Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821 - 1881)

 Dostojewski

Zu seine Hauptwerken gehören Schuld und Sühne, Der Idiot, Die Dämonen und Die Brüder Karamasow. Sein literarisches Werk beschreibt die politischen, sozialen und spirituellen Verhältnisse zur Zeit des Russischen Kaiserreiches, das sich im 19. Jahrhundert im Umbruch befand. Zentrales Thema seiner Werke ist die psychische Befindlichkeit des Menschen und seine Konflikte beim Anbruch der Moderne. Dostojewski stand dem Frühsozialismus nahe. Wegen seiner Teilnahme an einem revolutionären Zirkel wurde er verhaftet, zum Tode verurteilt und anschließend begnadigt. Zur Strafe wurde er allerdings jahrelang in Lagerhaft und anschließendem Militärdienst nach Sibirien geschickt. Dostojewski litt an Epilepsie und war einige Jahre der Spielsucht verfallen. Während seine Zeitgenossen wie Lew Tolstoi unter den Bedingungen materieller Sorglosigkeit schreiben konnten, war das Leben Dostojewskis meist von finanzieller Not geprägt. Erst in den letzten zehn Lebensjahren genoss er Anerkennung und lebte finanziell sorgenfrei.

Dostojeweski hatte auch in der Verbannung gute Freunde, die zu ihm hielten. 1855 wirbt er um die Hand von Marija Issajewnas. Kurz nach der Hochzeit erlitt Fjodor seinen ersten schweren epileptischen Anfall. Wenig später hatte er eine Liebesbeziehung mit der jungen Polina Suslowa.1864 starb seine an Tuberkulose erkrankte Ehefrau. Die Beziehung zu seiner jungen Geliebten blieb bestehen. Er verreiste viel in Gegenwart von Polina und verspielte hohe Summen beim Roulette. Während seiner Arbeiten am Roman Der Spieler engagierte er die 20-jährige Anna Snitkina als Stenographin. Beide kamen sich durch die Arbeit nahe.

 Anna Snitkina

1866 machte Dostojewski ihr einen Heiratsantrag, die Trauung fand bald darauf statt. Dem Paar wurden mehrere Kinder geboren, von denen zwei früh verstarben. Außer sich vor Schmerz pilgerte Dostojewski ins Kloster. Dostojewski starb als anerkannter Schriftsteller an Lungenblutungen. In der Rezeption wird Dostejewski auf internationaler Ebene geeehrt als Schriftsteller mit einem außergewöhnlichem Talent für theologische und philosophische Fragestellungen im Rahmen der menschlichen Existenz und als ein einfühlsamer Psychologe, der das Seelenleben seiner Zeitgenossen mit einer unglaublichen Präzision erfasste.