Regensburg

Regensburg in Ostbayern gehört seit 2006 zum UNESCO-Welterbe. Die Stadt ist Bischofssitz der Diözese Regensburg. Heute wird Regensburg stark vom verarbeitenden Gewerbe (Automobilbau, Maschinenbau, Elektrotechnik, Mikroelektronik) geprägt. Regensburg ist eine der ältesten Städte Deutschlands.

Der Namensursprung beruht auf keltischen Wörtern. Die Gegend um Regensburg ist bereits seit der Steinzeit besiedelt. Es wurden keltische Gräber mit teilweise hochwertigen Grabbeigaben gefunden, sie lassen sich etwa auf 400 v. Chr. datieren. Die römische Geschichte Regensburgs beginnt um etwa 79 n. Chr. 170 n. Chr. wurde das Legionslager Castro Regina auf Anordnung von Kaiser Marc Aurel errichtet. 

Regensburg gehört zu den ältesten Bistümern Deutschlands. Obwohl Regensburg als Reichsstadt 1542 protestantisch wurde, blieb die Stadt eine katholische Bischofsstadt. Im Mittelalter erlebte die Stadt durch den Fernhandel bis Paris, Venedig und Kiew ihre wirtschaftliche Blütezeit. Die romanische und gotische Architektur der damaligen Zeit bestimmt noch heute das Gesicht der Stadt. Ein weiteres Zeichen für den damaligen Wohlstand war der Bau der steinernen Brücke von 1135-1146.

 Karlsbrücke in Prag

Dieses "Bauwunder" wurde Vorbild für nachfolgende Brückenbauten - so zum Beispiel für die Vorläuferin der Karlsbrücke in Prag. Der Stadt wurden im 13. Jahrhundert von kaiserlicher Seite umfangreiche Privilegien verliehen. Dies führte zusammen mit dem lukrativen Fernhandel zu einem Erstarken der Bürgerschaft. Allerdings begann damit zeitgleich der dauerhafte Konflikt mit dem Regensburger Bischof und mit dem umliegenden Herzogtum Bayern. Vermutlich nach 1260 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms begonnen.

Nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs und der bereits damals betriebenen Judenverfolgung (16.Jahrhundert) wurde die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges und danach Zufluchtsort evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich, die sich hier niederließen oder nach Franken und Schwaben auswanderten. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden in und um Regensburg Arbeitslager für Kriegsgefangene errichtet, die unter elenden Lebensbedingungen Zwangsarbeit verrichten mussten. In den nachfolgenden Jahren hatte Regensburg unter Luftangriffen zu leiden, die Altstadt wurde aber im Vergleich zu anderen Städten weitaus weniger in Mitleidenschaft gezogen. 1945 wurde die Stadt kampflos an die US-Armee übergeben. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegte Gunter Demnig 2007 die ersten Stolpersteine in Regensburg.

1945 wurde der Grundstein für die Universität gelegt und in der Folgezeit siedelten sich große Wirtschaftsunternehmen in Regensburg an. Der historische Stadtkern Regensburgs ist die größte mitttelalterliche Stadt Deutschlands. Sie besitzt die größte Anzahl von Geschlechterürmen nördlich der Alpen. Der Geschlechterturm entstand ursprünglich in Italien als Verteidigungsbau einflussreicher städtischer Familien. Es handelt sich meist um quadratische Türme, die vor allem im Frühmittelalter zur Zeit der Feden als Verteidigung dienten. Die Leitern im Inneren des Turms konnten im Belagerungsfall nach oben gezogen werden.

In San Gimignano exisitieren noch 15 von weitem sichtbare Geschlechtertürme. Heute beherbergt Regensburg in friedlicher Koexistenz verschiedene Religionsangehörige, unter ihnen Katholiken, Protestanten, Juden, Muslime und Buddhisten.

Sehenswürdigkeiten

Nicht selten wurde in der Nachkriegszeit historische Bausubstanz einfach abgerissen, um Raum zu schaffen für Neubauten oder breite Schneisen für den Autoverkehr. Auch in Regensburg wurden ähnliche Projekte geplant. Doch die Altstadt entging diesem Schicksal primär wegen der schwachen wirtschaftlichen Lage der Stadt zu dieser Zeit. Der verzögerte Nachkriegsaufschwung in Regensburg entpuppte sich also als Glücksfall für die Stadt.

In der Bevölkerung und im Stadtrat veränderte sich dann die Stimmung zugunsten der Erhaltung historischer Bausubstanz. Goethe, Mozart, Haydn und die blinde Pianistin Maria Theresia Paradis gehörten zu den Gästen der Stadt.

Neben dem Regensburger Dom gibt es viele weitere Baudenkmäler, unter ihnen der Salzstadel und Stadttor, das Kepler Gedächtnishaus, die Klosterkirche Niedermünster, die Stiftskirche St. Johann und das Schloss Emmeran.

Salzstadel und Stadttor

Regensburg verfügt über einen Grüngürtel, der die Altstadt vollständig umschliesst. Hier laden Parks den Besucher zum Verweilen und Entspannen ein.

Renaissancegarten im Herzogspark

Söhne und Töcher der Stadt

Barbara Blomberg (1527-1597) war die Geliebte Kaiser Karl V. und Mutter seines Sohnes Don Juan de Austria. Christoph Ludwig Agricola (1665-1724) war ein vielgereister deutscher Landschaftsmaler. Einen großen Teil seines Lebens verbrachte er auf Reisen in England, Niederlande, Frankreich und Neapel.Seine Gemälde geben bemerkenswert genau die Natur in den verschiedenen Jahrerszeiten wieder. Karl Alexander von Thurn und Taxis (1770-1827) war der fünfte Fürst des Adelsgeschlechtes von Thurn und Taxis. Karl Alexander betrieb ein privates Postunternehmen, die Thurn- und Taxis-Post.

Stadtführungen

Das differenzierte Spektrum der angebotenen Stadtführungen umfaßt folgende highlights: Führung durch die historische Altstadt - Abendstadtführungen mit wechselnden Themen - Besuch des Reichstagsmuseums im Alten Rathaus - Besuch des Kepler-Hauses und der Regensburger Sternwarte - Erlebnistouren mit Schauspieleinlagen - Kinderstadtführungen - Führungen in Deutscher Gebärdensprache sowie Weihnachtsstadtführungen. Weitere Anregungen für die Urlaubsplanung finden Interessierte unter www.regensburg.de.

Bamberg

Babenberg, so hieß die Stadt im Mittelalter, gehört zum bayrischen Regierungsbezirk Oberfranken und ist heute eine Universitäts,- Schul - und Verwaltungsstadt, wichtigstes Wirtschaftszentrum Oberfrankens und Sitz des gleichnamigen Erzbistums. Die Stadt beherbergt 71.000 Einwohner.

Die Altstadt ist die größte unversehrt erhaltene historische Stadt in Deutschland und wurde 1993 in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen. Überregional bekannt ist Bamberg auch für seine vielfältige Biertradition.

Östlich von Bamberg liegt die Fränkische Schweiz, im Nordosten und Westen das Maintal, im Nordwesten die Haßberge und im Westen der Steigerwald.

Im Jahre 902 wurde zum ersten Mal ein Castrum Babenberch genannt, es gehörte dem fränkischen Geschlecht der älteren Babenberger, die das Lehen in einer blutigen Fehde mit den rheinfränkischen Konradinern verloren. Die Besitzungen fielen an den König. Kaiser Otto II. schenkte den Besitz seinem Vetter, dem Herzog von Bayern, auch Heinrich der Zänker genannt. 1007 gründete Heinrich II., Sohn Heinrich des Zänkers, das Bistum Bamberg.1430 rückten die Hussiten auf Bamberg vor. Das Domkapitel floh mit dem Domschatz auf die Griechburg.

Heutiger Innenhof der Griechburg

Die wohlhabenden Bürger flüchteten nach Forchheim und Nürnberg.Die Hussiten kamen jedoch nicht nach Bamberg. Als sie Schleßlitz erobert hatten, plünderten einheimische Handwerker, Tagelöhner und Bauern erst die Weinkeller und dann die Bürgerhäuser und Klöster. Ein Aufstand der Bürger gegen die fürstbischöfliche Macht im 15. Jahrhundert blieb erfolglos. Auch Bamberg blieb vom Bauernkrieg nicht verschont, im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt sehr unter den schwedischen Truppen und zu Zeiten Napoleons unter den französischen Truppen. In der Barockzeit erlebte Bamberg unter dem Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn seine kulturelle Blüte.

Während der Märzrevolution in den Jahren 1848/49 wurde Bamberg zur Hochburg der Demokraten. 1933 übernahmen die Nationalsozialisten auch in Bamberg die Macht und jüdische Mitburger wurden verfolgt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte Bamberg zur Amerikanischen Besatzungszone.

Das ehemalige Hochstift Bamberg war gemeinsam mit dem Hochstift Würzburg und benachbarten Fürstentümern eines der Hauptzentren der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung in Süddeutschland. In den 1620er und 1630er Jahren erreichte die Hexenverfolgung unter Weihbischof Friedrich Förner ihren Höhepunkt.

 Friedrich Förner

Neben zahlreichen Bürgerinnen wurde auch der Bürgermeister Johannes Junius wegen dem Vorwurf der Hexerei eingekerkert. In einem Abschiedsbrief schreibt er vor seiner Hinrichtung: "Unschludig bin ich ins Gefängnis gekommen, unschuldig bin ich gemartert worden, unschuldig muss ich sterben..." Erst der Einmarsch schwedischer Truppen setzte der Hexenverfolgung ein Ende. Heute hat sich in Bamberg ein Bürgerverein gebildet, der mit Hilfe von Spenden nicht nur an die Hexenverfolgung erinnert, sondern auch mit verschiedenen Aktionen vor Fanatismus und Diskriminierung warnt.

Bamberg wurde wie Rom auf sieben Hügeln gebaut. Überragt vom Dom repräsentiert die Altstadt ein Ensemble von mittelalterlicher und barocker Baukunst.

Als ehemailge Kaiser- und Bischofsstadt bietet Bamberg mit seiner Altstadt den Einheimischen wie Touristen ein "tausendjähriges Gesamtkunstwerk", umgeben von Natur- und Flusslandschaften, die zu vielfältigen Freizeitaktivitäten einladen. Nähere Informationen erhalten Interessierte unter www.stadt.bamberg-de. Neben den täglichen Stadtführungen finden für Einzelreisende wie Gruppen begleitete Bustouren statt hinein in die Umgebung, so etwa in das Land der Burgen und Höhlen der Fränkischen Schweiz. Einblicke in die 900 Jahre währende Geschichte der Altenburg gibt zur Sommerzeit eine sonntägliche Burgführung mit Besichtigung ausgesuchter Räumlichkeiten und Begehung des Bergfriedes, der einen einzigartigen Blick auf die Altstadt ermöglicht. Die Website www.altenburgverein.de zeigt unter dem Kapitel "Impressionen" einen Helikopterflug über die Altenburg.

Söhne und Töchter der Stadt Bamberg

Dorothee Bär (Jahrgang 1978)Bundestagsabgeordnete (CSU) und Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur im Kabinett Merkel. Seit 2008 gehört Dorothee Bär dem Kreistag des Landkreises Haßberge an. Uwe Bossert (Jahrgang 1974), Gitarrist der ehemaligen Band Reamonnund und Thomas Gottschalk (Jahrgang 1950), Radio- und Fernsehmoderator, Unterhaltungskünstler und Schauspieler.

Passau - die Stadt an der Donau

Passau ist mit fast 50.000 Einwohnern eine Universitätsstadt in Niederbayern an der Grenze zu Österreich.

Passau kann dem warmgemäßigten Klima zugeordnet werden mit durchschnittlich 36 Sommertagen. Durch den kontinentalen Einflusss gibt es oftmals heiße und trockene Sommertage und zum Teil sehr kalte und schneereiche Wintertage. Regionen mit Kontinentalklima erhalten nur geringen Niederschlag. Regelmäßig bringt der "Altweibersommer" milde Temperaturen im Spätjahr.

Passauer Christkindlmarkt

Geschichte

Eine keltische Siedlung lag auf der Höhe des heutigen alten Rathauses. Sie wurde im ersten nachchristlichen Jahrhundert von den Römern erobert. An die Stelle des heutigen Domes stand das römische Kastell Batavis als Teil der Limesbefestigung. Der Name leitet sich von den dort stationierten germansichen  Söldnern vom Stamm der Bataver ab. Aus Batavis entwickelte sich der Name Passau.

Wohl zwischen 476 und 490 verließen die römischen Truppen die Region. Die Bajuwaren, die das Gebiet im 6. Jahrhundert n. Chr. in Besitz nahmen, errichteten eine Herzogsburg. Bajuwaren ist die ursprüngliche Namensform der Baiern, ein Volk, das gegen Ende der Völkerwanderung den Großteil Altbayerns, Österreichs und Südtirols besiedelte. 739 war Passau Bischofssitz, zu dieser Zeit wurde auch das Kloster Niedernburg gegründet. Das Kloster ist eine ehemalige Abtei der Benediktinerinnen und heutiges Kloster der "Englischen Fräulein" in der Altstadt von Passau. Die Englischen Fräulein sind ein Frauenorden mit dem ursprünglichen Ziel der Mädchenbildung, gegründet von Mary Ward.

Mary Ward

Im 11. Jahrhundert war Gisela, Schwester der Kaisers Heinrich II. und Witwe des Königs von Ungarn Äbtissin auf dem Kloster Niedernburg. Passau erhielt 1225 die Stadtrechte. Gegen die Herrschaft der Fürstbischöfe gab es mehrere Aufstände der Bürger, die allesamt scheiterten. In Passau ist das älteste Gesangsbuch des Protestantismus entstanden, und zwar im Verlies der Passauer Burg, als dort die Autoren als Täufer inhaftiert waren. Täufer sind Anhänger einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung, dem linken Flügel der Reformation zugehörig. Sie forderten unter anderem die Glaubensfreiheit (Toleranz), Trennung von Kirche und Staat sowie Gewaltfreiheit.

1552 kam es zum Passauer Vertrag, der ein Wegbereiter war für die Tolerierung der Konfessionen im Augsburger Religionsfrieden. Die Stadt wurde wiederholt von Bränden und Überschwemmungen heimgesucht, 1662 zerstörte ein Brand die Stadt vollständig. Italienische Baumeister bauten sie danach wieder auf und gaben der Stadt ihr heutigers südländisch geprägtes barockes Aussehen.

Seit 1978 ist Passau Universitätsstadt mit den Schwerpunkten Jura, Betriebswirtschaft und Informatik.1980 wurde die Stadt für ihr Engagement um den europäischen Integrationsgedanken mit dem Euopapreis ausgezeichnet.

Sehenswürdigkeiten

Der Dom St. Stephan wurde 1668 wiederaufgebaut im barocken Stil. Der Dom ist Bischofskirche  und Hauptsitz des Bistums Passau.

Die Altstadt liegt auf einer schmalen Halbinsel umgeben von den Flüssen Inn und Donau. Nicht selten wird Passau als Venedig Bayerns bezeichnet. Überragt wird die Stadt im Norden von der Veste Oberhaus und im Süden von der Wallfahrtskirche Mariahilf.

Rathaus

Im alten Rathaus fand die Hochzeit Kaiser Leopold I. mit Eleonore von Pfalz-Neuburg statt. Auf dem Domplatz befindet sich das Denkmal für den bayrischen König Max I. Joseph. In der Bräugasse wurde das Museum für Moderne Kunst gegründet. Im Zentrum der Altstadt lädt der Residenzplatz mit seinen Patrizierhäusern und der Neuen Bischöflichen Residenz zum Verweilen ein. Erholsam ist stets ein Spaziergang entlang der malerischen Innpromenade.

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Wenige Meter donauaufwärts erhebt sich das Schloss Freudenhain, das heute als Gymnasium genutzt wird. Seit 1953 finden die Festspiele Europäischer Wochen statt und locken jedes Jahr hochkarätige Künstler an. Regelmäßig stattfindende Volksfeste runden das kulturelle Angebot ab.

Zu den berühmten Söhnen und Töchtern der Stadt Passau gehören der Maler Wilhelm Niedermayer (1899- 1965), die Schauspielerin Trude Haefelin (1914-2008) und der Musiker Uwe Kaa (Jahrgang 1977).

Führungen

Von Passau nach Wien - diesen Fahrradweg kennen viele, doch Sie müssen garnicht solche "Strapazen" auf sich nehmen, bleiben Sie einfach in Passau und entdecken sie die einmalige Naturlandschaft mit freundlichen Gastwirten, komfortablen Ferienwohnungen, guter Gastronomie und einer Kultur, die dem Land einfach innewohnt.

 Veste Oberhaus

Stadtführungen

Vom 1. April bis 31. Oktober täglich um 14.30 Uhr

Treffpunkt: Königsdenkmal am Domplatz

Dauer: jeweils eine Stunde, günstiger Preis besonders für Familien

Orgelkonzerte

Auf der größten Kirchenorgel der Welt im Dom St. Stephan finden von Anfang Mai bis Ende Oktober werktags zwischen 12.00 und 12.30 Uhr Orgelkonzerte statt. Außerdem gibt es während dieser Zeit jeden Donnerstag um 19.30 Uhr Sonderkonzerte. Sonntags und an Feiertagen finden keine Konzerte statt.

Donauschiffahrten

Sehr zu empfehlen sind die "Dreiflüsse" - Rundfahrten nach Linz in Österreich.

Linz - Stadtplatz, Österreich

Linz in Österreich

Abfahrten täglich ab 09.00 Uhr. Rückfahrten sind möglich mit Schiff, Bus oder Bahn.

Provokative Therapie

Die Provokative Therapie wurde in den Sechzigerjahren von dem amerikansichen Therapeuten Frank Farrelly entwickelt mit dem Ziel, durch humorvolle Provokationen den Widerspruchsgeist und die eigenständige Selbstverantwortung des Klienten zu fördern. Farrelly arbeitete zu dieser Zeit in einem psychiatrischen Krankenhaus mit psychisch schwer gestörten Patientenm und es gelang ihm, einige dieser Patienten durch humorvolle Provokationen aus der stationären Unterbringung hinauszuführen.

Diese lösungsorientierte Kurztherapie will konstruktive emotionale Reaktionen provokativ herausfordern ohne dabei zu verletzen oder zu beleidigen. Die Grundídee besteht darin, dass der Therapeut das selbstschädigende Denken und Verhalten humorvoll beschreibt und sogar übertreibt mit dem Effekt, dass der Klient über seine eigene Person lachen kann und damit eine größere Distanz und mentale Freiheit gegenüber seinen destruktiven Selbsteinschätzungen gewinnt. Vorausgesetzt, der Therapeut verfügt über eine hohe Intuition, so kann er die negativen Selbstwahrnehmungen eines Klienten zum Beispiel bezüglich seines Äußeren oder seiner Intelligenz genau erfassen und verbalisieren - allerdings wird er durch Übertreibungen, Stimmton und Gesichtsausdruck sozusagen "augenzwinkend" das Negative ins Lustige, Humorvolle überführen.

Der Klient erlebt, dass seine geheimsten negativden Gedanken erkannt worden sind und gleichzeitig erfährt er eine Neubewertung des vermeintlich Schrecklichen oder Peinlichen, so dass er befreiend über sich selbst lachen kann und damit Distanz gewinnt von den zuvor lähmend unangenehmen Gedanken. Im Wesentlichen wird die Reaktanz, der Widerspruchsgeist des Klienten provoziert. Der Einfluß des negativen Selbstbildes auf das psychische Erleben kann dadurch geschwächt und im besten Fall komplett entmachtet werden.

Die Wirksamkeit der Provokativen Therapie setzt eine gute Beziehung zwischen Therapeut und Klient voraus (Rapport). Wenn der Rapport nicht stimmig ist, können Verletzungen auftreten. Deshalb muss der Therapeut gut ausgebildet und von seinem Wesen her verantwortungsbewußt, wohlwollend und wertschätzend sein. In den letzten Jahrzehnten haben die Methoden der Provokativen Therapie auch in anderen Bereichen der zwischenmenschlichen Kommunikation eine konstruktive und lösungsorientierte Anwendung gefunden.

 

Die Kunsttherapie

entstanden in der Mitte des 20. Jahrhunderts sowohl in Europa wie auch in den U.S.A , arbeitet hauptäsächlich mit malerischen und zeichnerischen Medien, plastisch-skulpturalen Gestaltungen und auch mit fotographischen Mitteln. Mit ihrer Hilfe können Klienten ihre Emptionen kreativ zu Ausdruck bringen. Einen besonderen Stellenwert hat die Kunsttherapie in der psychiatrischen, psychosomatischen und psychosozalen Therapiepraxis.

Nach Auffassung von C.G. Jung kommen beim Malen die Bilder des "kollektiven Unbewußten" zum Ausdruck. Das Kollektive Unbewußte umfaßt die gesamten Erfahrungen der Menschheitsgeschichte, die dem individuellen Ich vorausgehen. Die Archetypen sind die einzelnen Elemente, aus denen das kollektive Unbewußte besteht und sie drücken sich aus in Symbolen, einer Art primitiver Bildersprache.

Maltherapie

Im Vordergrund steht entweder die symbolische Bedeutung der Darstellungen oder die unmittelbare Wirkung des Malprozesses und der Farben auf den Patienten. In der tiefenpsychologischen Maltherapie sind die Bilder meist Ausgangspunkt für ein therapeutisches Gespräch. Das Gemalte wird verstanden als Visualisierung von Unbewusstem. In der antroposophischen Maltherapie steht die Wirkung des Malprozesses auf den Patienten im Vordergrund. Besondere Bedeutung haben hier die Farben, gemalt wird vorwiegend mit Aquarell- und Pflanzenfarben.

"Alles Wahrnehmen ist auch Denken, alles Denken ist auch Intuition, alles Beobachten idt auch Erfinden." (Rudolf Arnheim)

Musiktherapie

In der rezeptiven Musiktherapie wird die therapeutische Wirkung durch das Hören von Musik erreicht. In der aktiven Musiktherapie wird der Patient selbst zum Musizieren motiviert. Im stationär klinischen Bereich hat sich die Musiktherapie längst etabliert während sie bei der ambulanten Versorgung bisher eine völlig untergeordnete Rolle spielt. Musik ruft emotionale Reaktionen hervor und kann in Verbindung mit Tanz den Menschen in Trance versetzen. Schon in der klassischen Antike ging man davon aus, dass kranke Menschen mithilfe der Musik ihre geistige und seelische Harmonie wiedererlangen können.

Musiktherapie kann generell in Einzelsitzungen wie auch in Gruppensitzungen angewandt werden.

Stadtverführungen Würzburg

 

Zur Geschichte der Stadt

Würzburg liegt in Unterfranken zu beiden Seiten des Mains und wird überragt von der Veste Marienberg.

Wuerzburg Mainbruecke 1900

Ursprünglich ist für die Zeit um 1000 v. Chr. auf dem heutigen Marienberg eine keltische Fliehburg nachgewiesen. Nach den Völkerwanderungen ließen sich im 5. Jahrhundert n. Chr. die Alemannen hier nieder, gefolgt von den Franken, die Würzburg ab etwa 650 n. Chr. zum Herzogssitz des fränkischen Königsgeschlechts der Merowinger wählten. 1127 wurde das erste Ritterturnier auf deutschem Boden in Würzburg ausgetragen. Friedrich I. Barbarossa heiratete 1156 in zweiter Ehe die noch sehr junge Beatrix von Burgrund in Würzburg. Er belehnte 1168 den damaligen Bischof Herold mit der Herzogswürde. Die Bischöfe der Stadt erlangten fortan den Status der Fürstbischöfe und durften den Titel Herzog von Franken tragen. Im Verlauf des 13. und 14. Jahrhunderts kam es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem amtierenden Fürstbischof und den Zünften der Stadt. Im Deutschen Bauernkrieg erlitten die Aufständigen bei Würzburg eine schwere Niederlage. Tilman Riemenschneider wurde auf der Veste Marienberg inhaftiert und gefoltert, weil er sich als Mitglied des Stadtrates auf die Seite der Bauern gestellt haben soll.

Unter der Herrschaft des Fürstbischofs Julius Echter von Mespelbrunn beginnen um 1590 die Hexenprozesse. Überall im Hochtstift, vor allem in Gerolzhofen, lodern die Scheiterhaufen und Julius Echter wurde wegen seiner rücksichtslosen und hartnäckigen Art der Hexenverfolgung als "Hexenschlächter" bezeichnet. Die Hingerichteten stammten aus beiden Geschlechtern, allen Altersgruppen und allen gesellschaftlichen Schichten mit einem deutlich überhöhten Anteil an Frauen. Es kam bis zum Jahr 1629 zu regelrechten Massenverfolgungen, die mit dem Einfall der Schweden auch in Würzburg ihr Ende fanden.

In den Wirren der Reformation legten die Fürstbischöfe den Schwerpunkt auf die Bündnispolitik und vernachlässigten den Ausbau der Befestigungsanlagen der Stadt und des Schlosses. So war es für Gustav II. Adolf von Schweden relativ leicht, die Stadt im Dreißigjährigen Krieg zu erobern. Die einströmenden Schweden plünderten Würzburg und brachten hochansteckende Krankheiten mit. 1635 endete die Zeit der schwedischen Besatzung in Würzburg.

Die Festung Marienberg wurde im Lauf der Geschichte mehrfach umgebaut. Nachdem ein Brand 1572 Teile der Burg mit der Hofbibliothek zerstört hatte, wurde unter Julius Echter von Mespelbrunn die Umgestaltung zu einem Renaissanceschloss betrieben. Beim Umbau zur barocken Festungsanlage ließ Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn (1642-1673) und seine Nachfolger weitere militärische Bastionen errichten.

Die Nationalsozialisten nutzten die Burg als Erziehungslager für arbeitslose Kameraden der SA -  Sturmabteilung der NSDAP. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges zerstörten Bomber der Royal Air Force unter Winston Chruchill bis zu 90 Prozent der Stadt. Dokumentations- und Gedenkstätten erinnern heute an das Ausmaß der Zerstörung. Auch die Festung Marienberg wurde bei den Bombeangriffen stark beschädigt und ab 1950 wiederaufgebaut.

Würzburg heute

In der Nachkriegszeit schufen "Trümmerfrauen- und männer" aus den Ruinen das heutige Würzburg. Althistorische Gebäude sind originalgetreu wiedererrichtet worden. Zu ihnen gehört der zwischen Dom und alter Mainbrücke im Schutze der Festung Marienberg gelegene Würzburger Ratskeller. Hier kann sich in historischem Ambiente der einheimische Gast bei urfränkischer Küche genauso zu Hause fühlen wie Reisende aus fernen Ländern, die mit internationalen Spitzenprodukten verwöhnt werden. Anregungen für kulinarische Genüsse finden Sie unter www.wuerzburger-ratskeller.de

1981 erklärt die UNESCO die Residenz Würzburg zum Weltkulturerbe.

residenz

Der Verein Würzburger Gästeführer e.V. wurde 2001 gegeründet mit dem Ziel, interessierte Gäste aus nah und fern auf informative und unterhaltsame Art und Weise mit den verborgenen Reizen der Stadt vertraut zu machen. Informationen zu den aktuellen Stadtführungen finden Sie unter www.wuerzburger-gaestefuehrer.de

Alle Führungen sind auch individuell buchbar, neugierig geworden...?  Nähere Auskunft gibt Ihnen gerne Sylvia Angelika Oelwein.

E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Auf Wunsch führt Sie Sylvia Angelika Oelwein nicht nur zu den highlights der Stadt Würzburg, sondern auch zu dem nahegelgenen Rokokogarten Veitshöchheim.

Literaturempfehlung:

Sylvia Angelika Oelwein: Der Mythos im Rokokogarten Veitshöchheim und Adam Friedrich von Seinsheim, 2. Auflage 2011, ISBN 9-783842-382893

"Die Muse der Geschichte, Clio, zeigt uns wegweisend den Einstieg in den Park, folgen Sie ihren Zeichen, Daphne wird von ihrer Mutter in einen Lorbeerbaum verwandelt, um vor den Gelüsten Apollons sicher zu sein - der spannende philosophische Führer durch den wunderschönen Rokokogarten Veitshöchheim gibt dem Besucher Gelegenheit, sich tief in die griechische Mythologie zu versenken und ein besonderes Bild vom Park zu erhalten"

Psychotherapeuten der Gegenwart

Psychotherapeuten setzen die Vergangenheit fort und landen in der Gegenwart - mit einer modifizierten Methodenvielfalt und einem umfangreichen Hintergrundwisssen stellen sie sich den Problemen ihres Klientels auf der Suche nach konstruktiven Lösungswegen.

Udo Rauchfleisch , Jahrgang 1942

Udo Rauchfleisch gehört zu den vielseitigen Therapeuten der Gegenwart. Neben der psychotherapeutischen Behandlung bietet er psychoanalytische Lehranalysen für Ausbildungskandidaten an, Supervision und individuelles Coaching.

Portrait

Professor emer. Dr. rer. nat. an der Universität Basel für Klinische Psychologie - Gastprofessor an verschiedenen in- und ausländischen Universitäten - Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen - seit 1999 Privatpraxis für Psychotherapie und Beratung in Basel

Forschungsschwerpunkte:

Theorie und Praxis der Psychoanalyse - Dissoziale/antisoziale Persönlichkeiten - Gewalt - Testdiagnostische Methoden - Musikpsychologische Themen - Grenzgebiete Psychologie - Theologie - Homosexualität - Transidentität

Ehrungen: Preisträger der Margrit Egnér Stiftung 2011

Anne M. Lang, Jahrgang 1954, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Senior Coach

1995 gründet Anne M. Lang das AML Institut für Systeme in Bonn. 1999 eröffnet sie ein zweites Institut, eine Weiterbildungseinrichtung der Milton Erickson Gesellschaft ebenfalls in Bonn.

In Bonn bietet Frau Lang zertifizierte Weiterbildungen an und entwickelte Konzepte für den Einsatz von Hypnose und Hypno-Systemischer Kommunikation in den Bereichen Psychotherapie, Beratung, Coaching und medizinische Behandlung. Die beiden Institute integrieren eine Praxis für Psychotherapie. einen Coaching- und Supervisionsbereich sowie vielfältige Aus-, Fort- und Weiterbildungen.

Prof. Dr. phil. Jörg Fengler, Jahrgang 1944

Zu den gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkten von Jörg Fngler gehören Burnout-, Mobbing-, Gewalt - und Suchtprävention. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln berät er zahlreiche Insitutionen, darunter das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland. Er leitet das Fengler-Insitut für Angewandte Psychologie in Köln-Bonn.

Astrid Schreyögg, Jahrgang 1946

Sie nahm 1985 eine freiberufliche Tätigkeit als Psychotherapeutin, Supervisorin, Coach und Lehrbeauftragte an. Astrid ist Autorin zahlreicher Bücher, Dozentin der Deutschen Psychologen Akademie, des Berufsverbandes Deutscher Psychologen und verantwortlich für die wissenschaftliche Gesamtleitung des Coaching- Fortbildungsprogrammes der DPA.

 

Fritz Riemann (1902 - 1979)

war ein deutscher Psychotherapeut, Astrologe und Autor. 1922 begann er in München das Studium der Psychologie, verließ jedoch die Universität, weil er sich von der experimentellen Psychologie nicht angezogen fühlte. 1924 heiratet er eine Medizinerin. 1934 wird er Schüler des Astrologen Freiherr von Klöckler und Lehranalysand bei der Psychoanalytikerin Therese Benedek. 1939 heiratet er ein zweites Mal. Im Zweiten Weltkrieg wird Riemann zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Kriegsende baute er wieder seine Praxis für Psychoanalysye und Psychotherapie auf, aus der später eine Akademie hervorging. 1950 wird auch seine zweite Ehe geschieden und Riemann heiratet ein drittes Mal. Insgesamt hat Fritz Riemann drei Lehranalysen gemacht, die letzte bei Harald Schultz-Hencke. Beeinflußt von der Astrologie veröffentlicht Fritz 1961 seine tiefenpsychologische Studie Grundformen der Angst, gefolgt von weiteren Publikationen.

Die Grundformen der Angst hängen nach Auffassung von Riemann mit unserer Befindlichkeit in der Welt zusammen. Wir sind eingefügt in einen Kosmos mit überpersönlichen Gesetzmäßigkeiten, die auf uns einwirken ohne dass wir uns dessen bewußt sind. Die kosmischen Gesetzmäßigkeiten umschreibt Riemann wie folgt: unsere Erde umkreist in bestimmten Rhythmen die Sonne, bewegt sich also um das Zentralgestirn, diese Bewegung nennt er Revolution, Umwälzung. Gleichzeitig dreht sich dabei die Erde um ihre eigene Achse, eine Bewegung, die er Rotation, Eigendrehung nennt. Damit sind zugleich zwei weitere gegensätzliche bzw. sich ergänzende Impulse gesetzt - die Schwerkraft und die Fliehkraft. Die Schwerkraft hält unsere Welt zusammen und richtet sich zentripetal nach innen, sie hat etwas von einem festhaltenden und anziehenden Sog. Die Fliekraft strebt zentrifugal nach außen, drängt in die Weite und hat loslassende, sich ablösen wollende Eigenschaften. Nur das ausgewogene Zusammenspiel dieser vier Impulse garantiert die Ordnung im Kosmos, das Ausfallen von nur einer Bewegung würde die Ordnung stören und ins Chaos führen.

Nehmen wir einmal an, dass der Mensch als Bewohner der Erde und als winziges Teilchen im Sonnensystem auch den Gesetzmäßigkeiten des Kosmos unterworfen ist - so hätten die kosmischen Bewegungen Entsprechungen im seelischen Erleben. Die Rotation, die Eigendrehung entspricht im psychologischen Erleben dem Bedürfnis nach Individuation, Selbstwerdung im Sinne von C.G. Jung. Der Revolution, der Bewegung um die Sonne entspricht im psychologischen Erleben die Bereitschaft, sich in ein größeres Ganzes einzuordnen zugunsten überpersönlicher Zusammenhänge. Damit wäre bereits die erste Antinomie beschrieben. Der zentripetalen Schwerkraft entspricht auf der seelischen Ebene unser Bedürnis nach Dauer und Beständigkeit während die zentrifugale Fliehkraft sich widerspiegelt in unserem Bedürnis nach Veränderung und Wandlung. Dies wäre die zweite Antinomie, der wir ebenfalls permanent ausgesetzt sind.

Mit der Individuation, dem Annehmen und Entwickeln unserer Einmaligkeit grenzen wir uns von anderen ab, damit schwingt aber auch die Angst mit, aus der Geborgenheit des Dazugehörens und der Gemeinsamkeit herauszufallen, es entsteht die Angst vor Einsamkeit und Isolation. Mit der Revolution, dem Sich-einordnen in ein größeres Ganzes öffnen wir uns vertrauensvoll der Welt, dem Leben und den Mitmenschen, wir lassen uns ein und tauschen uns aus mit dem Nicht-Ich, dem Anderen und dem Fremden. Es ist die Seite der Hingabe im weitesten Sinne an das Leben, die mit der Angst verbunden ist, unser Ich zu verlieren, abhängig zu werden, uns auszuliefern, das Eigensein nicht angemessen leben zu können und in der geforderten Anpassung zu viel von uns aufgeben zu müssen. Riskieren wir dieses Geworfensein in andere Welten nicht, so bleiben wir isolierte Einzelwesen ohne Bindung, ohne Zugehörigkeit zu etwas über uns Hinausreichendem. Entsprechend der zentripetalen Schwerkraft im Kosmos streben wir auf der psychischen Ebene Dauer und Beständigkeit an. Mit dem Bedürfnis, sich niederzulassen und Zukunft zu planen, als ob wir damit etwas Festes und Sicheres vor uns hätten, sind alle Ängste verbunden, die mit dem Wissen um die eigenen Vergänglichkeit entstehen, die Angst vor dem Ungewissen und vor dem Neuen, das Bedürfnis nach persönlicher Ewigkeit entpuppt sich als illusionär und macht Angst. Und schließlich die kosmische Fliehkraft, die auf psychischer Ebene in der Fähigkeit zum Wandel besteht, in der Bereitschaft, Veränderungen zu bejahen, Vertrautes aufzugeben, Traditionen und Gewohntes hinter sich zu lassen, Abschied zu nehmen und alles nur als Durchgang zu erleben. Damit verbunden ist die Angst, durch Regeln und Gesetze, durch den Sog der Vergangenheit festgehalten, eingeengt und begrenzt zu werden in unserem Freiheitsdrang. Es droht hier die Angst nicht wie zuvor durch den Tod als Vergänglichkeit, sondern die Angst vor dem Tod als Erstarrung und Endgültigkeit.

Insgesamt sind es vier Grundformen der Angst, die wir soeben kennengerlenrnt haben:

1. Die Angst vor der Selbsthingabe, als Ich- Verlust und Abhängigkeit erlebt. 2. Die Angst vor der Selbstwerdung, als Ungeborgenheit und Isolation erlebt. 3. Die Angst vor der Wandlung, als Vergänglichkeit und Unsicherheit erlebt und 4. Die Angst vor dem Bestehenden, als Endgültigkeit und Unfreiheit erlebt.

Zwischen den kosmischen Dimensionen von Wandel und Dauer, von Nähe und Distanz vollzieht such auch das menschliche Leben und in der Lebensbejahung kann jeder Mensch die damit verbundenen Ängste überwinden.