eine magische Faszination auf Caravaggio aus. Mit seinem radikalen Realismus und den kräftigen Hell-Dunkel Kontrasten entwickelte er eine Malerei voller Dramatik.

Peter Paul Rubens (1577 - 1640)

In Siegen geboren kehrte Peter Paul Rubens bald in die Heimatstadt seiner Eltern Antwerpen zurück.Rasch avancierte er zum führenden Barockkünstler seiner Zeit. Seine Malweise zeichnet sich aus durch eine zunehmende Verinnerlichung und Vertiefung. Eine Vielzahl von Aufträgen erhielt er nicht nur von der einheimischen Bevölkerung, sondern vom gesamten europäischen Adel.

Nicolas Poussin (1594 - 1665)

Geboren in der Normandie wuchs Nicolas in bescheidenen Verhältnissen auf. In jungen Jahren ging er nach Paris und später nach Italien.Hier widmete er sich schließlich seiner barocken Historienmalerei. Die Barockmalerei war gekennzeichndet durch Farbigkeit, einem gebärdenreichen Figurenstil sowie eine Räumlichkeit mit großer Tiefenwirkung. Monumentale Ruhe geht aus dem Spätwerk Poussins hervor, das eine reiche Naturbeobachtung vereint.

Anthonis van Dyck (1599 - 1641)

In Antwerpen geboren begann schnell seine steile Karriere. 1630 wurde er Hofmaler der Erzherzogin Isabella. 1632 siedelte er als Hofmaler Karls I. nach London über. Als einfühlsamer Beobachter stellte er die Physiognomien der Portraitierten differenziert dar. Mit seinen Bildnissen der englischen Königsfamilie und des Adels prägte er bis heute unsere Vorstellungen vom kultivierten Leben der höfischen Gesellschaft.

Diego Veláquez (1599 - 1660)

In Sevilla geboren heiratete er nach Abschluss seiner Malerausbildung die Tochter seines Lehrers. 1622 ging er an den Hof nach Madrid, wo er Maler des Königs wurde. Hier kam er in Kontakt mit bekannten Künstlern, unter ihnen Peter Paul Rubens. In seinen Portraits etwa von Papst Innozenz X. überschritt er die Grenze der bisher üblichen Zurückhaltung und erfaßte psychologische Momente des Dargestellten. In seinen letzten Lebensjahren kam er wegen seiner vielen Verpflichtungen am Hofe kaum noch zum Malen.

Claude Lorrain (1600 - 1682)

Er stammte aus einfachen Verhältnissen, wurde mit zwölf Jahren Vollwaise und nannte sich nach seiner Herkunftsregion Lothringen. In Italien entdeckte er seine Leidenschaft für die Landschaftsmalerei. Bei Tag und Nacht beobachtete er das Sonnen- und Mondlicht, den Wechsel der Wolken sowie das Licht auf dem Wasser und in den Zweigen der Bäume. Aufgrund seiner Begabung erfolgte 1634 die Aufnahme in der renommierten Accademia di San Luca in Rom. Bei der Betrachtung seiner Bilder wird der Blick in die Ferne gezogen, Menschen und Tiere fügte Lorrain klein und fast nebensächlich ein - sie waren für ihn nur ein Teil der umfassenden Natur.

Jan Vermeer (1632 -1675)

In Delft geboren, ist über seinen Werdegang wenig bekannt. Ab 1657 wandte sich Vermeer den Kleinformaten zu. Vermeer arbeitete langsam und vollendete im Jahr nur zwei bis drei Werke. Er starb im Alter von 43 Jahren hoch verschuldet und hinterließ seine Frau Catharina mit elf Kindern. Seine Witwe war wegen der hohen Verschuldung gezwungen, viele seiner Gemälde zu versteigern. Kenner hoben zwar immer wieder die hervorragende Qualität seiner Kleinformate hervor, doch blieben die Werke ein Geheimtipp, bis schließlich die Impressionisten für seine Wiederentdeckung sorgten.

Jean-Antoine Watteau (1684 - 1721

Jean Antoine entstammte einer Handwerkerfamilie aus Valenciennes. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler zog er nach Paris und entwickelte im Lauf der Zei einen Stil, der ihn zum Begründer der französischen Rokoko-Malerei werden ließ. Er malte die heitere Welt der galanten Feste, Szenen mit Menschen, die ihrer Erdenschwere enthoben sind. Watteau galt bei seinen Zeitgenossen als "Realist", was er zweifellos war, weil er in seiner Malerei exakt die Bedürnisse und das Lebensgefühl der Menschen im 18. Jahrhundert traf.

Angelika Kauffmann (1741 - 1807)

Die Schweizerin Angelika Kauffmann galt schon früh als künstlerisches "Wunderkind" und wurde von ihrem Vater gefördert. Mit 16 Jahren entschied sich die junge Frau gegen die Laufbahn als Sängerin und wurde zur Malerin. In der aufstrebende Metropole London eröffnete sie ein Atelier und hatte mit ihren klassizistischen Portraits zunehmenden Erfolg so auch mit ihrem Portrait von Johann Wolfgang von Goethe. In ihren Historienbildern beschäftigte sie sich vorwiegend mit den Schicksalen weiblicher Figuren in einem elegant-anmutigen Malstil.

Francisco de Goya (1746 - 1828)

Goya, Sohn eines Bauern, begann eine Malerausbildung in Spanien. Er bereiste Italien und erhielt - zurückgekehrt nach Madrid - Fresken- und Portraitaufträge. 1786 wurde er zum Maler des Königs und schließlich zum stellvertretenden Direktor der Akademie San Fernando in Madrid ernannt. 1793 erlitt Goya einen Schlaganfall, er erholte sich nur langsam und blieb taub. In seinen beiden berühmten Gemälden "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja" wird eine neue Perspektive umgesetzt: der Blick richtet sich von der schönen Frau auf den Betrachter, die ihn scheinbar spöttisch nund distanziert beobachtet.

Jacques-Louis David (1748 - 1825)

David entstammte einer wohlhabenden Familie von Kaufleuten. Die meiste Zeit seiner Ausbildung als Maler verbrachte David im Louvre. In der französischen Revolution schloss sich David den Jakobinern an, bald darauf wurde er zum Präsidenten der Jakobiner erwählt. Davids primärer Zuständigkeitsbereich waren die Künste - und so veranstaltete er Feste für die Verherrlichung der Revolution. Der Sturz von Robespierre bedeutete für ihn das Ende seiner politischen Karriere. Er fiel in Ungnade, eingekerkert wurde er  von Napoleon Bonaparte befreit. Nach dem Sturz Napoleons musste David wie alle Gleichgesinnten das Land verlassen und zog nach Brüssel. Dort malte er zumeist Portraits und antike Szenen.

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751 - 1829)

Tischbein entstammte einer weit verzweigten hessischen Künstlerfamilie aus begütertem Haus .Er wurde Maler und lernte bei einem Italien- Aufenthalt Goethe kennen, mit dessen Portrait er sein bekanntestes Werk schuf. Seine Bilder fanden zu seiner Zeit bei den Romantikern Anerkennung.