Vlad III. Draculea
Im Unterschied zu Rasputin dürfen wir den Grafen Dracula als besonders boshaftes pechschwarzes Schaf bezeichnen. Zur mystischen Figur in vielen Romanen und Verfilmungen geworden, hat die Person des Grafen Dracula tatsächlich exisitiert.
Vlad III. (um 1431 - 1477) lebte und wütete im heutigen Rumänien. Sein Beinamen Dracula wird von Historikern oftmals übersetzt als "Sohn des Teufels", weil das rumänische Wort drac auf deutsch Teufel bedeutet. Historische Bekanntheit erlangte Vlad vor allem durch seinen Widerstand gegen die Expansion des Osmanischen Reiches auf dem Balkan, aber auch wegen seiner Grausamkeit.So soll er eine Vorliebe für Hinrichtungen durch Pfählung gehabt haben. Die ursprünglich politisch motivierten Legenden über angebliche Greueltaten fanden während des 15. und 16. Jahrhunderts besonders in Deutschland und dem russischen Raum weite Verbreitung.
Sowohl das Königreich Ungarn wie auch der osmanische Sultan übten erhebliche Druck aud Vlad II., Draculas Vater aus. Seit den 1430er Jahren waren weite Regionen des Balkans von türkischer Invasion bedroht. Vlad II. unterwarf sich schließlich dem Sultan als Vasall und überließ ihm seine beiden Söhne als Faustpfand. Diese wurden nun in einer türkischen Festung eingesperrt. Diese Jahre in türkischer Gefangenschaft prägten die Persönlichkeit Vlads III. Er soll wegen seines störrischen Dickkopfes ausgepeitscht worden sein und entwickelte eine starke Abneigung nicht nur gegenüber dem Sultan, sondern auch gegenüber seinem eigenen Bruder. Zudem dürfte das Verhältnis zu seinem Vater gestört gewesen sein, weil dieser ihn als Faustpfand im Stich gelassen hatte.
1447 sirbt sein Vater durch ein Attentat. Vlads älterer Bruder wurde zuvor von politischen Widersachern mit glühenden Eisenstangen geblendet und lebendig begraben. Vlad III. hingegen wurde von den Türken als Führer einer Marionettenregierung auf den Thron gesetzt. Nach einer vorübergehenden Absetzung kam er wieder an die Macht und marschierte mit eigenen Truppen in die Walachei ein. Während seiner Hauptregierungszeit verbrachte Vlad die meiste Zeit am Hof von Targoviste, gelegentlich auch in Städten wie Bukarest. Dort beschäftigte er sich mit Gesetzesvorlagen, empfing ausländische Gesandte oder saß gerichtlichen Verfahren vor.
Zur Festigung seiner Macht in den frühen Jahren seiner Herrschaft ließ Vlad rivalisierende Adlige ermorden oder beschränkte ihren wirtschaftlichen Einfluss. 1459 ließ Vlad abtrünnige bojarische Adlige und Kleriker festsetzen, die älteren wurden gepfählt und ihr Hab und Gut im Volk verteilt; die übrigen wurden gezwungen, ca. 80 km nach Poienari zu marschieren, um dort seine Kernburg neu zu errichten. Der walachische Adel hatte gute Beziehungen zu Siebenbürgen und seinen Bewohnern unterhalten. In diesem Zusammenhang hat sich Vlad zu Tributzahlungen gegenüber den siebenbürgischen Städten verpflichtet. Doch schon bald widerrief er den zugesagten Tribut, verweigerte die Handelsprivilegíen der Städte und führte statt dessen Überfälle auf die Städte durch, wobei er zahlreiche Händler pfählen oder verbrennen ließ. Vlad hatte während seiner Zeit als türkische Geisel das Pfählen kennengelernt, was auch in Europa zur Hinrichtung von Feinden und Kriminellen bekannt war. Überlieferungen zufolge sollen durch Vlads Strenge schon bald Verbrechen und Korruption in dem von ihm geführten Land verschwunden sein. Trotz seiner außergewöhnlichen Grausamkeit wurde er im Volk verehrt. Er war tatsächlich jeseits seiner Grausamkeit ein Förderer von Kirchen und Klöstern.
In der Folgezeit hat sich Vlad gegen den übermächtigen türkischen Gegener erfolgreich behaupten können. Er verbündete sich mit ungarischen Truppen und eroberte binnen weniger Wochen die Walachei. Nach dem Abzug der ungarischen Truppen wurde er gestürzt und musste flüchten. Ende 1476 oder Anfang 1477 fiel er entweder im Gefecht oder wurde auf der Flucht ermordet.
Vlad war in erster Ehe mit einer transsylvanischen Adligen verheiratet. Einer Legende nach verübte seine erste Ehefrau Selbstmord. In zweiter Ehe war er mit einer Cousine des ungarischen Königs verheiratet. Aus beiden Ehen entstammten Kinder.