Meister Maler des 19. bis erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Paul Cézanne (1839 - 1906)

Paul Cézanne wurde in Aix-en-Provence geboren und kam nach Paris, um dort Malerei zu studieren. Zu Lebzeiten blieb Cézanne missverstanden- er malte oft in der Einsamkeit der Provence und entwickelte weiterführend zum Impressioismus eine Malweise mit Verzerrungen und Auflösungen. Heute gilt er als Wegbereiter der Moderne, er schöpfte in seinen Bildern eine Harmonie parallel zur Natur.

Claude Monet (1840 - 1926)

In Paris geboren gilt Monet bis heute als der Begründer des Impressionismus. Schon als junger Maler beeindruckte ihn die unterschiedliche Farbigkeit, die in der Natur allein durch den natürlichen Lichteinfall entsteht. Typisch für seine Werke sind die schnell hingetupften Farben und die Lichtreflexe. Im Garten seines Hauses verteilt standen zahlreche Staffeleien mit Leinwänden, denen er sich als Maler täglich widmete. Trotz seiner schwierigen privaten Situation - seine Frau starb 1879 und er war stets verschuldet - vermitteln seine Bilder eine heitere, gelöste Weltsicht. Im Alter verminderte der graue Star seine Sehfähigkeit. Das Malen fiel ihm nun schhwerer, seine Farbwahrnehmung blieb gestört und er verfiel in Depression.

Auguste Renoir (1841 - 1919)

Auguste wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Paris auf. Eisern sparte er für ein Kunststudium und lernte 1862 Claude Monet kennen. Beide beschlosssen im Wald von Fontainebleau zu malen. Renoir gehörte zu den Mitbegründern des Impressionismus und zeigte sich schon bald als Meister in der Darstellung weiblicher Schönheit. Zu seinen Bewunderern gehörten der Verleger Zola und Guy de Maupassant. Sie versorgten ihn mit Aufträgen und verbesserten so die angespannte finanzielle Situation. Um die Jahrhundertwende erkrankte Renoir so schwer an Rheuma, dass er sich zum Malen den Pinsel an die erstarrten Finger binden ließ. Später war er sogar an den Rollstuhl gefesselt doch malte der Künstler bis zu seinem Tode unverdrossen weiter.

Henri Rousseau (1844 - 1910)

In kleinbürgerliche Verhältnissen lebend malte Henry in seiner Freizeit, komponierte und verfasste Theaterstücke.1893 ließ er sich vorzeitig pensionieren, um sich ganz der Malerei zu widmen. Als Straßenmusiker und Portraitmaler verbesserte er die kleinen Rente. Mit dem Gesetz geriet er mehrfach in Konflikt, zuletzt wegen Bankbetrug und Urkundenfälschung. Er musste Geldbuße zahlen und bekam zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung. Der endgültige Durchbruch als Maler gelang ihm mit den Dschungelbildern.

Max Liebermann (1847 - 1935)

Als Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie wurde Max in Berlin geboren. Als Künstler zog es Liebermann immer wieder nach Holland und zum Malen bevorzugte er die Ruhe des Landlebens. Die Machtübernahme der Nazis führte zu einem jähen Ende seiner Karriere. Als Jude wurde er nunmehr diffamiert. In seinen Werken zeigt sich die Hinwendung zum Impressionismus französischer Prägung wobei sein Spätwerk von expressiven Tendenzen gekennzeichnet ist.

Paul Gauguin (1848 - 1903)

Paul wurde in Paris als Sohn eines Journalisten geboren, seine Familie emigrierte nach Peru, in die Heimat seiner Mutter. Neben seiner Arbeit als Börsenmakler brachte er sich die Malerei als Autodidakt bei. Auf Bitten van Goghs versuchte Gauguin 1888 mit seinem Malerfreund zusammen in Arles zu arbeiten. Schon nach wenigen Wochen trennten sich die charakterlich höchst unterschiedlich strukturierten Künstler im Streit. Als er seine Arbeitsstelle verlor, widmete sich Gauguin ganz der Malerei. Völlig verarmt versteigerte er seine Werke für die Finanzierung seiner ersten Südsee-Reise. Während seiner langjährigen Aufenthalte auf Tahiti entstanden symbolhafte Szenarien, die in leuchtenden Farben vom Südseeleben erzählen. Trotz Krankheit und Melancholie schuf er träumerische Meisterwerke. In einem autobiographischen Roman beschreibt er seine Erlebnisse mit den Eingeborenen und sein Leben in einer Hütte mit einem jungen Mädchen.

Lovis Corinth (1858 - 1925)

Louis wurde in Ostpreussen geboren und erhielt nach dem Besuch des Gymnasiums eine profunde Ausbildung. Eines seiner künstlerischen Hauptthemen sind seine ausdrucksstarken und psychologisch eindringlichen Portraits wie etwa das Portrait des Reichspräsidenten Friedrich Ebert. 1911 erlitt Corinth einen Schlaganfall, der zur Lähmung der linken Körperhälfte führte. Er arbeitete jedoch ungebrochen weiter und entwickelte in seinem Spätwerk mit kräftigem Pinselstrich und kühnen Perspektiven einen expressiven Malstil, der ihn zum Wegbereiter des Expressionismus machte.

Gustav Klimt (1862 - 1918)

Als Sohn eines Graveurs im Wiener Vorort Baumgarten geboren, sollte er zunächst den Beruf seines Vaters erlernen. 1876 erhielt er ein Stipendium an der Kunstgewerbeschule in Wien. Mit 28 Jahren war Klimt ein geachteter und viel beschäftigter Künstler in Wien, der genau den Geschmack seines Publikums traf. Seine erotischen Frauendarstellungen waren von der Trieblehre Freuds beeinflusst. Zahlreiche erotische Frauenbildnisse folgten und dukumentieren Klimts Hingabe zum weiblichen Geschlecht.

Edvard Munch (1863 - 1944)

Edvard wuchs in Oslo auf, wo er auch Kunst studierte. Durch den frühen Tod seiner Mutter und den nachfolgenden Tod seiner Schwester waren seine Kindheit und Jugend psychisch belastet. Auch seine beiden großen Lieben - die Verbindung mit der verheirateten Milly und die Beziehung zu Tulla Larsen scheiterten. In seinen  Gemälden von Frauen projizierte Munch viele der Gefühle, die ihn  selbst quälten: Melancholie, Einsamkeit, erotische Sehnsucht. In seinen zahlreichenn Portraits von Männern so etwa das Portrait von Nietzsche (posthum) spielten diese Gefühle nie eine Rolle. 1908 erlitt Munch einen Nervenzusammenbruch. Kurz vor der Jahrhundertwende entstanden erste Gemälde, die eine Abkehr von den Themen der Furcht und Verzweiflung andeuteten und eine heitere Grundstimmung zugrundelegten.

Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901)

Henri entstammte einem alten Adelsgeschlecht und wuchs in Albi auf. Als Jugendlicher brach er sich beide Beine, die nicht wieder richtig zuisammenwuchsen und ihn zum Krüppel machten. Er studierte Malerei in Paris und wohnte auf dem Montmartre. Mit seinen Künstlerfreunden besuchte er regelmäßig die Vergnügungsstätten auf dem Montmartre. Hier fand er seine Motive: Menschen aus der Unterschicht, die ihre Sorgen mithilfe von Alkohol vergessen. Später hielt er sich lieber in den Bordells der Pariser Innenstadt auf. Seine letzten Lebensjahre waren gekennzeichnet von übermäßigem Alkoholkonsum und Depressionen.