Die Aufklärung (18. Jahrhundert)
In der Geschichtsschreibung spricht man in epochaler Würdigung vom Zeitalter der Aufklärung. Unmittelbar nach den Religionskriegen setzte man anstelle von Aberglaube und Offenbarung die Kraft der menschlichen Vernunft und strebte nach einer Weltanschauung, die durch die Wissenschaften anstatt durch Religion und Tradition validiert wird. Die Aufklärung konnte sich sowohl in Europa wie auch in Nordamerika durchsetzen. Zum Programm der Aufklärung gehört der Kampf gegen Vorurteile, die philosophische Erkenntnistheorie wendet sich immer mehr den objektivierbaren Naturwissenschaften zu, in Religionsfragen dominiert ein Plädoyer für die Toleranz gegenüber Andersgläubigen. Gesellschaftspolitisch zielte die Aufklärung auf eine Erweiterung der persönlichen Freiheitsrechte (Emanzipation des einzelnen Individuums), die Garantie bürgerlicher Rechte unter Zugrundelegung allgemeiner Menschenrechte sowie die Verpflichtung demokratischer Staaten auf das Gemeinwohl der Bevölkerung.