Meister Maler ab Mitte des 20. Jahrhunderts
Francis Bacon (1909 - 1992)
Als Sohn eines Pferdezüchters in Dublin geboren, schlug sich Francis in London und Paris mit Gelegenheitsarbeiten durch. Von Picasso inspiriert widmete er sich ab 1931 als Autodidakt ganz der Malerei. Thematischer Schwerpunkt seiner pathetisch anmutenden Werke ist die Verwundbarkeit des Menschen und seine Hilflosigkeit in einer isolierenden und unbarmherzigen Welt. Bacon, der in den Nachkriegsjahren Alkoholiker geworden war, arbeitete äußerst intensiv an seinen Themen. So zeigte er in seinen "Van Gogh-Variationen" eindringlich den Maler als isolierten Menschen. Nach dem Tod seines langjährigen Lebensgefährten George Dyer 1971 wurde seine Auseinandersetzung mit dem Tod immer deutlicher.
Jackson Pollock (1912 - 1956)
Pollock wurde als Sohn eines Schafzüchters in den USA geboren. Jackson interessierte sich von Kindheitsbeinen an für die Malerei, eckte jedoch aufgrund seines aufrührerischen Verhaltens überall an und brach seine Kunststudien immer wieder ab. In den 30er Jahren entstanden seine ersten Bilder - wenig später begründete er das so genannte Action painting, das mit allen traditionellen Kunstformen brach. In seinen Bildern löste er sich von der gegenständlichen Malerei: er legte die Leinwand auf den Boden und ließ die Farbe aus Pinsel oder durchlöcherten Farbeimern direkt auf die Bildfläche tropfen, verschmierte sie oder vermischte sie mit Sand und Glassplittern. Dabei ließ er seinen Inspirationen freien Lauf. Jackson hatte Zeit seines Lebens mit psychischen Problemen zu kämpfen. Schon früh war sein Leben von der Alkoholsucht geprägt, immer wieder machte er Entziehungskuren und wurde rückfällig. Auch die Malerin Lee Krasner, die er 1941 kennenlernte und später heiratete, konnte ihm nicht den notwendigen Halt geben.Nach einer Affäre mit einem jungen Mädchen trennte sich Lee von ihm, im selben Jahr starb Pollack bei einem Autounfall.
Emil Schumacher (1912 - 1999)
In Norddeutschland geboren entwickelte Emil seinen typischen Malstil, der ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel, der nicht geometrischen Abstraktion machte. Informelle Kunst entsteht spontan und rhythmisch aus dem Malprozess heraus, sie ist eng verbunden mit dem abstrakten Expressionismus und dem Action Painting.
Antoni Tàpies (1923 -)
Geboren in Barcelona begann der Rechtsanwaltssohn Antoni ein Jurastudium, das er abbrach. Er wollte als Autodidakt Maler werden und entwickelte schon bald den Stil einer collagenhaften Mischtechnik, die sein Werk fortan bestimmte. In mehreren Schichten trug er Farbe auf die Leinwand und durchmischte sie unter anderem mit Sand. Zudem arbeitete er in die Bilder vorgefundene Materialien wie Holz oder Papier mit ein. Nach seinen eigenen Aussagen befassen sich seine Werke - vorwiegend in den Farben Schwarz, Braun und Ocker gehalten - mit dem Schicksal der Vergänglichkeit.
Robert Rauschenberg (1925 - )
Robert Rauschenberg wurde in Texas geboren und studierte Kunst. Seine erste Ausstellung in New York konnte die Anerkennung der Besucher und Kritiker nicht finden. Später entwickelte er den für die Pop-art typischen Stil des Combine Paintings.
Yves Klein (1928 - 1962)
Yves wurde in Nizza geboren als Sohn eines Malerehepaares. Von Anfang an übte die Farbe Blau eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Schon bald entstanden seine ersten monochromen Bilder, mit denen er dem Betrachter eine kosmische Gefühlserfahrung vermitteln wollte. Wenige Monate nach der Hochzeit mit Rottraut Uecker starb er in Pais.
Andy Warhol (1928 - 1987)
Andy wurde als Sohn tscheslowakischer Einwanderer in Pennsylvania geboren. Ab 1960 entwickelte er sich zum vielseitigsten Vertreter der Pop-art. Er starb nach einer Gallenblasenoperation in New York.
Jasper Johns (1930 -)
Der Farmersohn aus Georgia machte nach dem Kunstsudium eine Ausbildung als Werbegraphiker in New York. 1954 lernte der den Maler Robert Rauschenberg kennen, die beiden gingen eine Liebesbeziehung ein bis zum Jahr 1962. Rauschenberg hatte erheblichen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung von Jasper. Mit seinen Flaggenbildern errregte Johns Aufmerksamkeit und sorgte für kunsttheoretische Diskussionen. Die Bekanntschaft mit dem Galeristen Leo Castelli, der seine Bilder ausstellte, machte den Maler in der Kunstszene über Nacht berühmt. 1980 erwarb das New Yorker Whitney Museum of American Art Johns Gemälde "Drei Flaggen" für eine Million Dollar - der höchste Preis, den ein Kunstwerk bis dahin erreicht hatte. Jasper erweiterte sein kreatives Betätigungsfeld und wurde Berater der Dance-Company von Merce Cunningham, für deren Inszenierungen er zahlreiche Bühnenbilder und Kostüme entwarf.
Gerhard Richter (1932 -)
In Dresden geboren fühlte sich Gerhard in seiner Heimat immer stärker den Zwängen des sozialistischen Realismus ausgesetzt. Ein Besuch der Documenta in Kassel veränderte seine Kunstauffassung nachhaltig. Richter siedelte 1961 in den Westen über und entwickelte in der Folgezeit seine abstrakten Bilder vor allem Landschaftsgemälde. Typisch für sein Arbeitsprinzip war die parallele Malerei an verschiedenen Bildserien.
David Hockney (1937 -)
In England geboren feierte David schon als 24-Jähriger seinen Durchbruch und avancierte zu einem der bekanntesten britischen Künstler.Zwar steht David der Pop-art nahe, doch läßt sein vielseitiges Schaffen keine Festlegung auf einen bestimmten Stil zu. Da ihn die konventionelle naturalisitische Malerei ebenso langweilte wie der Abstrakte Expressionimsus war er stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Wichtiges Thema war immer wieder seine Homosexualität, die er malerisch verarbeitete um so für eine Lebensform zu werben, die immer noch von vielen als schockierend empfunden wurde. Nach vielen Reisen lebte Hockney vorübergehend im kalifornischen Santa Monica wo seine berühmten Swiimingpool-Bilder mit badenden und sich sonnenenden Jungen Männern entstanden. 1973 zieht Hockney nach Paris. Auch als Fotograph verzeichnete er wachsende Erfolge. Typisch für sein gesamtes Werk ist ein beharrliches Experimentieren mit unterschiedlichen Medien sowie eine große stilistische Vielfalt und Offenheit für neue Techniken.
Georg Baselitz (1938 -)
Georg wurde als Sohn eines Lehrers in Sachsen geboren. Das Malereistudium in Ostberlin musste er wegen "gesellschaftspolitischer Unreife" verlassen. Daraufhin setzte er sein Studium im Westteil Berlins fort und lernte hier den Kunststudenten Eugen Schönebeck kennen, mit dem er zukünftig eng zusammenarbeitete. Beide Künstler fühlten sich im Westen isoliert. Baselitz kritisierte die nach 1945 entstandenen abstrakte Kunst als oberflächlich, formal erstarrt und willkürlich. Mit seinen eigenen zunächst exhibitionistischen Bildern provozierte er bereits 1963 einen Skandal. Die Bilder wurden beschlagnahmt und er musste sich vor Gericht verantworten. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt. Der Durchbruch gelang ihm erst um 1970 mit Bildern, die scheinbar auf dem Kopf stehen. Neben der Malerei schuf Baselitz aussagekräftige Holzskulpturen. In späteren Jahren nahm die Bildhauerei eine ebenbürtige Position zu seiner Malerei ein.
Sigmar Polke (1941- 2010)
Sigmar, Sohn eines Architekten aus Oberschlesien orientierte sich in seinen frühen Werken an der amerikanischen Pop-art. Triviale Gegenstände aus dem Alltagsleben bannte er ungehemmt auf die Leinwand. Schon früh irritierte er sein Publikum mit seltsamen Behauptungen. So meinte er beispielsweise auf telepathischen Sitzungen Kontakt zur Vergangenheit zu finden und wichtige Botschaften verstorbener Künstler zu empfangen. Der Wahrheitsgehalt solcher Selbstaussagen sei dahingestellt - tatsächlich wurde er mit seinen Werken ein wichtiger Exponent der deutschen Malerei. Gemeinsam mit dem Briten Frank Auerbach wurde er 1986 auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt. Ausschlaggebend für die Ehrung war eine außergewöhnliche künstlerische Leistung: Polke hatte den deutschen Pavillon mit speziell beschichteten Leinwänden ausgestattet, deren Farbe sich bei wechselnder Luftfeuchtigkeit und verschiedenem Lichteinfall veränderte.
Jeff Koons (1955 -)
Jeff wurde in Pennsylvania geboren umd schuf nach eigenen Angaben bereits im Kindergarten Kunst.Bereits bei seiner ersten Einzelausstellung wird deutlich, wie gut er es verstand, seine Kunst als Ware zu inszenieren und zu verkaufen. Weiterhin machte er mit banal wirkenden Skulpturen auf sich aufmerksam etwa die Keramikskulptur "Michael Jackson und Bubbles". In Rom lernt er die italienische Porno- Darstellerin Ilona Staller kennen, bessser bekannt unter ihrem Künstlernamen Cicciolina. Sie wurde seine Lebensgefährtin und Ehefrau. In seiner Bilderserie "Made in Heaven" läßt Jeff die Öffentlichkeit ungeniert an seinem Liebesleben teilnehmen. Nach der Scheidung erleidet er zwar eine Niederlage beim Kampf um das Sorgerecht für seinen Sohn Ludwig, doch erfolgt nach einem vorübergehenden Karriereknick wieder der Aufschwung, beginnend damit, dass Koons Hundeskulptur "Puppy" vor dem Guggenheim Museum in Bilbao installiert wurde.
Keith Haring (1958 - 1990)
In Pennsylvania geboren war Keith ein typisches Kind des Medienzeitalters. Er begeisterte sich für Comics und sah im Fernsehen am liebsten Zeichentrickfilme. Keith bekannte sich öffentlich zu seiner Homosexualität und thematisierte sie auch in seinen Arbeiten. Die amerikanische Öffentlichkeit wurde 1980 auf ihn aufmerksam, als er die Werbeflächen der New Yorker Subway-Stationen mit weißen Kreidezeichnungen versah. Seine Arbeiten brachten ihm in kürzester Zeit internationale Akzeptanz ein sowie eine Spitzenposition in der New Yorker Kunstszene, wo er unter anderem Freundschaft mit Andy Warhol schloss. Haring nutzte seine Popularität auch für sein Engagement gegen Rassismus sowie Drogenmißbrauch und für Aids-Kranke. Selbst an Aids erkrankt, starb er im Alter von nur 31 Jahren.
Manfred Beck-Arnstein , Jahrgang 1946
ist ein deutscher Maler des phantastischen Realismus. Beck besuchte ab 1965 die damalige Kunst- und Handwerksschule in Würzburg und später die Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er beteiligte sich an Gruppenausstellungen und unternahm Studienreisen nach Italien, Malta, Belgien sowie Spanien.
1993 wurde er in seiner Heimatstadt Arnstein zum Ehrenbürger ernannt.
Viviana Guasch , Jahrgang 1959
als Tochter eines deutsch-argentinischen Ehepaares arbeitet Viviana selbst als freie Malerin und gibt Malkurse sowohl in Deutschland wie auch in Spanien/Nähe Barcelona. Sie gehört zu den Künstlern, die auf einmalige Art und Weise kreative Ressourcen bei ihren Schülern und Schülerinnen in ein dynamisches Malen überführen kann. Vita: 1959 in Buenos Aires geboren 1979 - 1982 Studienaufenthalt in Los Angeles 1982 - 1983 Europareise. Studium der freien Malerei und Zeichnung an der Alanus-Hochschule in Alfter bei Bonn. Seitdem freischaffende Künstlerin, Dozentin und Kuratorin. Künstlerische Kurse und Seminare in der Erwachsenenbildung im In- und Ausland und Projektwochen mit Kindern.
Merve Burggraf, Jahrgang 1941
1973 -1980 Studium der Ölmalerei und des figürlichen Zeichnens an der Königlichen Akademie der schönen Künste Antwerpen, seit 2001 Mitglied der Künstlergalerie Sankt Augustin, seit 2006 Dozentin für Malen an der VHS Siebengebirge/Königswinter.
Ein wichtiger Aspekt des künstlerischen Schaffens ist für Merve die Intuition. Sie befaßt sich mit den Weltreligionen auf der Suche nach dem Geheimnis der menschlichen Existenz. Seelische Entwicklungskrisen und transzendente Erfahrungen des Inneren drücken sich in ihren Bildern aus.