Die Kreuzzüge
Die Kreuzzüge waren religiös und wirtschaftlich motivierte Kriege zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Im Wesentlichen waren es Orientkreuzzüge, die sich gegen die muslimischen Staaten im Nahen Osten wendeten. 1099 eroberte ein Kreuzfahrerheer Jerusalem.
Den Kreuzzügen vorausgegangen ist eine islamische Expansion seit dem 7. Jahrhundert. Es kam zu einer militärischen Unterwerfung christlicher Gebiete durch arabisch-islamische Eroberer im Nahen Osten, Nordafrika, Italien, Sardinien, Spanien und Rom (Zerstörung der Basilika St. Peter).
Ausgelöst wurde der erste Kreuzzug durch einen Hilferuf des byzantinischen Kaisers. Daraufhin rief Papst Urban II. die Christen zum Kreuzzug in das "Heilige Land" auf. Aufgrund der Bedrohung durch die muslimischen Staaten wurden weitere Kreuzzüge durchgeführt, denen jedoch meist kein anhaltender Erfolg beschieden war.
Nach dem katastrophalen Ausgang des Zweiten Kreuzzuges mehrten sich die kritischen Stimmen seitens der Theologen sowohl in Deutschland, Frankreich und England. Im Lauf der Zeit treten die religiösen Motive immer mehr in den Hintergrund zugunsten der wirtschaftlichen Interessen; besonders deutlich wird dies bei der Eroberung und Plünderung der christlichen Stadt Konstantinopel im Vierten Kreuzzug.
Der große militärische Aufwand im Rahmen der Kreuzzüge ist damit zu erklären, dass der Islam als eine große Gefahr angesehen wurde - schließlich grenzte das islamisch-arabische Machtgebiet an den Pyrenäen in Frankreich an, zudem waren fast alle Mittelmeerinseln und Teile Süditaliens zeitweise von den Arabern erobert worden.
Der abendländische Adel erhoffte sich durch die Eroberung neue Besitztümer, ebenso die Kirchen. Nicht nur weite Teile der Bevölkerung sahen in den Kreuzzügen eine Fluchtmöglichkeit von der oft harten Arbeit in der Heimat, auch Verbrecher und Gesetzlose folgten den Aufrufen, weil sie sich dadurch der Strafverfolgung entziehen konnten.