Regensburg

Regensburg in Ostbayern gehört seit 2006 zum UNESCO-Welterbe. Die Stadt ist Bischofssitz der Diözese Regensburg. Heute wird Regensburg stark vom verarbeitenden Gewerbe (Automobilbau, Maschinenbau, Elektrotechnik, Mikroelektronik) geprägt. Regensburg ist eine der ältesten Städte Deutschlands.

Der Namensursprung beruht auf keltischen Wörtern. Die Gegend um Regensburg ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Es wurden keltische Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben gefunden, sie lassen sich etwa auf 400 v. Chr. datieren. Die römische Geschichte Regensburgs beginnt um etwa 79 n. Chr. 170 n. Chr. wurde das Legionslager Castro Regina auf Anordnung von Kaiser Marc Aurel errichtet. 

Regensburg gehört zu den ältesten Bistümern Deutschlands. Obwohl Regensburg als Reichsstadt 1542 protestantisch wurde, blieb die Stadt eine katholische Bischofsstadt. Im Mittelalter erlebte die Stadt durch den Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew ihre wirtschaftliche Blütezeit. Die romanische und gotische Architektur der damaligen Zeit bestimmt noch heute das Gesicht der Stadt. Ein weiteres Zeichen für den damaligen Wohlstand war der Bau der steinernen Brücke von 1135-1146.

 Karlsbrücke in Prag

Dieses "Bauwunder" wurde Vorbild für nachfolgende Brückenbauten - so zum Beispiel für die Vorläuferin der Karlsbrücke in Prag. Der Stadt wurden im 13. Jahrhundert von kaiserlicher Seite umfangreiche Privilegien verliehen. Dies führte zusammen mit dem lukrativen Fernhandel zu einem Erstarken der Bürgerschaft. Allerdings begann damit zeitgleich der dauerhafte Konflikt mit dem Regensburger Bischof und mit dem umliegenden Herzogtum Bayern. Vermutlich nach 1260 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms begonnen.

Nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs und der bereits damals betriebenen Judenverfolgung (16.Jahrhundert) wurde die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges und danach Zufluchtsort evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich, die sich hier niederließen oder nach Franken und Schwaben auswanderten. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden in und um Regensburg Arbeitslager für Kriegsgefangene errichtet, die unter elenden Lebensbedingungen Zwangsarbeit verrichten mussten. In den nachfolgenden Jahren hatte Regensburg unter Luftangriffen zu leiden, die Altstadt wurde aber im Vergleich zu anderen Städten weitaus weniger in Mitleidenschaft gezogen. 1945 wurde die Stadt kampflos an die US-Armee übergeben. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegte Gunter Demnig 2007 die ersten Stolpersteine in Regensburg.

1945 wurde der Grundstein für die Universität gelegt und in der Folgezeit siedelten sich große Wirtschaftsunternehmen in Regensburg an. Der historische Stadtkern Regensburgs ist die größte mitttelalterliche Stadt Deutschlands. Sie besitzt die größte Anzahl von Geschlechterürmen nördlich der Alpen. Der Geschlechterturm entstand ursprünglich in Italien als Verteidigungsbau einflussreicher städtischer Familien. Es handelt sich meist um quadratische Türme, die vor allem im Frühmittelalter zur Zeit der Feden als Verteidigung dienten. Die Leitern im Inneren des Turms konnten im Belagerungsfall nach oben gezogen werden.

In San Gimignano exisitieren noch 15 von weitem sichtbare Geschlechtertürme. Heute beherbergt Regensburg in friedlicher Koexistenz verschiedene Religionsangehörige, unter ihnen Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und Buddhisten.

Sehenswürdigkeiten

Nicht selten wurde in der Nachkriegszeit historische Bausubstanz einfach abgerissen, um Raum zu schaffen für Neubauten oder breite Schneisen für den Autoverkehr. Auch in Regensburg wurden ähnliche Projekte geplant. Doch die Altstadt entging diesem Schicksal primär wegen der schwachen wirtschaftlichen Lage der Stadt zu dieser Zeit. Der verzögerte Nachkriegsaufschwung in Regensburg entpuppte sich also als Glücksfall für die Stadt.

In der Bevölkerung und im Stadtrat veränderte sich dann die Stimmung zugunsten der Erhaltung historischer Bausubstanz. Goethe, Mozart, Haydn und die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis gehörten zu den Gästen der Stadt.

Neben dem Regensburger Dom gibt es viele weitere Baudenkmäler, unter ihnen der Salzstadel und Stadttor, das Kepler Gedächtnishaus, die Klosterkirche Niedermünster, die Stiftskirche St. Johann und das Schloss Emmeran.

Salzstadel und Stadttor

Regensburg verfügt über einen Grüngürtel, der die Altstadt vollständig umschliesst. Hier laden Parks den Besucher zum Verweilen und Entspannen ein.

Renaissancegarten im Herzogspark

Söhne und Töcher der Stadt

Barbara Blomberg (1527-1597) war die Geliebte Kaiser Karl V. und Mutter seines Sohnes Don Juan de Austria. Christoph Ludwig Agricola (1665-1724) war ein vielgereister deutscher Landschaftsmaler. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er auf Reisen in England, Niederlande, Frankreich und Neapel.Seine Gemälde geben bemerkenswert genau die Natur in den verschiedenen Jahrerszeiten wieder. Karl Alexander von Thurn und Taxis (1770-1827) war der fünfte Fürst des Adelsgeschlechtes von Thurn und Taxis. Karl Alexander betrieb ein privates Postunternehmen, die Thurn- und Taxis-Post.

Stadtführungen

Das differenzierte Spektrum der angebotenen Stadtführungen umfaßt folgende highlights: Führung durch die historische Altstadt - Abendstadtführungen mit wechselnden Themen - Besuch des Reichstagsmuseums im Alten Rathaus - Besuch des Kepler-Hauses und der Regensburger Sternwarte - Erlebnistouren mit Schauspieleinlagen - Kinderstadtführungen - Führungen in Deutscher Gebärdensprache sowie Weihnachtsstadtführungen. Weitere Anregungen für die Urlaubsplanung finden Interessierte unter www.regensburg.de.