Albert Ellis (1913 - 2007)

ein amerikanischer Psychotherapeut in New York.

Nach einer Betriebswirtschaftslehre begann Ellis mit 29 Jahren ein Psychologiestudium und eröffnete 1952 in New York seine eigene Praxis. Anfänglich von der Tiefenpsychologie geprägt entwickelte Albert seinen eigenen psychotherapeutischen Ansatz, die Rational-Emotive Therapie. Nach Ellis kommen emotionale Störungen wie Ängste oder Depressionen durch irrationale Überzeugungen zustande. Jeder Mensch habe eine Disposition zum irrationalen Denken, er spricht von kognitiver Vulnerabilität. In der Therapie werden die irrationalen Überzeugungen identifiziert, hinterfragt und verändert. Zu den irrrationalen Überzeugungen gehören:

* absolute Forderungen: Wünsche werden zu absoluten Forderungen ("ich muss", "die anderen müssen...") * globale negative Selbst- und Fremdbewertungen: statt einzelner Eigenschaften wird die Person insgesamt abgewertet ("ich bin ein Versager", "der andere ist eine Niete") * Katastrophieren von einzelnen Ereignissen * Niedrige Frustrationstoleranz ("ich könnte es nicht ertragen, wenn...").

Ellis intendiert in seiner Therapie eine Verhaltensänderung in Richtung eines rational denkenden, fühlenden und handelnden Menschen mit folgenden Merkmalen:

* gesundes Eigeninteresse entwickeln und durchsetzen * Selbstbestimmung anstreben * Toleranz üben * Unsicherheit akzeptieren * flexibel sein * sich für andere, eine Sache oder Idee zu engagieren * Bereitschaft zum Risiko aufbringen * sich selbst zu akzeptieren.

 

Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 - 1936)

erarbeitete Grundlagen für die Verhaltensforschung und legte damit auch den Grundstein für die behavioristischen Lerntheorien.

Pawlow entdeckte das Prinzip der "Klassischen Konditionierung" in seinen Hundeexperimenten. Bei seinen Studien stellte er fest, dass die Speichelsekretion nicht erst mit der Fütterung beginnt, sondern bereits beim Anblick der Nahrung. Wenn der Fütterung regelmäßig ein Klingelton vorausgeht, kann schon bald allein der Klingelton die Speichelsekretion auslösen, es entsteht ein "bedingter Reflex". Die Bedeutung der klassischen Konditionierung besteht darin, dass in nachfolgenden Studien am Menschen gezeigt werden konnte, in welchem Ausmaß auch das menschliche Verhalten konditionierbar ist, d.h.gesteuert wird durch Außenreize, die im Organismus bedingte Reflexe auslösen.

John B. Watson (1878 - 1958)

war ein US- amerikanischer Psychologe, der den Behaviorismus begründete.

Watson übertrug das Prinzip der klassischen Konditionierung nach Iwan Petrowitch Pawlow von der Tierpsychologie auf das menschliche Verhalten. Der Behaviorismus untersucht und erklärt das Verhalten von Mensch und Tier mit naturwissenschaftlichen Methoden ohne Introspektion. In den U.S.A. wurden die Verfechter des Behaviorismus jahrzehntelang einflussreiche Verhaltensforscher und entschiedene Gegner der aufkommenden psychoanalytischen Strömungen. Verhaltenstherapeutische Methoden wie etwa die Systematische Desensibilisierung bei Phobien gehen auf die Erkenntnisse des Behaviorismus zurück. Watson wollte die Psychologie als Naturwissenschaft neu begründen. Untersucht wurde ausschließlich das objektiv beobachtbare Verhalten mit seiner Reaktionsvielfalt auf Umweltreize, die experimentell manipuliert werden konnten.

Neuro - Linguistisches Programmieren (NLP)

Das Neuro-Linguistische Programmieren greift zurück auf Konzepte aus der Gesprächspsychotherapie, der Gestalttherapie, der Hypnosetherapie, den Kognitionswissenschaften und dem Konstruktivismus. NLP wurde von den Mathematikern Richard Bandler und John Grinder in den 70er Jahren in den U.S.A. entwickelt. Ursprüngliches Ziel des NLP war es, die Wirkfaktoren erfolgreicher Therapien herauszufiltern. Vermutet wurde, dass es sich bei den Wirkfaktoren vor allem um kommunikative Fähigkeiten des Therapeuten handelt und nicht primär um die jeweilige fachliche Ausrichtung.

Karen Horney (1885 - 1952)

war eine deutsch-amerikanische Psychoanalytikerin.

In Freiburg begann Karen das Studium der Medizin. Dort lernte sie den Wirtschaftsstudenten Okar Horney kennen, beide heirateten 1909. 1915 promovierte sie bei Karl Bonhoeffer über Psychosen nach Kopfverletzungen.

1919 gündete sie eine eigene Praxis als Psychoanalytikerin. 1932 verließ Karen Deutschland. Die Entstehung und Aufrechterhaltung von Neurosen führte sie im Unterschied zu Freud wesentlich auf Angst und Feindseligkeit zurück. In den U.S.A. war sie bis zum Tode erfolgreich als Psychoanalytikerin tätig.

Alfred Adler (1870 - 1937)

war ein österreichischer Arzt aus einer jüdischen Familie und gilt als Begründer der Individualpsychologie.

"Follow your heart, but take your brain with you"  Alfred Adler

Adler hatte eine Organminderwertigkeit - er litt an Rachitis. Während seines Studiums der Medizin lernt er in einer sozialistischen Studentengruppe Raissa Timofejewna Epstein, eine Russin, kennen.Beide heiraten 1987 in Moskau. Adler nahm an den Diskussionsrunden mit Sigmund Freud teil, stimmte dessen Trieblehre jedoch nicht zu. Es kam zum Bruch mit Freud. 1907 publizierte Adler seine Studie über die Minderwertigkeit von Organen und deren körperliche sowie psychische Kompensation bzw. Überkompensation (Kompensation des "Minderwertigkeitskomplexes"). Zwischen den beiden Weltkriegen konnte Adler und seine Mitarbeiter rund dreißig Erziehungsberatungsstellen in Wien eröffnen, es war die Blütezeit seiner Individualpsychologie. Angesichts der Bedrohung durch den Nationalsozialismus siedelte Adler 1934 in die U.S.A. über. Er starb auf einer seiner Vortragsreisen nach Europa im Alter von 67 Jahren an Herzversagen.

Anna Freud (1895 - 1982)

Als Tochter von Sigmund Freud erwarb sie die britische Staatsbürgerschaft und machte sich einen Namen auf dem Gebiet der Kinderanalyse.

Von Beruf Lehrerin galt ihr Interesse stets der Psychoanalyse und so absolvierte sie bei ihrem Vater eine Lehranalyse und wurde selbst zur Psychoanalytikerin. Seit 1925 lebte sie mit Dorothy Tiffany Burlingham, einer New Yorker Millionenerbein zusammen.

Anna Freud und Dorothy Burlingham gründeten zusammen mit Josefine Stross ein Heim für Kriegskinder und Kriegsweisen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus dem Heim ein international renommiertes Lehrinstitut für Kindertherapie. Neben ihrem Schwerpunkt der Kindertherapie analysierte Anna auch Erwachsene, darunter Marilyn Monroe. Ihre Urne befindet sich neben der ihrer Eltern und der von Dorothy Burlingham im Golders Green Crematorium in England.

Lou - Andreas Salomé (1861 - 1937)

war eine weitgereiste Schriftstellerin und Psychoanalytikerin aus russisch-deutscher Familie.

Bei einem Aufenthalt in Schweden begann Lou ein Verhältnis mit dem Nervenarzt und Freudianer Poul Bjerre. Sie begleitet ihn auf einen Kongreß der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung und begegnet dort erstmals Sigmund Freud. Lou wird Freuds Schülerin. Er hält viel von ihr und empfiehlt ihr den Beruf der Psychoanalytikerin. 1915 eröffnet Salomé in Göttingen die erste psychoanalytische Praxis der Stadt. 1921 begann ihre Freundschaft mit Anna, der Tochter Sigmund Freuds. Nach einer schweren Krebsoperation stirbt sie im Schlaf.

"Warst mir die mütterlichste der Frauen,ein Freund warst du, wie Männer sind,ein Weib, so warst du anzuschauen,und öfter noch warst du ein Kind. Du warst das Zarteste, das mir begegnet,das Härteste warst du, damit ich rang.Du warst das Hohe, das mich gesegnet -und wurdest zum Abgrund, der mich verschlang."

                             Rainer Maria Rilke ehrt Lou in einem Gedicht, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte.