Die Medici
Die Medici waren im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts eine der einflussreichsten Familien im Kampf um Macht, Ansehen und Reichtum. Im 16. und 17. Jahrhundert stellten sie zwei Königinnen von Frankreich.
Der Ursprung ihres Reichstums war der Textilhandel. Aufgrund ihrer Beziehung zur florentinischen Volkspartei und auch durch ihre Beziehungen zum Papsttum begründeten sie ein modernes Bankwesen und dominierten die damalige europäische Finanzwelt. Durch das Mäzenatentum der Medici und weiterer norditalienischer Kaufmannsfamilien und Bankiers entwickelten sich Florenz, Venedig, Mailand, Genua und Rom zu den kulturellen und wirtschaftlichen Metropolen der damaligen Zeit und prägten in entscheidendem Maße das Zeitlalter der Renaissance.
Allmählich kam es zu einer Umwandlung der Republik in eine Monarchie unter dem Einfluss der Medicis. Cosimo I., seit 1537 Herzog von Florenz und seit 1569 päpstlicher Grpßherzog der Toskana sicherte die Macht der Familie.
Seine Nachkommen, unter denen Cosimo II. als Beschützer von Galileo Galilei herausragte, regierten die Toskana bis zu ihrem Aussterben. Eine netzwerkanalytische Studie zeigt, dass die Medicis ihre Macht nicht nur durch den Handel mit aufsteigenden Wolltuchhändlern erwarben, sondern hauptsächlich dadurch, dass sie stets in noble Familien einheirateten. So heiratet Caterina de`Medici 1533 den französischen König Heinrich II. Allessandro de`Medici heiratet 1536 Margarete von Parma, eine uneheliche Tochter Kaiser Karls. Maria de`Medici wird Ehefrau des französischen Königs Heinrich IV.
Die größten Leistungen der Medicis bestehen in der Förderung von Kunst und Architektur. Cosimo de`Medici umgab sich stets mit bedeutenden Künstlern und förderte das junge Talent Michelangelo, ebenso u.a. Botticelli und Leonardo da Vinci. Neben der Beauftragung von Künstlern waren die Medicis auch fleißiger Sammler, deren Erwerbungen heute noch im Kunstmuseum der Uffizien in Florenz zu sehen sind.