Die Gesprächspsychotherapie
Die Gesprächspsychotherapie wurde von Carl Rogers in den Vereinigten Staaten (USA) entwickelt und etablierte sich gegen Ende der 60er Jahre in Deutschland und Europa.
Die Gesprächspsychotherapie versteht sich als eigenständige Therapiemethode neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie. Im Unterschied zur Psychoanalyse verzichtet sie auf Deutungen oder Erklärungen für das Verhalten und Erleben, auch werden im Gegensatz zur Verhaltenstherapie keine konkreten Verhalternsanweisungen gegeben. Im Mittelpunkt des therapeutischen Gesprächs steht das Erleben und Fühlen des Klienten. Drei wesentliche Grundhaltungen des Therapeuten haben sich auf der Baisis internationaler Forschungen als wirksam erwiesen, vor allem bei Störungen des Selbstwertempfindens, Ängsten, psychosomatischen Störungen und burned-out Symptomen.
Die drei wirksamen Grundhaltungen bestehen aus:
Empathie: einfühlendes, nicht wertendes Verstehen
Akzeptanz: Vermitteln von emotionaler Achtung, Anerkennung, Fürsorge
Authentisch sein: der Therapeut verhält sich echt, in innerer Übereinstimmung mit seinen Überzeugungen.
Diese Grundhaltungen bewirken beim Klienten eine intensive Selbstauseinandersetzung. Er kommt sich sellbst näher und damit auch seinen verborgenen Ressourcen bzw. Selbstheilungskräften. Das Wohlbefinden wird ganzheitlich gefördert und stärkt sogar die abwehrenden Kräfte des Immunsystems. Interessanterweise haben die Grundhaltungen der Gesprächspsychotherapie einen positiven Einfluss nicht nur auf einzelne Menschen, sondern darüber hinaus auf kleine wie große Systeme, so verbessert sich bei Verwirklichung der o.g. Grundhaltungen nachweislich das Betriebsklima und damit auch die Produktivität von Firmen.
In Deutschland wurde die Gesprächspsychotherapie durch das Ehepaar Reinhard und Annemarie Tausch erfolgreich eingeführt.