Meister Maler Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts
Caspar David Friedrich (1774 - 1840)
Nach dem Studium an der Kunstakademie in Kopenhagen siedelte Caspar über nach Dresden. 1807 erfolgte sein Übergang zur Ölmalerei. Als Maler der Romantik bevorzugte er stimmungsvolle Landschaften. Schon bald hatte er auch international ein hohes Ansehen erworben, so dass 1820 der spätere Zar Nikolaus I. sein Atelier besuchte und zahlreche Arbeiten des Künstlers erwarb. Nach einem Schlaganfall 1835 musste er seine Arbeiten einschränken, ein zweiter Schlaganfall führte zur fast vollständigen Lähmung des Künstlers."Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht" . C.D. Friedrich
William Turner (1775 - 1851)
William wurde in London geboren. Schon früh erkannten die Eltern das Talent ihres Sohnes. Er studierte Kunst an der Royal Academy und hielt sich für längere Zeit im Louvre auf, wo ihn besonders die Werke Tizians und Claude Lorrains beeindruckten. In seinen späten Landschaftsbildern löst sich das Bildmotiv nahezu atmosphärisch in Luft auf. Mit dieser Malweise nahm Turner die Entwicklung des Impressionismus vorweg.
Johann Friedrich Overbeck (1789 - 1869)
Overbeck wuchs in Lübeck auf in einer weltoffenen protestantischen Familie. Seine Familie schickte ihn auf eine private Kunstschule. 1809 gündete er mit anderen Studenten der Wiener Akademie den "Lukasbund", benannt nach Lukas, dem Patron der Maler. Overbeck und seine Malerkollegen wollten der Kunst wieder den Stellenwert verleihen, den sie im Mittelalter hatte, jenseits von den nach ihrer Meinung korrumpierten Werten der Akademie. Sie wollten die nationale Kunst wieder neu beleben, indem sie sich in deren Wurzeln, in die Kultur Italiens versenkten. Aus diesem Grund zogen sie in das ehemalige Franziskanerkloster San Isidoro ein und lebten dort in mönchischer Zurückgezogenheit.In streng geregelter spartanischer Lebensweise malten sie ihre Werke.
Camille Corot (1796 - 1875)
Geboren in Paris wurde Camille bei seinen Italien-Aufenthalten beeinflußt von den Werken Claude Lorrains und Nicolas Poussins. Ab 1830 verbrachte Carot mit einigen Künstlerfreunden jedes Jahr einige Tage malend im Wald von Fontainebleau. In der freien Natur entstanden stimmungsvolle Landschaftsbilder, die sich allein auf die Landschaft konzentrierten und jedes weitere Sujet außer Acht ließen.
Eugène Delacroix (1798 -1865)
Als Kind wohlhabender Eltern in der Nähe von Paris geboren studierte Eugène an der Pariser École des Beaux-Arts. Seine Werke im Stil der Historienmalerei basieren auf einem breiten Literaturstudium und sind inspiriert durch die Geschichte des Mittelalters und der Renaissance. Sein berühmtestes Gemälde ist eine Ikone der französischen Geschichte und ein schwärmerisches Bekenntnis des Maler zum Geist der Julirevolution von 1830. "Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden". Auf dem Gemälde führt eine Frau als allegorische Verkörperung der Freiheit eine Gruppe kampfbereiter Menschen in einer malerischen Mischung von Pathos und Realismus.
Carl Spitzweg (1808 1885)
In München geboren bereitete sich Carl zielstrebig auf den Beruf als Apotheker vor. Ein Jahr später entschied er sich, Maler zu werden und machte durch Portraits auf sich aufmerksam, in denen er das biedermeierliche Kleinbürgertum humorvoll karrikierte.
Adolph von Menzel (1815 - 1905)
Nach dem Tod seines Vaters übernahm der 16-jährige Menzel die Druckerei und sorgte für den Lebensunterhalt seiner Mutter und seiner Geschwister. Das Zeichnen und Malen brachte er sich selbst bei. In der Kunstgeschichte gilt er neben Wilhelm Leibl als deutscher Vertreter des Realismus:" Alle Kunst ist zugleich auch Handwerk, was bitter erlernt werden muss".
Gustave Courbet (1819 - 1877)
Der Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie zeigte wenig Interesse für das Jurastudium. Courbet vertrat sozialistische Ideen und wollte vehement eine Malerei verwirklichen, die sich an der gesellschaftlichen Wirklichkeit orientierte. Als bedeutender Vertreter der realistischen Malerei provozierte er mit seinen Werken immer wieder Skandale. Mitunter stilisierte er sich in seinen Gemälden selbst zum politischen Revolutionär hoch. Sein politisches Engagement wurde ihm im letzten Lebensabschnitt zum Verhängnis: eine Strafe für die Beteiligung an der Pariaser Kommune 1871 trieb ihn fast in den finanziellen Ruin. Er verließ Paris und lebte fortan am Genfer See, wo er vor allem Landschaften malte.
Arnold Böcklin (1827 - 1901)
Der Maler wurde in Basel geboren und fand den für ihn charakteristischen Stil bei zahlreichen Aufenthalten in Italien. Seine Werke rücken in die Nähe des Symbolismus, einer Kunstrichtung, die es ablehnte, sich auf die Wiedergabe der sichtbaren Welt zu beschränken. Trotz anfänglicher Kritik häuften sich die Ehrungen für Böcklin, der nun international anerkannt war.In seinen letzten Lebensjahren zog er sich endgültig nach Italien zurück und malte in seinen Bildern zumeist düstere Visionen von Alter und Sterben.
Éduard Manet (1832 - 1883)
Ursprünglich sollte der Sohn eines hochrangigen Beamten die Marinelaufbahn einschlagen, doch Manet erkannte schnell, dass das Dasein auf See nichts für ihn war. Er entschied sich für eine Kunstlaufbahn. Mit seiner provozierenden Malweise stieß Manet zwar beim konservativen Publikum auf Ablehnung, doch die jungen Künstler wie Paul Cézanne, Gustave Courbet, Claude Monet und Auguste Renoir betrachteten ihn als Vorbild.