Meister Maler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Wassily Kandinsky (1866 - 1944)

Als Sohn eines wohlhabenden Teehändlers wuchs Kandinsky als deutscher Künstler russischer Herkunft in Odessa auf. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte er zumeist bei einer Tante, die in ihm die Liebe zur Musik weckte. Gemeinsam mit Franz Marc gründete er die Künstler-Gruppe "Der blaue Reiter". Durch die Nationalsozialisten wurden seine Werke in Deutschland als "entartet" beschlagnahmt. Gabriele Münter versteckte einen Teil seiner Gemälde in ihrem Murnauer Haus. Kandinsky starb im französischen Exil an Hirnsklerose.

Pierre Bonnard (1867 - 1947)

Bonnard stammte aus einem gutbürgerlichem Haus. Ab 1926 lebte er mit seiner Lebensgefährtin in der Nähe von Cannes, wo er auch starb.

Emil Nolde (1867 - 1956)

Nolde entstammte einer Bauernfamilie im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Um 1912 hatte er seine Motivwelt erschlossen: Blumenbilder, Landschaften und norddeutsche Küsten. Von den Nazis jedoch wurde er heftig attackiert. Sie beschlagnahmten seine Bilder. Er malte weiter und versteckte vor allem seine Aquarelle erfolgreich vor den Nazis.

Henri Matisse (1869 - 1954)

Im Norden Frankreichs geboren kam Henri eher durch Zufall zur Malerei. Nach einer Darmoperation beschloss er, seine Tätigkeit als Jurist aufzugeben und Maler zu werden. Zunächst entstanden Landschaftsbilder im impressionistischen Stil bis Matisse einen völlig anderen Malstil für sich entdeckte: er bevorzugte reine, ungebrochene Farben von starker Leuchtkraft, geordnete Strukturen wurden einer vitalen Malerei untergeordnet, die sich ganz auf den schöpferischen Instinkt verließ. Als Matisse mit seinen Malerfreunden eine erste Ausstellung gab, verspottete ein Kritiker die Maler als "Wilde", französisch "Fauves" und damit war eine neue Stilbezeichnung geboren - der Fauvismus.

Lyonel Feininger (1871 - 1956)

Lyonel entstammte einer Musikerfamilie aus New York. Er siedelte vorübergehend nach Europa über und lernte hier bedeutende Künstler wie etwa Henri Matisse, Amedeo Modigliani oder Robert Delaunay kennen. Diese Begegnungen und insbesondere das Kennenlernen des französischen Kubimus sollten sich prägend auf Feiningers Stilwechsel auswirken. Es entstanden in der Folgezeit seine berühmten mehrdimensionalen Werke. Sie alle zeigen seine charakteristische Technik der Zerlegung des Motivs in transparente Farbflächen. 

Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907)

Paula verbrachte ihre Jugend im Kreise der Familie in Bremen. Als Schülerin von Fritz Mackensen siedelt sie über in die Künstlerkolonie Worpswede, wo sie ihren zukünftigen Ehemann Otto Modersohn kennenlernte. Zur Künstlerkolonie gehörten auch Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler. Die Worpweder Maler einte eine schwärmerische Naturverehrung. Bevorzugtes Thema war der melancholische Reiz der norddeutschen Moor- und Heidelandschaften mit den dort lebenden Menschen. Schon nach kurzer Zeit in Worpswede fühlte sich die junge Künstlerin von der Landschaftsmalerei eingeengt. Obendrein bedrückt von den künstlerischen Bevormundungsversuchen ihres Mannes zog sie 1906 nach Paris. Beeinflußt von Paul Cézanne und Paul Gauguin entwickelte sie einen völlig eigenständigen Malstil. Modersohn-Becker bevorzugte einen stark abstrahierten Bildaufbau, deutliche Konturen und farblich hervorgehobene Einzelmotive. Ihre Werke verstand sie philosophisch als Sinnbilder für die ewige Natur im Unterschied zur Endlichkeit der menschlichen Existenz. Im Lauf der Zeit wurde ihr Malen expressiver und machte sie zur Vorläuferin des Expressionismus. Ende 1906 folgte Modersohn seiner Frau nach Paris und kehrte ein Jahr später mit ihr nach Worpswede zurück. Paula war schwanger und starb nach der Geburt ihres Kindes an einer Embolie.

Maurice de Vlaminck (1876 - 1958)

Als Sohn eines flämischen Musiklehrers war der Weg als Künstler bereits vorgezeichnet. Zufällig begegnete er dem intellektuell veranlagten Maler Derrain, dieser stellte ihn Matisse vor; damit hatte sich der Kern der späteren Fauvisten gefunden. Sein Malstil änderte sich in späteren Jahren insofern, als er durch dramatische Licht- und Schatten-Effekte sowie kalte Farben eine unheilvolle Stimmung erzeugte. Während dieser Zeit lebte Maurice zurückgezogen auf einem Landgut in der Nähe der Loire.

Gabriele Münter (1877 - 1962)

Gabriele entstammte einer wohlhabenden deutsch-amerikanischen Kaufmannsfamilie. Ab 1901  besuchte sie eine von Kandinsky geleitete Schule in München, bald war Kandninsky nicht nur ihr Lehrer sondern darüber hinaus auch ihr Geliebter. 1908 zog sie gemeinsam mit Kandninsky und dem Künstlerkollegen Alexej sowie Marianne Werefkin nach Murnau, wo sie ein Haus kaufte. Dort in Oberbayern durchlebte sie eine produktive Phase unter dem Einfluss der Fauvisten, Kandninskys und Jawlenskys. 1915 zog Münter nach Stockholm. Sie suchte die Nähe ihres Geliebten, der nach dem Kriegsausbruch 1914 Deutschland verlassen musste. 1917 verschwand Kandninsky kommentarlos. Münter stürzte in eine emotionale Krise und erfuhr erst Jahre später den Grund für die plötzliche Trennung: Kandinsky hatte zum zweiten Mal geheiratet. Neue Impulse erfuhr Münter durch ihren späteren Lebensgefährten, den Kunsthistoriker Johannes Eichner.

Kasimir Malewitsch (1878 - 1935)

Kasimir kam um die Jahrhundertwende nach Moskau. Nach der Februarrevolution inspirierten ihn symbolistische Bewegungen und er entwickelte einen völlig neuen Malstil, der allein geometrische Formen als gestaltende Elemente duldete. So entstanden spannungsgeladene Bilder mit schwebenden Formen, die wie fliegende Körper wirken. Mit seinen Schriften zum Konzept dieser Malweise - Suprematismus genannt- wurde er zu einem bedeutenden Theoretiker des Konstruktivismus.

Paul Klee (1879 - 1940)

In der Schweiz geboren entstammte Paul einer musikalischen Familie: sein Vater war Musiklehrer, seine Mutter Sängerin. Nach mehreren Studienreisen heiratet Klee die Pianistin Lily Stumpf. Schon bald fühlte er sich ganz und gar als Maler. Mit abstrakten Formen und Symbolen schuf Klee eine märchenhaft anmutende Bilderwelt.

"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar"                      Paul Klee

In seinem Tagebuch notiert er: "Je schreckensvoller diese Welt (wie gerade heute), desto abstrakter die Kunst, während eine glückliche Welt eine diesseitige Kunst hervorbringt". 1935 machten sich beim ihm erste Symptome von Sklerodermie bemerkbar, einer in seinem Fall tödlich verlaufende Krankheit.

Franz Marc (1880 - 1916)

Eigentlich wurde dem Franz die Kunst "in die Wiege gelegt" - sein Vater war Landschaftsmaler und Kunstprofessor. Doch geprägt durch seine strenggläubige Familie wollte er Pfarrrer werden. Nach Abbruch des Theologiestudiums gelangte er schließlich zur Kunst. 1905 lernte er die beiden Malerinnen Marie Schnür und Maria Franck kennen. Er heiratete Marie obwohl der die Maria liebte- weshalb?: weil Marie ein uneheliches Kind hatte und nach geltendem Recht das Kind nur zu sich nehmen durfte, wenn sie verheiratet war. Die Ehe wurde ein Jahr später geschieden und 1913 konnte er endlich seine geliebte Maria heiraten.

Marc malte auffallend oft Tiere, berühmt sind unter anderem seine Pferdebilder. Tiere verkörperten für Franz positive Eigenschaften wie Reinheit, Wahrheit und Schönheit, die er beim Menschen nicht zu finden glaubte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich Franz Marc als Freiwilliger. Er erhoffte sich vom Krieg eine Erneuerung der Gesellschaft und fiel 1916 bei Verdun.

Ernst Ludwig Kirchner (1880 - 1938)

Ernst Ludwig wurde in Aschaffenburg geboren und gehörte in jungen Jahren zu den Gründungsmitgliedern der "Brücke", die radikal mit künstlerischen Konventionen brach. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Die Kriegserlebnisse führten jedoch bei ihm zu einem nervlichen Zusammenbruch. Nach seiner Entlassung zog er 1918 in die Schweizer Alpen. In bizarren Farben stellte er die Alpenlandschaft sowie die bäuerliche Lebenswelt dar. Mit der Machtübernahme der Nazis wurde Kirchner in Deutschland als "entartet" diffamiert. Er erschoss sich 1938.

Ferdinand Léger (1881 - 1955)

Fernand wurde als Sohn eines Viehzüchters in der Normandie geboren. Über Umwege gelangte er zur Kunst. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich floh Léger in die Vereinigten Staaten. In den USA, wo er bis Kriegsende lebte, begann Fernand mit großen Werkgruppen. 1945 kehrte er in seine Heimat zurück. In vielen seiner späteren Gemälde machen die dargestellten Menschen einen heiteren und glücklichen Eindruck.

Pablo Picasso (1881 - 1973)

Pablo wurde in Malaga geboren und erhielt erste künstlerische Anregungen von seinem Vater, der an der Kunstakademie in Barcelona lehrte. 1904 siedelte er nach Paris über, wo wenig später mit Les Demoiselles D`Avignon" das Schlüsselwerk des Kubismus entstand. Aus seinen zwei Ehen und vielen Lebensgemeinschaften gingen zwei Töchter empor. In der "blauen Phase seines Malens" dominierten melancholische Szenen menschlichen Elends. Auf dem Montmarte fühlte er sich magisch angezogen vom Leben der Künstler und Gaukler, das er zumeist in rosa Fabtönen malte. Durch den Verkauf der Bilder aus dieser Phase sicherte sich Picasso die finazielle Unabhängigkeit. Angeregt von der afrikanischen Stammeskunst schuf er eine Serie von Frauenbildnissen, darunter das Portrait der Schriftstellerin Gertrude Stein. 1937 malte er sein Bild "Guernica" als Protest gegen Krieg und Zerstörng.

Georges Braque (1882 - 1963)

Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Le Havre, wo er die ersten künstlerischen Unterweisungen von seinem Vater erhielt. Braques frühe Werke zeigten zumeist Hafenbilder, gemalt mit den stilistischen Mitteln des Pointillismus. Im Ersten Weltkrieg wurde Braque schwer verletzt. Danach war sein Malstil geprägt von einer weichen Linienführung.

Amedeo Modigliani (1884 - 1920)

Der Sohn von Juden wuchs in Livorno auf. Durch Tuberkuloseerkrankungen blieb er zeitlebens geswchächt, schwer alkoholsüchtig durchlitt er künstlerische und psychische Krisen. Modiglianis Gesundheitszustand verschlechterte sich im Lauf der Zeit , er starb 35-jährig; seine schwangere Lebensgefährtin wollte nicht ohne ihn weiterleben und stürzte sich am Tag nach seinem Tod aus dem Fenster.

Max Beckmann (1884 - 1950)

In Leipzig geboren malte Max bereits im Alter von 13 Jahren sein erstes Selbstbildnis. Der Erste Weltkrieg und seine Erfahrungen als Sanitätssoldat veränderten sein Weltbild und damit auch seine Malerei. Beckmann wurde zum Chronist von Katastrophen und widmete seine Malerei historischen oder aktuellen Katastrophen, die er dramatisch inszenierte so zum Beispiel das "Erdbeben von Messina" oder der "Untergang der Titanic". Stets wird in den Bildern die Hilflosigkeit des Menschen gegenüber seinem Schicksal deutlich. 1948  emigrierte er in die USA und kam nicht mehr nach Deutschland zurück.

Diego Rivera (1886 - 1957)

In Mexiko geboren ließ sich Diego 1911 in Paris nieder, wo er zahlreiche kubistische Werke malte. 1921 kehrte er nach Mexiko zurück. Während seines ersten Europa-Aufenthaltes lernte er die russische Malerin Angelina Below kennen, die zwölf Jahre lang seine Lebensgefährtin wurde. Nach Mexiko zurückgekehrt, machte er Bekanntschaft mit Guadalupe Marín, die er 1922 heiratete. Berühmt wurde Diego durch seine ausdrucksstarken Wandgemälde. Seit 1922 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Mexikos. Bei dieser Parteiarbeit lernte er 1928 die Malerin Frida Kahlo kennen, die er noch im selben Jahr heiratete. Ihre Beziehung war gekennzeichnet durch Phasen relativer Harmonie im Wechsel mit Phasen heftigen Streites, Trennung und Versöhnung. Grund für den Streit waren die zahlreichen Affären Riveras und dennoch blieb das Paar bis zum Tod Frida Kahlos zusammen. Ein Jahr später heiratete Diego seine Kunsthändlerin.

Oskar Kokoschka (1886-1980)

Oskar wurde an der Donau in Österreich geboren und wuchs in Wien auf. Vor allen in den Portraits entwickelte er sich als expressiver Psychologe. Mit einem "Röntgenblick" erfasste er die seelischen Befindlichkeiten seines Gegenübers und drückte dies expressiv in Mimik und Gestik aus. 1930 emigrierte Kokoschka nach England und wurde britischer Staatsbürger. Von den Nationalsozialisten wurde sein Werk heftig angegriffen. 1953 ließ er sich am Genfer See nieder. In seinem Spätwerk stand wieder die Portraitmalerei im Vordergrund. Berühmte Persönlichkeiten wie der Bundespräsident Theodor Heuss und Adenauer saßen dem gefeierten Maler Modell.

August Macke (1887 - 1914)

Bei Menschede im Sauerland geboren wuchs August in Köln und Bonn auf. 1909, dem Jahr seiner Hochzeit entstand sein erstes Bild - Selbstportrait mit Hut. Bald darauf lernte er den Maler Franz Marc kennen, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband. Im Jahr 1914 unternahm er zusammen mit Paul Klee und Louis Moillet eine Reise nach Tunis. Für alle drei wurde die Reise ein künstlerisches Schlüsselerlebnis. In der afrikanischen Stadt erschloss sich den Malern die Farbe in ihrer unglaublichen Wärme. Mackes Kunstwerke widerspiegeln eine gewollte Harmonie in einer unübertroffenen Klarheit, Farbigkeit und Transparenz. Die Schattenseiten des Alltags werden bewußt ausgeblendet zugunsten einer heiter verklärten Welt des Müßiggangs.Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird Macke zum Kriegsdienst einberufen und fällt in der Champagne.

Marc Chagall (1887 - 1985)

In Weißrussland geboren fand Marc bei einem Paris-Aufenthalt schnell Zugang zur künstlerischen Avantgarde und entwickelte eine eigenen Bilderwelt zwischen Traum und Wirklichkeit. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er nach Russland zurück. Seinen Militärdienst leistete er in einer Schreibstube ab und konnte sich nebenher seiner Malerei widmen. Die Liebe zu seiner Ehefrau Bella thematisiert er in vielfältigen Variationen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begab sich der jüdische Künstler vorübergehend ins amerikanische Exil und lebte ab 1967 mit seiner zweiten Ehefrau bis zu seinem Tode in Südfrankreich. Eine außergewöhnliche Vielfalt ist kennzeichnend für sein Werk. Noch im Alter wandte sich Chagall neuen Arbeitstechniken zu. Zu den herausragenden Leistungen gehören seine Glasarbeiten an öffentlichen Gebäuden wie etwa die Fenster an der Kathedrale von Metz, an einer israelischen Synagoge, an der Kathedrale von Reims und zuletzt für den Mainzer Dom. Zudem realisierte er Wandgemälde für das Frankfurter Stadtteater, ein Deckengemälde für die Pariser Oper und schließlich ein Wandgemälde für die Metropolitan Opera in New York. 

Josef Albers (1888 - 1976)

Im Ruhrgebiet geboren und anfangs als Volksschullehrer arbeitend verläuft seine Karriere wie ein Traum und ist dennoch Realität. Mit seiner jüdischen Frau emigrierte Josef 1933 in die USA, wo er als Professor an das neu gegründete College in Asheville/North Carolina berufen wurde. Hier unterrichtete er junge Maler, die später zu Ikonen der Kunstszene avancierten wie etwa Willem De Kooning oder Robert Rauschenberg. Zeitgleich begann seine internationale Malerkarriere. In seiner berühmten Bilderserie "Huldigung an das Quadrat" beschäftigt er sich mit dem Wesen der Farbe und seiner Wirkung auf den Betrachter. Dies übte großen Einfluss aus auf solche Künstler, die sich mit wahrnehmungs- und farbpsychologischen Fragen auseinandersetzten. In späten Jahren schuf er monumentale Wandbilder für öffentliche Gebäude.

Giorgio De Chirico (1888 - 1978)

Giorgio wurde als Sohn italienischer Eltern in Griechenland geboren. Nach Italien zurückgekehrt entwickelte er seine monumentalen metaphysischen Bilder. Mit verschiedenen Perspektiven innerhalb eines Bildes irritierte er absichtlich die Sehgewohnheiten des Betrachters. Mit seinen  Arbeiten nahm er die Strömung des Surrealismus vorweg.

"Ein unsterbliches Kunstwerk darf weder Vernunft noch Logik haben"  Giorgio de Chirico

In intensiver Auseinadersetzung mit der Philosophie Friedrich Nietzsches malte Chiroci seine "nihilistische Weltanschaung". Nach seiner Auffassung ist die Welt der Dinge kein Universum von Formen und Gegenständen, sondern ein Universum von Bedeutungen. Entscheidend ist, was hinter dem Schleier des Sichtbaren verborgen liegt. So verwandelt sich das Denken jenseits der Rationalität in eine traumartige Bildsprache mit poetischen Momenten.

René Magritte (1889 - 1967)

In Belgien geboren war seine Jugend belastet als seine Mutter Selbstmord beging. 1922 heiratet René seine Jugendliebe. 1927 ging Magritte nach Paris und schloss sich der dortigen Surrealistengruppe an, auch Chiricos Malerei prägte seine Arbeiten.

Egon Schiele (1890 - 1918)

Egon wurde als Kind eines Bahnhofvorstehers in Tulln an der Donau geboren. Er durchlebte eine Kindheit, die geprägt war vom frühen Tod seines Vaters, der in geistiger Umnachtung starb. Sein Idol Gustav Klimt erkannte das Talent des jungen Mannes und ebnete ihm den Weg in die Kunst. Als Modell diente ihm häufig seine Schwester "Gertie", zu der er eine starke emotionale Bindung hatte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit Portraits und mit teilweise pornographischen Zeichnungen pubertierender Mädchen, die reißenden Absatz fanden. Später wurde sein Werk expressiver, beeinflußt durch die Lehre von Sigmund Freud sowie den Schriften Hugo von Hoffmannsthals. In Selbstbildnissen ergründete er die Facetten seiner eigenen Persönlichkeit. 1915 heiratete Schiele. In seiner Malerei wurden die Farben weicher und die Strichführung harmonischer. 1918 starb er an der Spanischen Grippe, drei Tage nach dem Tod seiner schwangeren Frau.

Otto Dix (1891 - 1969)

Otto wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie bei Gera/ ehemalige DDR geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg näherte er sich dem Realismus an und entwickelte  eine sozialkritische Thematik.

Max Ernst (1891 - 1976)

Max wurde in Brühl bei Köln geboren und wandte sich nach einem gesellschaftswissenschaftlichem Studium dem Dadaismus zu. Bei einem Paris-Aufenthalt fand er schnell Zugang zu den Surrealisten und entwickelte sich zu einem anerkannten und vielseitigen Vertreter dieser Kunstrichtung. Während der Nazi-Zeit flüchtete Max Ernst in die USA und kehrte 1953 nach Frankreich zurück.

George Grosz (1893 - 1959)

Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs George in der pommerschen Provinz auf. Der Traum seiner Mutter von einer Beamtenlaufbahn für ihren Sohn platzte, als George einen Lehrer ohrfeigte und deswegen die Schule verlassen musste. Grosz gehörte zu den Gründern der Berliner Dada-Gruppe und kommentierte beißend satirisch die Verhältnisse in der Weimarer Repubkik. Malerisch karrikierte er die heuchlerische Welt der Spießer und Kriegsgewinnler. Wenige Tage vor der Machtergreifung der Nazis flüchtete der amerikabegeisterte Grosz nach New York und schuf dort weniger bissig eher liebevoll Karrikaturen amerikanischer Typen.

Joan Miró (1893 - 1883)

 Joan wuchs in der Nähe von Barcelona auf und interessierte sich schon früh für die Malerei. 1919 reiste Miró erstmals nach Paris und läßt sich unter anderem von Pablo Picasso inspirieren. Allmählich veränderte sich sein Malstil indem er alles Gegenständliche auflöste und Komposionen aus vermeintlich zusammenhangslosen Zeichen schuf. 1929 heiratet Miró. Lange Jahre pendelte er zwischen Frankreich und Spanien. Später siedelte er nach Mallorca über und lebte dort bis zu seinem Tode.

Tamara De Lempicka (1898 - 1980)

Als Tochter einer wohlhabenden Familie wurde Tamara in Warschau geboren. 1916 heiratete sie und siedelte mit ihrem Mann ein Jahr später nach Paris über. Auf zahlreichen Parties fand sie Zugang zur Oberschicht und entwickelte sich zur gefragtesten Portraitistin ihrer Zeit. Ihre Gemälde spielen mit Zweideutigkeiten, Erotik bei gleichzieitger Unannahbarkeit und trafen damit den exklusiven Geschmack eines mondänen Publikums. Die feine Gesellschaft zahlte nahezu jeden Preis für ein Gemälde von der Lempicka. 1928 ließ sich das Ehepaar scheiden. 1933 heiratet sie einen wohlhabenden Baron aus Österreich-Ungarn und siedelte mit ihm in die USA über. Das Paar lebte in Beverly Hills und die exzentrische Lempicka avancierte  als "Baronin mit dem Pinsel" schnell zur beliebtesten Malerin der Hollywodstars. Später siedelte Lempicka nach Mexiko über wo sie sich zunehmend ins Privatleben zurückzog.

Salvador Dalí (1904 - 1989)

Als Sohn eines Notars in Spanien geboren verstand es Salvador bis zu seinem Tod mit exzentrischem Auftreten auf sich aufmerksam zu machen. Schnell kam er in Kontakt mit bedeutenden Künstlern unter anderem dem Filmregisseur Luis Bunuel. Dali gilt als wichtiger Vertreter des Surrealismus. 1929 lernte er Gala Eluard kennen, die zu seiner lebenslangen Muse wurde. 1940 flüchteten Salvador und Gala in die USA und kehrten 1948 nach Spanien zurück. In seinen Werken ist die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit aufgehoben. Im Alter interessierte sich Dalí zunehmend für den Katholizismus und die mystisch-okkulte Seite des Glaubens.

Willem De Kooning (1904 - 1997)

Willem wurde in Rotterdam geboren und wuchs nach der Scheidung seiner Eltern bei der Mutter auf. Da es für seinen  Wunsch, als Illustrator zu arbeiten, in den Niederlanden wenig Möglichkeiten gab, fuhr er als blinder Passagier nach New York. Hier arbeitete er als Kohlenschlepper, bis sein Aufenthalt legalisiert wurde. Mit den Anmieten eines eigenen Ateliers begann eine beispiellose Karriere. De Koonings Malerei war von einem magischen Realismus und einer surrealen Raumauffassung geprägt. Zunächst malte er eine Serie von Männerbildnissen, zumeist aus dem Arbeitermilieu. 1938  lernte er die Kunstkritikerin Elaine Fried kennen und heiratete sie gut zehn Jahre später. Elaine wurde zum Modell für seine frühen Frauenbilder. Seine Landschaftsdarstellungen, oftmals in Schwarz - Weiß gehalten, übten großen Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus aus. Seine späteren Frauenbildnisse hatten einen dämonisch - aggressiv wirkenden Charakter. Dies rief damals einen Sturm der Entrüstung hervor, brachen seine Bildnisse doch mit dem Klischee der liebenden Hausfrau und Mutter. Er selbst betrachtete die Werke als Landschaftsbilder der Frau ("womanscape") und näherte sich mit seiner Malweise immer mehr der Gegenstandslosigkeit. 1975 entstanden Seelenlandschaften im Großformat. 1986 zeigten sich bei De Kooning erste Symptome der Alzheimerschen Krankheit. Wenig später wurde der Künstler für geistig unzurechnungsfähig erklärt.

Victor Vasarely (1906 - 1997)

Der gebürtige Ungar siedelte nach einem abgebrochenen Medizinstudium nach Paris über. Er wurde zum Begründer der Op-art. In seinen Bildern spielt er mit optischen Effekten, die Bewegungsillusionen ermöglichen. In seinen geometrisch-abstrakten Werken werden die Farb-und Formelemente so manipuliert, dass der Eindruck von Räumlichkeit entsteht: das Motiv wölbt sich oder es scheint zurückzutreten. 1959 erhielt Vasarely die französische Staatsbürgerschaft.

Frida Kahlo (1907 - 1954)

Als Tochter eines deutsch-jüdischen Fotografen und einer Mexikanerin wurde Frida in Mexiko geboren. Im Alter von sechs Jahren erkrankte sie an einer Kinderlähmung und behielt einen leicht verkrüppelten rechten Fuß. Mit 17 Jahren erlitt sie bei einem Busunfall schwerste Rücken- und Unterleibsverletzungen. In vielen Bildern stellte sie ihre physischen Leiden und seelischen Befindlichkeiten dar. 1927 traf Frida den Maler Diego Rivera wieder, den sie seit ihrer Schulzeit kannte. Sie ging mit ihm eine schwierige Liebesbeziehung ein, die von zahlreichen Trennungen  belastet war. Schließlich heiratet sie Diego ein zweites Mal, bestand diesmal aber auf größerer Unabhängigkeit. Frida macht sich nicht nur als Malerin einen Namen, sondern auch als selbstbewusste Frau, die sich für Frieden und Freiheit engagierte.

1953 musste sie sich der Amputation ihres rechten Unterschenkels unterziehen. Ein Jahr später starb sie in ihrem Haus an den Folgen einer Lungenentzündung.