Historische Städtchen in Unterfranken
Hassfurt - Marktplatz | Hofheim in Unterfranken - Marktplatz | Sesslach-Rodachbrücke |
In direkter Nähe zu den Burgruinen der Haßberge liegen mehrere althistorische Städtchen, die eng mit der Entstehungsgeschichte der damaligen Burgenlandschaft verbunden sind. Das Leben auf den Burgen war im Mittelalter ebenso von politischen Machtverhältnissen bestimmt wie das Leben in den umgebenden Städten, die heute noch dank sorgfältiger Sanierung die Vergangenheit erwachen lassen. Bauhistorische Zeugen der Vergangenheit begegen dem Besucher auf vielfältige Weise in Haßfurt, Zeil am Main, Hofheim, Ebern und Sesslach.
Ebern - Klein Nürnberg | Zeil am Main |
Haßfurt
Die heutige Kreisstadt des Landkreises Haßberge entstand 1230 als Grenzbefestigung zwischen den Bistümern von Würzburg und Bamberg, als der Würzburger Bischof sein Gebiet nach Osten hin gegen den Bamberger Fürstbischof sichern wollte. Nachdem Haßfurt im 14. Jahrhundert kurzfristig den Status einer freien Reichsstadt hatte, begann 1431 der Bau der Ritterkapelle, deren Langhaus 1603 vom Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn erweitert wurde.
Foto: Dark Avenger
Bereits 1581 wurde das Städtchen von der Pest heimgesucht. Während im benachbarten Zeil am Main die Hexenprozesse eskalieren, fallen die Schweden in Haßfurt ein und brennen 1632 die Haßfurter Mainbrücke nieder. Eine Überquerung des Mains erfolgte in den anschließenden 235 Jahren nur über eine Fähre beim Tränkberg. Im 18. Jahrhundert entsteht bis zum Ende des 19. Jahrhundert die heutige Promenade, indem Stadtmauern und - gräben teilweise eingeebnet und mit Bäumen bepflanzt werden. Die Luftangriffe der Alliierten sprengen 1945 teilweise die Mainbrücke.
Heute entdeckt der Besucher bei einem Rundgang durch die Stadt eine Vielzahl wiederaufgebauter "historischer Schätze" und erlebt in diesem Zentrum fränkischer Lebenskunst, wie sich Tradition und innovative Moderne miteinander verbinden.
Führungen durch das "Historische Haßfurt" bietet die Stadt regelmäßig in der Sommerzeit samstags ab 14. 00 Uhr an. Daneben können Führungen durch "Abendliche Gassen" und durch die "Ritterkapelle" gebucht werden. Für Buchungen und Auskünfte ist die Tourist-Information der Stadt Haßfurt zuständig. Tel.: +49 (0) 9521/688227- www.hassfurt.de - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Zeil am Main
Nur sieben Kilometer von Haßfurt entfernt liegt Zeil am Main von Weinbergen umgeben in reizvoller Landschaft. Nachweise einer frühen Besiedlung stammen aus der Zeit um 6000 bis 4000 vor Christus. 1018 wurde Zeil erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich II. dort einen landwirtschaftlichen Großhof erwarb und diesem Besitz dem Kloster Michaelsberg in Bamberg schenkte. Im 14. Jahrhundert wuchs der Ort zu einem kleinen Städtchen mit 26 Höfen, von denen jedoch nur knapp die Hälfte dem Hochstift Bamberg gehörten. Zu dieser Zeit hatte das um Macht konkurrierende Hochstift Würzburg ebenfalls viele Besitztümer in dieser Gegend. Der Bamberger Bischof gestattete den Zeiler Bürgern damals, eine Mauer um ihre Siedlung zu errichten. Bald darauf entwickelte sich in Zeil eine rege Bautätigkeit. So entstanden im 15. Jahrhundert neben einem im gotischen Stil erbauten Rathaus und zwei Kapellen die Burg Schmachtenberg, die im Deutschen Bauernkrieg beschädigt und wenig später im Zweiten Markgrafenkrieg 1554 verwüstet wurde.
Foto: Dark Avenger
Heute ist Burg Schmachtenberg Ruine einer hussitenzeitlichen Kastellburg des Bamberger Hochstifts, die damals offenbar die alte Zeiler Burg auf dem Käpelle (heutige Wallfahrtskirche) ersetzen sollte. Der Bau der Burg erfolgte zusammen mit dem Ausbau der Zeiler Stadtbefestigung, die identische Wehrkonstruktionen aufweist. Historisch wurzelt sowohl die Befestigung der Stadt wie auch der Bau der Burg in den Bestrebungen des Bistums Bamberg, wehrhaft zu sein gegenüber den Expansionsbestrebungen des benachbarten Bistums Würzburg. Der Würzburger Bischof verstärkte derweil seine Burgen in den Haßbergen. So entstanden an den Burgen Raueneck und Altenstein imposante Zwingeranlagen, deren Reste heute noch zu sehen sind.
Schmachtenberg war wie alle anderen Burgen ein Symbol der Macht, nämlich der Macht des Bistums Bamberg inmitten des Würzburger Territoriums. Vieles ist den Machtinhabern von den Bürgern verziehen worden, doch einmal in der Geschichte hätten sich die Zeiler wohl eine anderen Herrschaft gewünscht - es war die Zeit der Hexenverfolgung, als Zeil am Main zum Richt- und Brandplatz im Hochstift Bamberg wurde, so wie es Gerolzhofen für das Bistum Würzburg war. Details zur Hexenverbrennung können Interessierte im Kapitel Historie / Zeiler Hexenturm nachlesen.
Nach dem Besuch des Zeiler Hexenturms oder einer Stadt- beziehungsweise Hexenführung empfiehlt sich die Erholung in den nahegelegenen Naturschutzgebieten. Hierzu gehört der Abt Degen Steig. Als Abt eines Zisterziensenklosters hat der in Zeil am Main geborene Alberich Degen Mitte des 17. Jahrhunderts die Scheuerrrebe in Franken eingeführt. Der Abt-Degen-Steig begleitet den Wanderer durch ein Naturschutzgebiet inmitten der Anbaugebiete des Frankenweines mit Informationstafeln und zuverlässigen Wegbeschreibungen hin zu den Winzern und ihren Winzerhäusern.
Ausführliche Informationen zu der Geschichte und den Freizeitaktivitäten rund um Zeil am Main erhalten Besucher beim Fremdenverkehrs - Büro im "Grohehäuschen", der ehemaligen Ratsdiener-Wohnung und dem vormaligen Hirtenhaus in Zeil am Main (Tel.: 09524 -949 -37) und bei der Stadtverwaltung Zeil am Main, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Im Jahr 2018 feiert das althistorische Städtchen Zeil am Main sein tausendjähriges Bestehen.
Hofheim
Zu Beginn des frühen Mittelalters (700 - 800 n. Chr.) war der Ort eine karolingische Vogtei und erst im 16. Jahrhundert erfolgte die Verleihung der Stadtrechte durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn. Im 18. Jahrhundert erbaut wurde das Untere Tor, im Volksmund auch Lendershäuser oder Brauhaustor genannt. In diesem Tor, das heute von den Bürgern des Städtchens genutzt wird, wohnte einst der Torwächter. Ebenfalls im 18. Jahrhundert erbaut wurde das Goßmannsdorfer Tor. Wenn die Besucher durch eines der Tore hindurchtreten, so begegnen Ihnen bei einem Stadtrundgang liebevoll gepflegte Fachwerkhäuser und Teile der alten Stadtmauer. Auch hier ist es gelungen, das Alte zu bewahren während Neues geschaffen wurde.
Der 1463 erbaute Stadtsitz des Freiherren Truchseß von Wetzhausen gehört zu den ältesten Fachwerkhäusern des Landkreises und wird heute als Apotheke genutzt. Das Truchsßehaus wurde im Verlauf des Mittelalters zum Zehnthof und ist in seiner althistorischen Baustruktur weitgehend erhalten geblieben. Im Deutschen Bauernkrieg 1525 verbrüderten sich die Hofheimer mit dem "Bildhäuser Haufen" und mussten daraufhin ihre Stadtmauer einlegen. Doch schon bald darauf durfte sie 1531 wieder aufgerichtet werden. Sie hatte ursprünglich eine Höhe von 2,50 m - 4 m und fünf Rundtürme. Heute sind die Reste der aus Bruchsteinen bestehenden Stadtbefestigung gut bewahrt und bei einem Stadtrundgang zu sehen.
Wanderungen hinein in die nahe Umgebung wie etwa zum Schloss Eichelsdorf oder zur Bettenburg erschliessen dem Besucher weitere Pfade einer bewegten Vergangenheit. Das Eichelsdorfer Schloss wurde schon im 13./14. Jahrhundert erbaut und nach seiner Zerstörung im deutschen Bauernkrieg neu errichtet. Nach mehrfachem Wechsel der Besitzer wurde das Schloss 1874 den Barmherzigen Schwestern als Rekonvaleszentenhaus übereignet und ist heute eine Fachklinik für die Behandlung Drogenabhängiger. Die Bettenburg gehört zu den Burgen, von denen aus eine frühzeitliche Handels- und Heerstraße, der sog. Rennweg, überwacht werden konnte. Schon früh kam die Burg 1343 in den Besitz der Ministerialen Truchseß von Wetzhausen, einem alten Adelsgeschlecht, dem die Bettenburg auch heute noch gehört. Nach der Zerstörung im Bauernkrieg wurde die Bettenburg in ihrer heutigen Form von Balthasar Truchseß wieder aufgebaut. Der bekannteste Burgherr war Christian Truchseß von Wethausen (1755 - 1826), der äußerst beliebt bei seinen Bauern auch liebevoll "Kirschentruchseß" genannt wurde, weil er intensiv den Obst und besonders Kirschenanabu betrieb. Daneben gründete er als vorzüglicher Gastgeber die "Bettenburger Tafelrunde", einen Treffpunkt zeitgenössischer Literaten. Detaillierte Informationen zur Bettenburg findet der intererssierte Leser unter dem Kapitel "Burgruinen". Wanderer, die den althistorischen und dennoch gut ausgeschilderten "Rennweg" kennenlernen möchten, treffen in der Nähe von Eichelsdort auf die sog. "Schwedenschanze". Sicherlich haben die Kelten diesen Ort bereits um 1200 - 700 v. Chr. als Fliehburg und Kultplatz genutzt. Dort angekommen, ermöglicht ein hoher Aussichtsturm den Wanderern einmalige Blicke in die nahe und ferne Umgebung.
Ebern
Vermutlich ist an diesem Ort bereits im 7. Jahrhundert n. Chr. eine fränkische Ansiedlung entstanden. Gesichert ist die Zugehörigkeit zum Hochstift Würzburg um 1216. Urkundlich erwähnt wird das Städtchen 1230 als "civitas", als befestigter Ort mit Mauern, Palisaden und Türmen. Zwei Jahre später wird die Civitas Ebern von Pfarrweisach abgetrennt und zur selbstständigen Pfarrei ernannt. Das Stadt- und Befestigungsrecht erhielt Ebern 1335 durch Kaiser Ludwig den Bayern. Bereits vorher ist der Mauerbau 1303 und 1313 bezeugt.
Die Stadtmauer mit ihren vier erhaltenen Türmen und dem imposanten Grauturm wurde im 15. und 16. Jahrhundert ausgebaut. 1396 schloss sich die Stadt zusammen mit dem regionalen Adel und den umliegenden Städten des Hochstiftes Würzburg zu einem Bund zusammen. Abhängig sein wollte man aber nicht vom hochverschuldeten Hochstift, das zu einer als ungerecht empfundenen Besteuerung neigte, sondern lieber vom Kaiser und strebte deshalb die Reichsunmittelbarkeit an. Ein Jahr später nahm der zunächst böhmische und später römisch-deutsche König Wenzel die elf Städte des "Elfstädtebundes" unter seinen Schutz und garantierte die Gleichstellung mit den übrigen Rechsstädten. Die alten Rechte des Bischofs wurden allerdings von König Wenzel bestätigt und so kam es zu permanenten Spannungen zwischen dem aufstrebenden Bürgertum und dem Würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg. Der Bischof belegte die Stadt Würzburg mit dem Bann, woraufhin Würzburger Bürger drei Geistliche aus dem Hause Schwarzburg gefangennahmen. Die Spannungen führten schließlich zum Krieg zwischen den Truppen des Fürstbischofs und einem Heer aufständischer Bürger. In der Schlacht von Bergtheim wurden die Bürger im Jahr 1400 niedergemetzelt von den bischöflichen Kampftruppen, die während des Kampfes Unterstützung erhielten von Rittern und Landsknechten aus den Haßbergen. Ebern und Meiningen waren die einzigen der elf verbündeten Städte, die sich im Vorfeld des Krieges der Macht des Bischofs unterworfen hatten.
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Deshalb fand die Entscheidungsschlacht ohne Eberner Beteiligung statt. Ebern blieb verschont, doch wurde die Siedlung 1430 durch einen großen Brand verwüstet, den von 200 Gebäuden nur drei überstehen konnten.
Im Bauernkrieg solidarisierte sich Ebern mit der Seite der Aufständischen. 1525 plünderten Ebener den Wirtschaftshof des Zisterzienserklosters Langheim, brannten das Gut der Herren von Lichtenstein zu Gereuth nieder und verwüsteten den Ansitz der Herren von Füllbach bei Gleusdorf. Als der Ebener Haufen vor die Würzburger Amtsburg Rauheneck bei Vorbach zog, gelang dem Amtmann Lorenz von Bibra ein Täuschungsmanöver, indem er vorgab, sich der Revolte anzuschließen. Die Revolutionäre verschonten daraufhin die Burg und verwüsteten kurz darauf die Schlösser der Adelsfamilie Fuchs von Bimbach in Burgpreppach, Leuzendorf und Weißenbrunn. Anschließend vereinigten sie sich mit den Maroldsweisachern und griffen die Burgen Altenstein und Lichtenstein an. Auch das Schloss der Adelsfamilie von Rotenhan in Fischbach konnte den Angriffen nicht standhalten und musste vor den aufständischen Bauern kapitulieren. Die Teilnahme am Bauernkrieg mussten die Ebener teuer bezahlen. Nachdem die vereinigten Bauernheere 1525 vernichtend geschlagen wurden, begab sich Bischof Konrad auf eine Strafexpedition durch sein Hochstift. Elf Rädelsführer des Ebener Haufens wurden auf dem Marktplatz öffentlich enthauptet, obwohl der Humanist Sebastian von Rotenhan versucht haben soll, besänftigend auf den Bischof einzuwirken. Zudem wurde die Bürgerschaft zu außerordentlich hohen Schadenersatzzahlungen verpflichtet, welche die Finanzkraft des kleinen Gemeinwesens überstiegen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der gesamte Baunachgrund wegen seiner alten Verkehrsverbindungen nach Süden von zahlreichen Heeren durchquert. Die Soldaten quartierten sich mehrmals in Ebern ein und mussten von der Bürgerschaft versorgt werden. Die Kampfhandlungen führten zu einem drastischen Bevölkerungsverlust, der nach dem Krieg durch die Ansiedlung von Flüchtlingen aus Böhmen und Schlesien sowie Juden teilweise ausgeglichen werden konnte. Unter der Regierung des Bischofs Johann Philipp von Schönborn entfaltete sich in der Stadt und im Umland eine reiche Bautätigkeit.
Zu dieser Zeit wurde auf das steinerne Untergeschoss des Rathauses der prächtige Fachwerkaufbau gesetzt. Vorübergehende Unruhe brachten im 17. und 18. Jahrhundert noch einmal der Durchmarsch kaiserlicher Kroaten und die Heereszüge am Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges und des Siebenjährigen Krieges. Nach der Auflösung des Hochstiftes Würzburg gelangte Ebern an das Königreich Bayern. In der Folgezeit des 19. und 20. Jahrhunderts etablierte sich in Ebern eine eher konservative Ausrichtung der Einwohner. Der Zweite Weltkrieg endete für die Stadt mit einer kampflosen Übergabe an die Amerikaner. In der Nachkriegszeit siedelten sich zahlreiche Heimatvertriebene um die Altstadt an und eine rasch anwachsende Zahl evangelischer Neubürger.
Das waldreiche Ebener Land ist wegen seiner Wandermöglichkeiten und den vielfältigen historischen Sehenswürdigkeiten zu einem zunehmend beliebten Urlaubsziel geworden; detaillierte Anregungen für die Freizeitgestaltung sind zu finden unter www.ebern.de.
Eine Broschüre, die den Rundgang durch das historische Ebern mit Fotos illustrativ beschreibt ist kostenlos erhältlich bei der
Tourist-Information Ebern
Ritter-von-Schmitt Straße 8
96106 Ebern
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Mittelaltermarkt vom 18.-19. Juni 2016
Regelmäßig findet jährlich im Juni rund um den Grauturm ein Mittelaltermarkt statt mit Speis, Trank und Musici. Zum Programm gehören unter anderem ein nächtlicher Stadtrundgang mit Nachtwächtern, Türmerblasen am Grauturm, Tanz des Burg- und Heimatvereins Altenstein, Jagdhornbläser, Veranstaltungen für Kinder.
Seßlach
Nach der Zerschlagung des Thüringer Reiches 531 n. Chr. war die Gegend um Seßlach von fränkischen Bauern und slawischen Siedlern bewohnt. Im Verlauf des frühen Mittelalters wurde die Gegend zunehmend christianisiert und im Jahr 1007 das nahegelegene Bistum Bamberg begründet. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer der Civitas ebenso wie Ebern das Stadt- und Befestigungsrecht. 1399 versuchten die Seßlacher Bürger, die Abhängigkeit vom Hochtstift Würzburg aufzuheben. Sie strebten die Reichsunmittelbarkeit an und verbündeten sich deshalb mit dem Elfstädtebund. Das Bündnis wurde in der Schlacht von Bergtheim zerschlagen. Auch die Beteiligung der Bürgerschaft am Bauernkrieg endete damit, dass der Würzburger Bischof Konrad die Rädelsführer wie zuvor in Ebern auf dem Marktplatz enthaupten ließ. Während des Dreißigjährigen Krieges und in der Zeit der Napoleonischen Kriege hatte Seßlach unter Plünderungen, Brandschatzungen und zahlreichen Einquartierungen von Soldatentruppen zu leiden. Nach der Säkularisierung des Hochstiftes Würzburg im Jahr 1802 kam das Städtchen schließlich zum Königreich Bayern. Eine letzte Verwüstung erlebte Seßlach 1905 durch einen Großbrand um den Marktplatz. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt im Unterschied zu Würzburg von Bombenangriffen verschont. Als die NSDAP 1933 die Macht in Seßlach übernimmt, werden im Kampf gegen die katholische Kirche Schule und Kindergarten vom Staat übernommen. Durch die Ansiedlung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen entstanden große Neubaugebiete jenseits der historischen Stadtmauern.
Nachdem Seßlach 1974 in die Städtebauförderung aufgenommen wurde, errang die Stadt 1986/87 den Titel des Landes- und Bundessiegers für "beispielhafte Stadtsanierung".
Auf dem Hintergrund der Städtebauförderung konnte eine behutsam erhaltene mittelalterliche Stadt mit allen modernen Vorzügen der Gegenwart entstehen. Die Grenzöffnung im Jahr 1989 holte Seßlach weg aus der Randzone in die Mitte Deutschlands und intensivierte die alten Verbindungen zu Thüringen. Das historische Stadtbild ist in seltener Vollständigkeit erhalten geblieben und läßt für seine Touristen die Vergangenheit lebendig
Foto: Bernd Tolksdorf
werden. Informationen zu den aktuellen kulturellen Veranstaltungen wie etwa die Regionale Museumsnacht, das internationale Jugendmusikfestival oder die einzigartigen Naturführungen durch das nahegelegene Rodachtal sind zu finden unter www.sesslach.de oder bei der
Tourist-Info
Marktplatz 98
96145 Seßlach, Tel.: 09569/922540 Altstadtfest
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Seßlach früher und heute