Bamberg

Babenberg, so hieß die Stadt im Mittelalter, gehört zum bayrischen Regierungsbezirk Oberfranken und ist heute eine Universitäts,- Schul - und Verwaltungsstadt, wichtigstes Wirtschaftszentrum Oberfrankens und Sitz des gleichnamigen Erzbistums. Die Stadt beherbergt 71.000 Einwohner.

Die Altstadt ist die größte unversehrt erhaltene historische Stadt in Deutschland und wurde 1993 in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen. Überregional bekannt ist Bamberg auch für seine vielfältige Biertradition.

Östlich von Bamberg liegt die Fränkische Schweiz, im Nordosten und Westen das Maintal, im Nordwesten die Haßberge und im Westen der Steigerwald.

Im Jahre 902 wurde zum ersten Mal ein Castrum Babenberch genannt, es gehörte dem fränkischen Geschlecht der älteren Babenberger, die das Lehen in einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren. Die Besitzungen fielen an den König. Kaiser Otto II. schenkte den Besitz seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, auch Heinrich der Zänker genannt. 1007 gründete Heinrich II., Sohn Heinrich des Zänkers, das Bistum Bamberg.1430 rückten die Hussiten auf Bamberg vor. Das Domkapitel floh mit dem Domschatz auf die Griechburg.

Heutiger Innenhof der Griechburg

Die wohlhabenden Bürger flüchteten nach Forchheim und Nürnberg.Die Hussiten kamen jedoch nicht nach Bamberg. Als sie Schleßlitz erobert hatten, plünderten einheimische Handwerker, Tagelöhner und Bauern erst die Weinkeller und dann die Bürgerhäuser und Klöster. Ein Aufstand der Bürger gegen die fürstbischöfliche Macht im 15. Jahrhundert blieb erfolglos. Auch Bamberg blieb vom Bauernkrieg nicht verschont, im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt sehr unter den schwedischen Truppen und zu Zeiten Napoleons unter den französischen Truppen. In der Barockzeit erlebte Bamberg unter dem Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn seine kulturelle Blüte.

Während der Märzrevolution in den Jahren 1848/49 wurde Bamberg zur Hochburg der Demokraten. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten auch in Bamberg die Macht und jüdische Mitburger wurden verfolgt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Bamberg zur Amerikanischen Besatzungszone.

Das ehemalige Hochstift Bamberg war gemeinsam mit dem Hochstift Würzburg und benachbarten Fürstentümern eines der Hauptzentren der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung in Süddeutschland. In den 1620er und 1630er Jahren erreichte die Hexenverfolgung unter Weihbischof Friedrich Förner ihren Höhepunkt.

 Friedrich Förner

Neben zahlreichen Bürgerinnen wurde auch der Bürgermeister Johannes Junius wegen dem Vorwurf der Hexerei eingekerkert. In einem Abschiedsbrief schreibt er vor seiner Hinrichtung: "Unschludig bin ich ins Gefängnis gekommen, unschuldig bin ich gemartert worden, unschuldig muss ich sterben..." Erst der Einmarsch schwedischer Truppen setzte der Hexenverfolgung ein Ende. Heute hat sich in Bamberg ein Bürgerverein gebildet, der mit Hilfe von Spenden nicht nur an die Hexenverfolgung erinnert, sondern auch mit verschiedenen Aktionen vor Fanatismus und Diskriminierung warnt.

Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln gebaut. Überragt vom Dom repräsentiert die Altstadt ein Ensemble von mittelalterlicher und barocker Baukunst.

Als ehemailge Kaiser- und Bischofsstadt bietet Bamberg mit seiner Altstadt den Einheimischen wie Touristen ein "tausendjähriges Gesamtkunstwerk", umgeben von Natur- und Flusslandschaften, die zu vielfältigen Freizeitaktivitäten einladen. Nähere Informationen erhalten Interessierte unter www.stadt.bamberg-de. Neben den täglichen Stadtführungen finden für Einzelreisende wie Gruppen begleitete Bustouren statt hinein in die Umgebung, so etwa in das Land der Burgen und Höhlen der Fränkischen Schweiz. Einblicke in die 900 Jahre währende Geschichte der Altenburg gibt zur Sommerzeit eine sonntägliche Burgführung mit Besichtigung ausgesuchter Räumlichkeiten und Begehung des Bergfriedes, der einen einzigartigen Blick auf die Altstadt ermöglicht. Die Website www.altenburgverein.de zeigt unter dem Kapitel "Impressionen" einen Helikopterflug über die Altenburg.

Söhne und Töchter der Stadt Bamberg

Dorothee Bär (Jahrgang 1978)Bundestagsabgeordnete (CSU) und Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel. Seit 2008 gehört Dorothee Bär dem Kreistag des Landkreises Haßberge an. Uwe Bossert (Jahrgang 1974), Gitarrist der ehemaligen Band Reamonnund und Thomas Gottschalk (Jahrgang 1950), Radio- und Fernsehmoderator, Unterhaltungskünstler und Schauspieler.