Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828 - 1910)

 Tolstoi

Seine beiden Hauptwerke Krieg und Frieden sowie Anna Karenina sind bis heute unvergängliche Klassiker des realistischen Romans. Lew entstammte einem russischen Adelsgeschlecht. Nach einem Studium orientalischer Sprachen und dem Wechsel zur juristischen Fakultät brach er seine Studien ab. Aus pädagogischem Interesse bereiste er westeuropäische Länder und lernte dabei Künstler wie Charles Dickens oder Sergejewitsch Turgenew kennen. Nach der Rückkehr aus Europa verstärkte er reformpädagogische Bestrebungen im eigenen Land. 1862 heiratete er die deutschstämmige Sofia Behrs, mit der er insgesamt 13 Kinder hatte. Im Verlauf dieser Ehe schrieb er seine Werke Krieg und Frieden sowie Anna Karenina.

 

Er fand Anerkennung und erkannte zeitgleich das Elend bei den Arbeitern und Bauern des Landes. Tief erschüttert verzichte er auf Rauchen, Alkohol und der Jagd. Später hatte er sich religiösen Fragen zugewandt. Tolstoi setzte sich für politisch oder religiös Verfolgte ein und blieb als Autor produktiv, unterstützt von seiner Ehefrau.

 

 

Meister Maler ab Mitte des 20. Jahrhunderts

Francis Bacon (1909 - 1992)

Als Sohn eines Pferdezüchters in Dublin geboren, schlug sich Francis in London und Paris mit Gelegenheitsarbeiten durch. Von Picasso inspiriert widmete er sich ab 1931 als Autodidakt ganz der Malerei. Thematischer Schwerpunkt seiner pathetisch anmutenden Werke ist die Verwundbarkeit des Menschen und seine Hilflosigkeit in  einer isolierenden und unbarmherzigen Welt. Bacon, der in den Nachkriegsjahren Alkoholiker geworden war, arbeitete äußerst intensiv an seinen Themen. So zeigte er in seinen "Van Gogh-Variationen" eindringlich den Maler als isolierten Menschen. Nach dem Tod seines langjährigen Lebensgefährten George Dyer 1971 wurde seine Auseinandersetzung mit dem Tod immer deutlicher.

Jackson Pollock (1912 - 1956)

Pollock wurde als Sohn eines Schafzüchters in den USA geboren. Jackson interessierte sich von Kindheitsbeinen an für die Malerei, eckte jedoch aufgrund seines aufrührerischen Verhaltens überall an und brach seine Kunststudien immer wieder ab. In den 30er Jahren entstanden seine ersten Bilder - wenig später begründete er das so genannte Action painting, das mit allen traditionellen Kunstformen brach. In seinen Bildern löste er sich von der gegenständlichen Malerei: er legte die Leinwand auf den Boden und ließ die Farbe aus Pinsel oder durchlöcherten Farbeimern direkt auf die Bildfläche tropfen, verschmierte sie oder vermischte sie mit Sand und Glassplittern. Dabei ließ er seinen Inspirationen freien Lauf. Jackson hatte Zeit seines Lebens mit psychischen Problemen zu kämpfen. Schon früh war sein Leben von der Alkoholsucht geprägt, immer wieder machte er Entziehungskuren und wurde rückfällig. Auch die Malerin Lee Krasner, die er 1941 kennenlernte und später heiratete, konnte ihm nicht den notwendigen Halt geben.Nach einer Affäre mit einem jungen Mädchen trennte sich Lee von ihm, im selben Jahr starb Pollack bei einem Autounfall.

Emil Schumacher (1912 - 1999)

In Norddeutschland geboren entwickelte Emil seinen typischen Malstil, der ihn zu einem der wichtigsten Vertreter des Informel, der nicht geometrischen Abstraktion machte. Informelle Kunst entsteht spontan und rhythmisch aus dem Malprozess heraus, sie ist eng verbunden mit dem abstrakten Expressionismus und dem Action Painting.

Antoni Tàpies (1923 -)

Geboren in Barcelona begann der Rechtsanwaltssohn Antoni ein Jurastudium, das er abbrach. Er wollte als Autodidakt Maler werden und entwickelte schon bald den Stil einer collagenhaften Mischtechnik, die sein Werk fortan bestimmte. In mehreren Schichten trug er Farbe auf die Leinwand und durchmischte sie unter anderem mit Sand. Zudem arbeitete er in die Bilder vorgefundene Materialien wie Holz oder Papier mit ein. Nach seinen eigenen Aussagen befassen sich seine Werke - vorwiegend in den Farben Schwarz, Braun und Ocker gehalten - mit dem Schicksal der Vergänglichkeit.

Robert Rauschenberg (1925 - )

Robert Rauschenberg wurde in Texas geboren und studierte Kunst. Seine erste Ausstellung in New York konnte die Anerkennung der Besucher und Kritiker nicht finden. Später entwickelte er den für die Pop-art typischen Stil des Combine Paintings.

Yves Klein (1928 - 1962)

Yves wurde in Nizza geboren als Sohn eines Malerehepaares. Von Anfang an übte die Farbe Blau eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Schon bald entstanden seine ersten monochromen Bilder, mit denen er dem Betrachter eine kosmische Gefühlserfahrung vermitteln wollte. Wenige Monate nach der Hochzeit mit Rottraut Uecker starb er in Pais.

Andy Warhol (1928 - 1987)

Andy wurde als Sohn tscheslowakischer Einwanderer in Pennsylvania geboren. Ab 1960 entwickelte er sich zum vielseitigsten Vertreter der Pop-art. Er starb nach einer Gallenblasenoperation in New York.

Jasper Johns (1930 -)

 Der Farmersohn aus Georgia machte nach dem Kunstsudium eine Ausbildung als Werbegraphiker in New York. 1954 lernte der den Maler Robert Rauschenberg kennen, die beiden gingen eine Liebesbeziehung ein bis zum Jahr 1962. Rauschenberg hatte erheblichen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung von Jasper. Mit seinen Flaggenbildern errregte Johns Aufmerksamkeit und sorgte für kunsttheoretische Diskussionen. Die Bekanntschaft mit dem Galeristen Leo Castelli, der seine Bilder ausstellte, machte den Maler in der Kunstszene über Nacht berühmt. 1980 erwarb das New Yorker Whitney Museum of American Art Johns Gemälde "Drei Flaggen" für eine Million Dollar - der höchste Preis, den ein Kunstwerk bis dahin erreicht hatte. Jasper erweiterte sein kreatives Betätigungsfeld und wurde Berater der Dance-Company von Merce Cunningham, für deren Inszenierungen er zahlreiche Bühnenbilder und Kostüme entwarf.

Gerhard Richter (1932 -)

 In Dresden geboren fühlte sich Gerhard in seiner Heimat immer stärker den Zwängen des sozialistischen Realismus ausgesetzt. Ein Besuch der Documenta in Kassel veränderte seine Kunstauffassung nachhaltig. Richter siedelte 1961 in den Westen über und entwickelte in der Folgezeit seine abstrakten Bilder vor allem Landschaftsgemälde. Typisch für sein Arbeitsprinzip war die parallele Malerei an verschiedenen Bildserien.

David Hockney (1937 -)

In England geboren feierte David schon als 24-Jähriger seinen Durchbruch und avancierte zu einem der bekanntesten britischen Künstler.Zwar steht David der Pop-art nahe, doch läßt sein vielseitiges Schaffen keine Festlegung auf einen bestimmten Stil zu. Da ihn die konventionelle naturalisitische Malerei ebenso langweilte wie der Abstrakte Expressionimsus war er stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen. Wichtiges Thema war immer wieder seine Homosexualität, die er malerisch verarbeitete um so für eine Lebensform zu werben, die immer noch von vielen als schockierend empfunden wurde. Nach vielen Reisen lebte Hockney vorübergehend im kalifornischen Santa Monica wo seine berühmten Swiimingpool-Bilder mit badenden und sich sonnenenden Jungen Männern entstanden. 1973 zieht Hockney nach Paris. Auch als Fotograph verzeichnete er wachsende Erfolge. Typisch für sein gesamtes Werk ist ein beharrliches Experimentieren mit unterschiedlichen Medien sowie eine große stilistische Vielfalt und Offenheit für neue Techniken.

Georg Baselitz (1938 -)

Georg wurde als Sohn eines Lehrers in Sachsen geboren. Das Malereistudium in Ostberlin musste er wegen "gesellschaftspolitischer Unreife" verlassen. Daraufhin setzte er sein Studium im Westteil Berlins fort und lernte hier den Kunststudenten Eugen Schönebeck kennen, mit dem er zukünftig eng zusammenarbeitete. Beide Künstler fühlten sich im Westen isoliert. Baselitz kritisierte die nach 1945 entstandenen abstrakte Kunst als oberflächlich, formal erstarrt und willkürlich. Mit seinen eigenen zunächst exhibitionistischen Bildern provozierte er bereits 1963 einen Skandal. Die Bilder wurden beschlagnahmt und er musste sich vor Gericht verantworten. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt. Der Durchbruch gelang ihm erst um 1970 mit Bildern, die scheinbar auf dem Kopf stehen. Neben der Malerei schuf Baselitz aussagekräftige Holzskulpturen. In späteren Jahren nahm die Bildhauerei eine ebenbürtige Position zu seiner Malerei ein.

Sigmar Polke (1941- 2010)

Sigmar, Sohn eines Architekten aus Oberschlesien orientierte sich in seinen frühen Werken an der amerikanischen Pop-art. Triviale Gegenstände aus dem Alltagsleben bannte er ungehemmt auf die Leinwand. Schon früh irritierte er sein Publikum mit seltsamen Behauptungen. So meinte er beispielsweise auf telepathischen Sitzungen Kontakt zur Vergangenheit zu finden und wichtige Botschaften verstorbener Künstler zu empfangen. Der Wahrheitsgehalt solcher Selbstaussagen sei dahingestellt - tatsächlich wurde er mit seinen Werken ein wichtiger Exponent der deutschen Malerei. Gemeinsam mit dem Briten Frank Auerbach wurde er 1986 auf der Biennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt. Ausschlaggebend für die Ehrung war eine außergewöhnliche künstlerische Leistung: Polke hatte den deutschen Pavillon mit speziell beschichteten Leinwänden ausgestattet, deren Farbe sich bei wechselnder Luftfeuchtigkeit und verschiedenem Lichteinfall veränderte.

Jeff Koons (1955 -)

Jeff wurde in Pennsylvania geboren umd schuf nach eigenen Angaben bereits im Kindergarten Kunst.Bereits bei seiner ersten Einzelausstellung wird deutlich, wie gut er es verstand, seine Kunst als Ware zu inszenieren und zu verkaufen. Weiterhin machte er mit banal wirkenden Skulpturen auf sich aufmerksam etwa die Keramikskulptur "Michael Jackson und Bubbles". In Rom lernt er die italienische Porno- Darstellerin Ilona Staller kennen, bessser bekannt unter ihrem Künstlernamen Cicciolina.  Sie wurde seine Lebensgefährtin und Ehefrau. In seiner Bilderserie "Made in Heaven" läßt Jeff die Öffentlichkeit ungeniert an seinem Liebesleben teilnehmen. Nach der Scheidung erleidet er zwar eine Niederlage beim Kampf um das Sorgerecht für seinen Sohn Ludwig, doch erfolgt nach einem vorübergehenden Karriereknick wieder der Aufschwung, beginnend damit, dass Koons Hundeskulptur "Puppy" vor dem Guggenheim Museum in Bilbao installiert wurde.

Keith Haring (1958 - 1990)

In Pennsylvania geboren war Keith ein typisches Kind des Medienzeitalters. Er begeisterte sich für Comics und sah im Fernsehen am liebsten Zeichentrickfilme. Keith bekannte sich öffentlich zu seiner Homosexualität und thematisierte sie auch in seinen Arbeiten. Die amerikanische Öffentlichkeit wurde 1980 auf ihn aufmerksam, als er die Werbeflächen der New Yorker Subway-Stationen mit weißen Kreidezeichnungen versah. Seine Arbeiten brachten ihm in kürzester Zeit internationale Akzeptanz ein sowie eine Spitzenposition in der New Yorker Kunstszene, wo er unter anderem Freundschaft mit Andy Warhol schloss. Haring nutzte seine Popularität auch für sein Engagement gegen Rassismus sowie Drogenmißbrauch und für Aids-Kranke. Selbst an Aids erkrankt, starb er im Alter von nur 31 Jahren.

 Manfred Beck-Arnstein , Jahrgang 1946

ist ein deutscher Maler des phantastischen Realismus. Beck besuchte ab 1965 die damalige Kunst- und Handwerksschule in Würzburg und später die Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er beteiligte sich an Gruppenausstellungen und unternahm Studienreisen nach Italien, Malta, Belgien sowie Spanien.

1993 wurde er in seiner Heimatstadt Arnstein zum Ehrenbürger ernannt.

Viviana Guasch , Jahrgang 1959

als Tochter eines deutsch-argentinischen Ehepaares arbeitet Viviana selbst als freie Malerin und gibt Malkurse sowohl in Deutschland wie auch in Spanien/Nähe Barcelona. Sie gehört zu den Künstlern, die auf einmalige Art und Weise kreative Ressourcen bei ihren Schülern und Schülerinnen in ein dynamisches Malen überführen kann. Vita: 1959 in Buenos Aires geboren  1979 - 1982 Studienaufenthalt in Los Angeles  1982 - 1983 Europareise. Studium der freien Malerei und Zeichnung an der Alanus-Hochschule in Alfter bei Bonn. Seitdem freischaffende Künstlerin, Dozentin und Kuratorin. Künstlerische Kurse und Seminare in der Erwachsenenbildung im In- und Ausland und Projektwochen mit Kindern.

Merve Burggraf, Jahrgang 1941

1973 -1980 Studium der Ölmalerei und des figürlichen Zeichnens an der Königlichen Akademie der schönen Künste Antwerpen, seit 2001 Mitglied der Künstlergalerie Sankt Augustin, seit 2006 Dozentin für Malen an der VHS Siebengebirge/Königswinter.

Ein wichtiger Aspekt des künstlerischen Schaffens ist für Merve die Intuition. Sie befaßt sich mit den Weltreligionen auf der Suche nach dem Geheimnis der menschlichen Existenz. Seelische Entwicklungskrisen und transzendente Erfahrungen des Inneren drücken sich in ihren Bildern aus.

Meister Maler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Wassily Kandinsky (1866 - 1944)

Als Sohn eines wohlhabenden Teehändlers wuchs Kandinsky als deutscher Künstler russischer Herkunft in Odessa auf. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte er zumeist bei einer Tante, die in ihm die Liebe zur Musik weckte. Gemeinsam mit Franz Marc gründete er die Künstler-Gruppe "Der blaue Reiter". Durch die Nationalsozialisten wurden seine Werke in Deutschland als "entartet" beschlagnahmt. Gabriele Münter versteckte einen Teil seiner Gemälde in ihrem Murnauer Haus. Kandinsky starb im französischen Exil an Hirnsklerose.

Pierre Bonnard (1867 - 1947)

Bonnard stammte aus einem gutbürgerlichem Haus. Ab 1926 lebte er mit seiner Lebensgefährtin in der Nähe von Cannes, wo er auch starb.

Emil Nolde (1867 - 1956)

Nolde entstammte einer Bauernfamilie im deutsch-dänischen Grenzgebiet. Um 1912 hatte er seine Motivwelt erschlossen: Blumenbilder, Landschaften und norddeutsche Küsten. Von den Nazis jedoch wurde er heftig attackiert. Sie beschlagnahmten seine Bilder. Er malte weiter und versteckte vor allem seine Aquarelle erfolgreich vor den Nazis.

Henri Matisse (1869 - 1954)

Im Norden Frankreichs geboren kam Henri eher durch Zufall zur Malerei. Nach einer Darmoperation beschloss er, seine Tätigkeit als Jurist aufzugeben und Maler zu werden. Zunächst entstanden Landschaftsbilder im impressionistischen Stil bis Matisse einen völlig anderen Malstil für sich entdeckte: er bevorzugte reine, ungebrochene Farben von starker Leuchtkraft, geordnete Strukturen wurden einer vitalen Malerei untergeordnet, die sich ganz auf den schöpferischen Instinkt verließ. Als Matisse mit seinen Malerfreunden eine erste Ausstellung gab, verspottete ein Kritiker die Maler als "Wilde", französisch "Fauves" und damit war eine neue Stilbezeichnung geboren - der Fauvismus.

Lyonel Feininger (1871 - 1956)

Lyonel entstammte einer Musikerfamilie aus New York. Er siedelte vorübergehend nach Europa über und lernte hier bedeutende Künstler wie etwa Henri Matisse, Amedeo Modigliani oder Robert Delaunay kennen. Diese Begegnungen und insbesondere das Kennenlernen des französischen Kubimus sollten sich prägend auf Feiningers Stilwechsel auswirken. Es entstanden in der Folgezeit seine berühmten mehrdimensionalen Werke. Sie alle zeigen seine charakteristische Technik der Zerlegung des Motivs in transparente Farbflächen. 

Paula Modersohn-Becker (1876 - 1907)

Paula verbrachte ihre Jugend im Kreise der Familie in Bremen. Als Schülerin von Fritz Mackensen siedelt sie über in die Künstlerkolonie Worpswede, wo sie ihren zukünftigen Ehemann Otto Modersohn kennenlernte. Zur Künstlerkolonie gehörten auch Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler. Die Worpweder Maler einte eine schwärmerische Naturverehrung. Bevorzugtes Thema war der melancholische Reiz der norddeutschen Moor- und Heidelandschaften mit den dort lebenden Menschen. Schon nach kurzer Zeit in Worpswede fühlte sich die junge Künstlerin von der Landschaftsmalerei eingeengt. Obendrein bedrückt von den künstlerischen Bevormundungsversuchen ihres Mannes zog sie 1906 nach Paris. Beeinflußt von Paul Cézanne und Paul Gauguin entwickelte sie einen völlig eigenständigen Malstil. Modersohn-Becker bevorzugte einen stark abstrahierten Bildaufbau, deutliche Konturen und farblich hervorgehobene Einzelmotive. Ihre Werke verstand sie philosophisch als Sinnbilder für die ewige Natur im Unterschied zur Endlichkeit der menschlichen Existenz. Im Lauf der Zeit wurde ihr Malen expressiver und machte sie zur Vorläuferin des Expressionismus. Ende 1906 folgte Modersohn seiner Frau nach Paris und kehrte ein Jahr später mit ihr nach Worpswede zurück. Paula war schwanger und starb nach der Geburt ihres Kindes an einer Embolie.

Maurice de Vlaminck (1876 - 1958)

Als Sohn eines flämischen Musiklehrers war der Weg als Künstler bereits vorgezeichnet. Zufällig begegnete er dem intellektuell veranlagten Maler Derrain, dieser stellte ihn Matisse vor; damit hatte sich der Kern der späteren Fauvisten gefunden. Sein Malstil änderte sich in späteren Jahren insofern, als er durch dramatische Licht- und Schatten-Effekte sowie kalte Farben eine unheilvolle Stimmung erzeugte. Während dieser Zeit lebte Maurice zurückgezogen auf einem Landgut in der Nähe der Loire.

Gabriele Münter (1877 - 1962)

Gabriele entstammte einer wohlhabenden deutsch-amerikanischen Kaufmannsfamilie. Ab 1901  besuchte sie eine von Kandinsky geleitete Schule in München, bald war Kandninsky nicht nur ihr Lehrer sondern darüber hinaus auch ihr Geliebter. 1908 zog sie gemeinsam mit Kandninsky und dem Künstlerkollegen Alexej sowie Marianne Werefkin nach Murnau, wo sie ein Haus kaufte. Dort in Oberbayern durchlebte sie eine produktive Phase unter dem Einfluss der Fauvisten, Kandninskys und Jawlenskys. 1915 zog Münter nach Stockholm. Sie suchte die Nähe ihres Geliebten, der nach dem Kriegsausbruch 1914 Deutschland verlassen musste. 1917 verschwand Kandninsky kommentarlos. Münter stürzte in eine emotionale Krise und erfuhr erst Jahre später den Grund für die plötzliche Trennung: Kandinsky hatte zum zweiten Mal geheiratet. Neue Impulse erfuhr Münter durch ihren späteren Lebensgefährten, den Kunsthistoriker Johannes Eichner.

Kasimir Malewitsch (1878 - 1935)

Kasimir kam um die Jahrhundertwende nach Moskau. Nach der Februarrevolution inspirierten ihn symbolistische Bewegungen und er entwickelte einen völlig neuen Malstil, der allein geometrische Formen als gestaltende Elemente duldete. So entstanden spannungsgeladene Bilder mit schwebenden Formen, die wie fliegende Körper wirken. Mit seinen Schriften zum Konzept dieser Malweise - Suprematismus genannt- wurde er zu einem bedeutenden Theoretiker des Konstruktivismus.

Paul Klee (1879 - 1940)

In der Schweiz geboren entstammte Paul einer musikalischen Familie: sein Vater war Musiklehrer, seine Mutter Sängerin. Nach mehreren Studienreisen heiratet Klee die Pianistin Lily Stumpf. Schon bald fühlte er sich ganz und gar als Maler. Mit abstrakten Formen und Symbolen schuf Klee eine märchenhaft anmutende Bilderwelt.

"Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar"                      Paul Klee

In seinem Tagebuch notiert er: "Je schreckensvoller diese Welt (wie gerade heute), desto abstrakter die Kunst, während eine glückliche Welt eine diesseitige Kunst hervorbringt". 1935 machten sich beim ihm erste Symptome von Sklerodermie bemerkbar, einer in seinem Fall tödlich verlaufende Krankheit.

Franz Marc (1880 - 1916)

Eigentlich wurde dem Franz die Kunst "in die Wiege gelegt" - sein Vater war Landschaftsmaler und Kunstprofessor. Doch geprägt durch seine strenggläubige Familie wollte er Pfarrrer werden. Nach Abbruch des Theologiestudiums gelangte er schließlich zur Kunst. 1905 lernte er die beiden Malerinnen Marie Schnür und Maria Franck kennen. Er heiratete Marie obwohl der die Maria liebte- weshalb?: weil Marie ein uneheliches Kind hatte und nach geltendem Recht das Kind nur zu sich nehmen durfte, wenn sie verheiratet war. Die Ehe wurde ein Jahr später geschieden und 1913 konnte er endlich seine geliebte Maria heiraten.

Marc malte auffallend oft Tiere, berühmt sind unter anderem seine Pferdebilder. Tiere verkörperten für Franz positive Eigenschaften wie Reinheit, Wahrheit und Schönheit, die er beim Menschen nicht zu finden glaubte. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich Franz Marc als Freiwilliger. Er erhoffte sich vom Krieg eine Erneuerung der Gesellschaft und fiel 1916 bei Verdun.

Ernst Ludwig Kirchner (1880 - 1938)

Ernst Ludwig wurde in Aschaffenburg geboren und gehörte in jungen Jahren zu den Gründungsmitgliedern der "Brücke", die radikal mit künstlerischen Konventionen brach. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Die Kriegserlebnisse führten jedoch bei ihm zu einem nervlichen Zusammenbruch. Nach seiner Entlassung zog er 1918 in die Schweizer Alpen. In bizarren Farben stellte er die Alpenlandschaft sowie die bäuerliche Lebenswelt dar. Mit der Machtübernahme der Nazis wurde Kirchner in Deutschland als "entartet" diffamiert. Er erschoss sich 1938.

Ferdinand Léger (1881 - 1955)

Fernand wurde als Sohn eines Viehzüchters in der Normandie geboren. Über Umwege gelangte er zur Kunst. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich floh Léger in die Vereinigten Staaten. In den USA, wo er bis Kriegsende lebte, begann Fernand mit großen Werkgruppen. 1945 kehrte er in seine Heimat zurück. In vielen seiner späteren Gemälde machen die dargestellten Menschen einen heiteren und glücklichen Eindruck.

Pablo Picasso (1881 - 1973)

Pablo wurde in Malaga geboren und erhielt erste künstlerische Anregungen von seinem Vater, der an der Kunstakademie in Barcelona lehrte. 1904 siedelte er nach Paris über, wo wenig später mit Les Demoiselles D`Avignon" das Schlüsselwerk des Kubismus entstand. Aus seinen zwei Ehen und vielen Lebensgemeinschaften gingen zwei Töchter empor. In der "blauen Phase seines Malens" dominierten melancholische Szenen menschlichen Elends. Auf dem Montmarte fühlte er sich magisch angezogen vom Leben der Künstler und Gaukler, das er zumeist in rosa Fabtönen malte. Durch den Verkauf der Bilder aus dieser Phase sicherte sich Picasso die finazielle Unabhängigkeit. Angeregt von der afrikanischen Stammeskunst schuf er eine Serie von Frauenbildnissen, darunter das Portrait der Schriftstellerin Gertrude Stein. 1937 malte er sein Bild "Guernica" als Protest gegen Krieg und Zerstörng.

Georges Braque (1882 - 1963)

Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Le Havre, wo er die ersten künstlerischen Unterweisungen von seinem Vater erhielt. Braques frühe Werke zeigten zumeist Hafenbilder, gemalt mit den stilistischen Mitteln des Pointillismus. Im Ersten Weltkrieg wurde Braque schwer verletzt. Danach war sein Malstil geprägt von einer weichen Linienführung.

Amedeo Modigliani (1884 - 1920)

Der Sohn von Juden wuchs in Livorno auf. Durch Tuberkuloseerkrankungen blieb er zeitlebens geswchächt, schwer alkoholsüchtig durchlitt er künstlerische und psychische Krisen. Modiglianis Gesundheitszustand verschlechterte sich im Lauf der Zeit , er starb 35-jährig; seine schwangere Lebensgefährtin wollte nicht ohne ihn weiterleben und stürzte sich am Tag nach seinem Tod aus dem Fenster.

Max Beckmann (1884 - 1950)

In Leipzig geboren malte Max bereits im Alter von 13 Jahren sein erstes Selbstbildnis. Der Erste Weltkrieg und seine Erfahrungen als Sanitätssoldat veränderten sein Weltbild und damit auch seine Malerei. Beckmann wurde zum Chronist von Katastrophen und widmete seine Malerei historischen oder aktuellen Katastrophen, die er dramatisch inszenierte so zum Beispiel das "Erdbeben von Messina" oder der "Untergang der Titanic". Stets wird in den Bildern die Hilflosigkeit des Menschen gegenüber seinem Schicksal deutlich. 1948  emigrierte er in die USA und kam nicht mehr nach Deutschland zurück.

Diego Rivera (1886 - 1957)

In Mexiko geboren ließ sich Diego 1911 in Paris nieder, wo er zahlreiche kubistische Werke malte. 1921 kehrte er nach Mexiko zurück. Während seines ersten Europa-Aufenthaltes lernte er die russische Malerin Angelina Below kennen, die zwölf Jahre lang seine Lebensgefährtin wurde. Nach Mexiko zurückgekehrt, machte er Bekanntschaft mit Guadalupe Marín, die er 1922 heiratete. Berühmt wurde Diego durch seine ausdrucksstarken Wandgemälde. Seit 1922 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Mexikos. Bei dieser Parteiarbeit lernte er 1928 die Malerin Frida Kahlo kennen, die er noch im selben Jahr heiratete. Ihre Beziehung war gekennzeichnet durch Phasen relativer Harmonie im Wechsel mit Phasen heftigen Streites, Trennung und Versöhnung. Grund für den Streit waren die zahlreichen Affären Riveras und dennoch blieb das Paar bis zum Tod Frida Kahlos zusammen. Ein Jahr später heiratete Diego seine Kunsthändlerin.

Oskar Kokoschka (1886-1980)

Oskar wurde an der Donau in Österreich geboren und wuchs in Wien auf. Vor allen in den Portraits entwickelte er sich als expressiver Psychologe. Mit einem "Röntgenblick" erfasste er die seelischen Befindlichkeiten seines Gegenübers und drückte dies expressiv in Mimik und Gestik aus. 1930 emigrierte Kokoschka nach England und wurde britischer Staatsbürger. Von den Nationalsozialisten wurde sein Werk heftig angegriffen. 1953 ließ er sich am Genfer See nieder. In seinem Spätwerk stand wieder die Portraitmalerei im Vordergrund. Berühmte Persönlichkeiten wie der Bundespräsident Theodor Heuss und Adenauer saßen dem gefeierten Maler Modell.

August Macke (1887 - 1914)

Bei Menschede im Sauerland geboren wuchs August in Köln und Bonn auf. 1909, dem Jahr seiner Hochzeit entstand sein erstes Bild - Selbstportrait mit Hut. Bald darauf lernte er den Maler Franz Marc kennen, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verband. Im Jahr 1914 unternahm er zusammen mit Paul Klee und Louis Moillet eine Reise nach Tunis. Für alle drei wurde die Reise ein künstlerisches Schlüsselerlebnis. In der afrikanischen Stadt erschloss sich den Malern die Farbe in ihrer unglaublichen Wärme. Mackes Kunstwerke widerspiegeln eine gewollte Harmonie in einer unübertroffenen Klarheit, Farbigkeit und Transparenz. Die Schattenseiten des Alltags werden bewußt ausgeblendet zugunsten einer heiter verklärten Welt des Müßiggangs.Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird Macke zum Kriegsdienst einberufen und fällt in der Champagne.

Marc Chagall (1887 - 1985)

In Weißrussland geboren fand Marc bei einem Paris-Aufenthalt schnell Zugang zur künstlerischen Avantgarde und entwickelte eine eigenen Bilderwelt zwischen Traum und Wirklichkeit. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte er nach Russland zurück. Seinen Militärdienst leistete er in einer Schreibstube ab und konnte sich nebenher seiner Malerei widmen. Die Liebe zu seiner Ehefrau Bella thematisiert er in vielfältigen Variationen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begab sich der jüdische Künstler vorübergehend ins amerikanische Exil und lebte ab 1967 mit seiner zweiten Ehefrau bis zu seinem Tode in Südfrankreich. Eine außergewöhnliche Vielfalt ist kennzeichnend für sein Werk. Noch im Alter wandte sich Chagall neuen Arbeitstechniken zu. Zu den herausragenden Leistungen gehören seine Glasarbeiten an öffentlichen Gebäuden wie etwa die Fenster an der Kathedrale von Metz, an einer israelischen Synagoge, an der Kathedrale von Reims und zuletzt für den Mainzer Dom. Zudem realisierte er Wandgemälde für das Frankfurter Stadtteater, ein Deckengemälde für die Pariser Oper und schließlich ein Wandgemälde für die Metropolitan Opera in New York. 

Josef Albers (1888 - 1976)

Im Ruhrgebiet geboren und anfangs als Volksschullehrer arbeitend verläuft seine Karriere wie ein Traum und ist dennoch Realität. Mit seiner jüdischen Frau emigrierte Josef 1933 in die USA, wo er als Professor an das neu gegründete College in Asheville/North Carolina berufen wurde. Hier unterrichtete er junge Maler, die später zu Ikonen der Kunstszene avancierten wie etwa Willem De Kooning oder Robert Rauschenberg. Zeitgleich begann seine internationale Malerkarriere. In seiner berühmten Bilderserie "Huldigung an das Quadrat" beschäftigt er sich mit dem Wesen der Farbe und seiner Wirkung auf den Betrachter. Dies übte großen Einfluss aus auf solche Künstler, die sich mit wahrnehmungs- und farbpsychologischen Fragen auseinandersetzten. In späten Jahren schuf er monumentale Wandbilder für öffentliche Gebäude.

Giorgio De Chirico (1888 - 1978)

Giorgio wurde als Sohn italienischer Eltern in Griechenland geboren. Nach Italien zurückgekehrt entwickelte er seine monumentalen metaphysischen Bilder. Mit verschiedenen Perspektiven innerhalb eines Bildes irritierte er absichtlich die Sehgewohnheiten des Betrachters. Mit seinen  Arbeiten nahm er die Strömung des Surrealismus vorweg.

"Ein unsterbliches Kunstwerk darf weder Vernunft noch Logik haben"  Giorgio de Chirico

In intensiver Auseinadersetzung mit der Philosophie Friedrich Nietzsches malte Chiroci seine "nihilistische Weltanschaung". Nach seiner Auffassung ist die Welt der Dinge kein Universum von Formen und Gegenständen, sondern ein Universum von Bedeutungen. Entscheidend ist, was hinter dem Schleier des Sichtbaren verborgen liegt. So verwandelt sich das Denken jenseits der Rationalität in eine traumartige Bildsprache mit poetischen Momenten.

René Magritte (1889 - 1967)

In Belgien geboren war seine Jugend belastet als seine Mutter Selbstmord beging. 1922 heiratet René seine Jugendliebe. 1927 ging Magritte nach Paris und schloss sich der dortigen Surrealistengruppe an, auch Chiricos Malerei prägte seine Arbeiten.

Egon Schiele (1890 - 1918)

Egon wurde als Kind eines Bahnhofvorstehers in Tulln an der Donau geboren. Er durchlebte eine Kindheit, die geprägt war vom frühen Tod seines Vaters, der in geistiger Umnachtung starb. Sein Idol Gustav Klimt erkannte das Talent des jungen Mannes und ebnete ihm den Weg in die Kunst. Als Modell diente ihm häufig seine Schwester "Gertie", zu der er eine starke emotionale Bindung hatte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er mit Portraits und mit teilweise pornographischen Zeichnungen pubertierender Mädchen, die reißenden Absatz fanden. Später wurde sein Werk expressiver, beeinflußt durch die Lehre von Sigmund Freud sowie den Schriften Hugo von Hoffmannsthals. In Selbstbildnissen ergründete er die Facetten seiner eigenen Persönlichkeit. 1915 heiratete Schiele. In seiner Malerei wurden die Farben weicher und die Strichführung harmonischer. 1918 starb er an der Spanischen Grippe, drei Tage nach dem Tod seiner schwangeren Frau.

Otto Dix (1891 - 1969)

Otto wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie bei Gera/ ehemalige DDR geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg näherte er sich dem Realismus an und entwickelte  eine sozialkritische Thematik.

Max Ernst (1891 - 1976)

Max wurde in Brühl bei Köln geboren und wandte sich nach einem gesellschaftswissenschaftlichem Studium dem Dadaismus zu. Bei einem Paris-Aufenthalt fand er schnell Zugang zu den Surrealisten und entwickelte sich zu einem anerkannten und vielseitigen Vertreter dieser Kunstrichtung. Während der Nazi-Zeit flüchtete Max Ernst in die USA und kehrte 1953 nach Frankreich zurück.

George Grosz (1893 - 1959)

Nach dem frühen Tod seines Vaters wuchs George in der pommerschen Provinz auf. Der Traum seiner Mutter von einer Beamtenlaufbahn für ihren Sohn platzte, als George einen Lehrer ohrfeigte und deswegen die Schule verlassen musste. Grosz gehörte zu den Gründern der Berliner Dada-Gruppe und kommentierte beißend satirisch die Verhältnisse in der Weimarer Repubkik. Malerisch karrikierte er die heuchlerische Welt der Spießer und Kriegsgewinnler. Wenige Tage vor der Machtergreifung der Nazis flüchtete der amerikabegeisterte Grosz nach New York und schuf dort weniger bissig eher liebevoll Karrikaturen amerikanischer Typen.

Joan Miró (1893 - 1883)

 Joan wuchs in der Nähe von Barcelona auf und interessierte sich schon früh für die Malerei. 1919 reiste Miró erstmals nach Paris und läßt sich unter anderem von Pablo Picasso inspirieren. Allmählich veränderte sich sein Malstil indem er alles Gegenständliche auflöste und Komposionen aus vermeintlich zusammenhangslosen Zeichen schuf. 1929 heiratet Miró. Lange Jahre pendelte er zwischen Frankreich und Spanien. Später siedelte er nach Mallorca über und lebte dort bis zu seinem Tode.

Tamara De Lempicka (1898 - 1980)

Als Tochter einer wohlhabenden Familie wurde Tamara in Warschau geboren. 1916 heiratete sie und siedelte mit ihrem Mann ein Jahr später nach Paris über. Auf zahlreichen Parties fand sie Zugang zur Oberschicht und entwickelte sich zur gefragtesten Portraitistin ihrer Zeit. Ihre Gemälde spielen mit Zweideutigkeiten, Erotik bei gleichzieitger Unannahbarkeit und trafen damit den exklusiven Geschmack eines mondänen Publikums. Die feine Gesellschaft zahlte nahezu jeden Preis für ein Gemälde von der Lempicka. 1928 ließ sich das Ehepaar scheiden. 1933 heiratet sie einen wohlhabenden Baron aus Österreich-Ungarn und siedelte mit ihm in die USA über. Das Paar lebte in Beverly Hills und die exzentrische Lempicka avancierte  als "Baronin mit dem Pinsel" schnell zur beliebtesten Malerin der Hollywodstars. Später siedelte Lempicka nach Mexiko über wo sie sich zunehmend ins Privatleben zurückzog.

Salvador Dalí (1904 - 1989)

Als Sohn eines Notars in Spanien geboren verstand es Salvador bis zu seinem Tod mit exzentrischem Auftreten auf sich aufmerksam zu machen. Schnell kam er in Kontakt mit bedeutenden Künstlern unter anderem dem Filmregisseur Luis Bunuel. Dali gilt als wichtiger Vertreter des Surrealismus. 1929 lernte er Gala Eluard kennen, die zu seiner lebenslangen Muse wurde. 1940 flüchteten Salvador und Gala in die USA und kehrten 1948 nach Spanien zurück. In seinen Werken ist die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit aufgehoben. Im Alter interessierte sich Dalí zunehmend für den Katholizismus und die mystisch-okkulte Seite des Glaubens.

Willem De Kooning (1904 - 1997)

Willem wurde in Rotterdam geboren und wuchs nach der Scheidung seiner Eltern bei der Mutter auf. Da es für seinen  Wunsch, als Illustrator zu arbeiten, in den Niederlanden wenig Möglichkeiten gab, fuhr er als blinder Passagier nach New York. Hier arbeitete er als Kohlenschlepper, bis sein Aufenthalt legalisiert wurde. Mit den Anmieten eines eigenen Ateliers begann eine beispiellose Karriere. De Koonings Malerei war von einem magischen Realismus und einer surrealen Raumauffassung geprägt. Zunächst malte er eine Serie von Männerbildnissen, zumeist aus dem Arbeitermilieu. 1938  lernte er die Kunstkritikerin Elaine Fried kennen und heiratete sie gut zehn Jahre später. Elaine wurde zum Modell für seine frühen Frauenbilder. Seine Landschaftsdarstellungen, oftmals in Schwarz - Weiß gehalten, übten großen Einfluss auf den Abstrakten Expressionismus aus. Seine späteren Frauenbildnisse hatten einen dämonisch - aggressiv wirkenden Charakter. Dies rief damals einen Sturm der Entrüstung hervor, brachen seine Bildnisse doch mit dem Klischee der liebenden Hausfrau und Mutter. Er selbst betrachtete die Werke als Landschaftsbilder der Frau ("womanscape") und näherte sich mit seiner Malweise immer mehr der Gegenstandslosigkeit. 1975 entstanden Seelenlandschaften im Großformat. 1986 zeigten sich bei De Kooning erste Symptome der Alzheimerschen Krankheit. Wenig später wurde der Künstler für geistig unzurechnungsfähig erklärt.

Victor Vasarely (1906 - 1997)

Der gebürtige Ungar siedelte nach einem abgebrochenen Medizinstudium nach Paris über. Er wurde zum Begründer der Op-art. In seinen Bildern spielt er mit optischen Effekten, die Bewegungsillusionen ermöglichen. In seinen geometrisch-abstrakten Werken werden die Farb-und Formelemente so manipuliert, dass der Eindruck von Räumlichkeit entsteht: das Motiv wölbt sich oder es scheint zurückzutreten. 1959 erhielt Vasarely die französische Staatsbürgerschaft.

Frida Kahlo (1907 - 1954)

Als Tochter eines deutsch-jüdischen Fotografen und einer Mexikanerin wurde Frida in Mexiko geboren. Im Alter von sechs Jahren erkrankte sie an einer Kinderlähmung und behielt einen leicht verkrüppelten rechten Fuß. Mit 17 Jahren erlitt sie bei einem Busunfall schwerste Rücken- und Unterleibsverletzungen. In vielen Bildern stellte sie ihre physischen Leiden und seelischen Befindlichkeiten dar. 1927 traf Frida den Maler Diego Rivera wieder, den sie seit ihrer Schulzeit kannte. Sie ging mit ihm eine schwierige Liebesbeziehung ein, die von zahlreichen Trennungen  belastet war. Schließlich heiratet sie Diego ein zweites Mal, bestand diesmal aber auf größerer Unabhängigkeit. Frida macht sich nicht nur als Malerin einen Namen, sondern auch als selbstbewusste Frau, die sich für Frieden und Freiheit engagierte.

1953 musste sie sich der Amputation ihres rechten Unterschenkels unterziehen. Ein Jahr später starb sie in ihrem Haus an den Folgen einer Lungenentzündung.

 

Meister Maler des 19. bis erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Paul Cézanne (1839 - 1906)

Paul Cézanne wurde in Aix-en-Provence geboren und kam nach Paris, um dort Malerei zu studieren. Zu Lebzeiten blieb Cézanne missverstanden- er malte oft in der Einsamkeit der Provence und entwickelte weiterführend zum Impressioismus eine Malweise mit Verzerrungen und Auflösungen. Heute gilt er als Wegbereiter der Moderne, er schöpfte in seinen Bildern eine Harmonie parallel zur Natur.

Claude Monet (1840 - 1926)

In Paris geboren gilt Monet bis heute als der Begründer des Impressionismus. Schon als junger Maler beeindruckte ihn die unterschiedliche Farbigkeit, die in der Natur allein durch den natürlichen Lichteinfall entsteht. Typisch für seine Werke sind die schnell hingetupften Farben und die Lichtreflexe. Im Garten seines Hauses verteilt standen zahlreche Staffeleien mit Leinwänden, denen er sich als Maler täglich widmete. Trotz seiner schwierigen privaten Situation - seine Frau starb 1879 und er war stets verschuldet - vermitteln seine Bilder eine heitere, gelöste Weltsicht. Im Alter verminderte der graue Star seine Sehfähigkeit. Das Malen fiel ihm nun schhwerer, seine Farbwahrnehmung blieb gestört und er verfiel in Depression.

Auguste Renoir (1841 - 1919)

Auguste wuchs in bescheidenen Verhältnissen in Paris auf. Eisern sparte er für ein Kunststudium und lernte 1862 Claude Monet kennen. Beide beschlosssen im Wald von Fontainebleau zu malen. Renoir gehörte zu den Mitbegründern des Impressionismus und zeigte sich schon bald als Meister in der Darstellung weiblicher Schönheit. Zu seinen Bewunderern gehörten der Verleger Zola und Guy de Maupassant. Sie versorgten ihn mit Aufträgen und verbesserten so die angespannte finanzielle Situation. Um die Jahrhundertwende erkrankte Renoir so schwer an Rheuma, dass er sich zum Malen den Pinsel an die erstarrten Finger binden ließ. Später war er sogar an den Rollstuhl gefesselt doch malte der Künstler bis zu seinem Tode unverdrossen weiter.

Henri Rousseau (1844 - 1910)

In kleinbürgerliche Verhältnissen lebend malte Henry in seiner Freizeit, komponierte und verfasste Theaterstücke.1893 ließ er sich vorzeitig pensionieren, um sich ganz der Malerei zu widmen. Als Straßenmusiker und Portraitmaler verbesserte er die kleinen Rente. Mit dem Gesetz geriet er mehrfach in Konflikt, zuletzt wegen Bankbetrug und Urkundenfälschung. Er musste Geldbuße zahlen und bekam zwei Jahre Gefängnis auf Bewährung. Der endgültige Durchbruch als Maler gelang ihm mit den Dschungelbildern.

Max Liebermann (1847 - 1935)

Als Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie wurde Max in Berlin geboren. Als Künstler zog es Liebermann immer wieder nach Holland und zum Malen bevorzugte er die Ruhe des Landlebens. Die Machtübernahme der Nazis führte zu einem jähen Ende seiner Karriere. Als Jude wurde er nunmehr diffamiert. In seinen Werken zeigt sich die Hinwendung zum Impressionismus französischer Prägung wobei sein Spätwerk von expressiven Tendenzen gekennzeichnet ist.

Paul Gauguin (1848 - 1903)

Paul wurde in Paris als Sohn eines Journalisten geboren, seine Familie emigrierte nach Peru, in die Heimat seiner Mutter. Neben seiner Arbeit als Börsenmakler brachte er sich die Malerei als Autodidakt bei. Auf Bitten van Goghs versuchte Gauguin 1888 mit seinem Malerfreund zusammen in Arles zu arbeiten. Schon nach wenigen Wochen trennten sich die charakterlich höchst unterschiedlich strukturierten Künstler im Streit. Als er seine Arbeitsstelle verlor, widmete sich Gauguin ganz der Malerei. Völlig verarmt versteigerte er seine Werke für die Finanzierung seiner ersten Südsee-Reise. Während seiner langjährigen Aufenthalte auf Tahiti entstanden symbolhafte Szenarien, die in leuchtenden Farben vom Südseeleben erzählen. Trotz Krankheit und Melancholie schuf er träumerische Meisterwerke. In einem autobiographischen Roman beschreibt er seine Erlebnisse mit den Eingeborenen und sein Leben in einer Hütte mit einem jungen Mädchen.

Lovis Corinth (1858 - 1925)

Louis wurde in Ostpreussen geboren und erhielt nach dem Besuch des Gymnasiums eine profunde Ausbildung. Eines seiner künstlerischen Hauptthemen sind seine ausdrucksstarken und psychologisch eindringlichen Portraits wie etwa das Portrait des Reichspräsidenten Friedrich Ebert. 1911 erlitt Corinth einen Schlaganfall, der zur Lähmung der linken Körperhälfte führte. Er arbeitete jedoch ungebrochen weiter und entwickelte in seinem Spätwerk mit kräftigem Pinselstrich und kühnen Perspektiven einen expressiven Malstil, der ihn zum Wegbereiter des Expressionismus machte.

Gustav Klimt (1862 - 1918)

Als Sohn eines Graveurs im Wiener Vorort Baumgarten geboren, sollte er zunächst den Beruf seines Vaters erlernen. 1876 erhielt er ein Stipendium an der Kunstgewerbeschule in Wien. Mit 28 Jahren war Klimt ein geachteter und viel beschäftigter Künstler in Wien, der genau den Geschmack seines Publikums traf. Seine erotischen Frauendarstellungen waren von der Trieblehre Freuds beeinflusst. Zahlreiche erotische Frauenbildnisse folgten und dukumentieren Klimts Hingabe zum weiblichen Geschlecht.

Edvard Munch (1863 - 1944)

Edvard wuchs in Oslo auf, wo er auch Kunst studierte. Durch den frühen Tod seiner Mutter und den nachfolgenden Tod seiner Schwester waren seine Kindheit und Jugend psychisch belastet. Auch seine beiden großen Lieben - die Verbindung mit der verheirateten Milly und die Beziehung zu Tulla Larsen scheiterten. In seinen  Gemälden von Frauen projizierte Munch viele der Gefühle, die ihn  selbst quälten: Melancholie, Einsamkeit, erotische Sehnsucht. In seinen zahlreichenn Portraits von Männern so etwa das Portrait von Nietzsche (posthum) spielten diese Gefühle nie eine Rolle. 1908 erlitt Munch einen Nervenzusammenbruch. Kurz vor der Jahrhundertwende entstanden erste Gemälde, die eine Abkehr von den Themen der Furcht und Verzweiflung andeuteten und eine heitere Grundstimmung zugrundelegten.

Henri de Toulouse-Lautrec (1864 - 1901)

Henri entstammte einem alten Adelsgeschlecht und wuchs in Albi auf. Als Jugendlicher brach er sich beide Beine, die nicht wieder richtig zuisammenwuchsen und ihn zum Krüppel machten. Er studierte Malerei in Paris und wohnte auf dem Montmartre. Mit seinen Künstlerfreunden besuchte er regelmäßig die Vergnügungsstätten auf dem Montmartre. Hier fand er seine Motive: Menschen aus der Unterschicht, die ihre Sorgen mithilfe von Alkohol vergessen. Später hielt er sich lieber in den Bordells der Pariser Innenstadt auf. Seine letzten Lebensjahre waren gekennzeichnet von übermäßigem Alkoholkonsum und Depressionen.

 

 

 

 

Meister Maler Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts

Caspar David Friedrich (1774 - 1840)

Nach dem Studium an der Kunstakademie in Kopenhagen siedelte Caspar über nach Dresden. 1807 erfolgte sein Übergang zur Ölmalerei. Als Maler der Romantik bevorzugte er stimmungsvolle Landschaften. Schon bald hatte er auch international ein hohes Ansehen erworben, so dass 1820 der spätere Zar Nikolaus I. sein Atelier besuchte und zahlreche Arbeiten des Künstlers erwarb. Nach einem Schlaganfall 1835 musste er seine Arbeiten einschränken, ein zweiter Schlaganfall führte zur fast vollständigen Lähmung des Künstlers."Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht" . C.D. Friedrich

William Turner (1775 - 1851)

William wurde in London geboren. Schon früh erkannten die Eltern das Talent ihres Sohnes. Er studierte Kunst an der Royal Academy und hielt sich für längere Zeit im Louvre auf, wo ihn besonders die Werke Tizians und Claude Lorrains beeindruckten. In seinen späten Landschaftsbildern löst sich das Bildmotiv nahezu atmosphärisch in Luft auf. Mit dieser Malweise nahm Turner die Entwicklung des Impressionismus vorweg.

Johann Friedrich Overbeck (1789 - 1869)

Overbeck wuchs in Lübeck auf in einer weltoffenen protestantischen Familie. Seine Familie schickte ihn auf eine private Kunstschule. 1809 gündete er mit anderen Studenten der Wiener Akademie den "Lukasbund", benannt nach Lukas, dem Patron der Maler. Overbeck und seine Malerkollegen wollten der Kunst wieder den Stellenwert verleihen, den sie im Mittelalter hatte, jenseits von den nach ihrer Meinung korrumpierten Werten der Akademie. Sie wollten die nationale Kunst wieder neu beleben, indem sie sich in deren Wurzeln, in die Kultur Italiens versenkten. Aus diesem Grund zogen sie in das ehemalige Franziskanerkloster San Isidoro ein und lebten dort in mönchischer Zurückgezogenheit.In streng geregelter spartanischer Lebensweise malten sie ihre Werke.

Camille Corot (1796 - 1875)

Geboren in Paris wurde Camille bei seinen Italien-Aufenthalten beeinflußt von den Werken Claude Lorrains und Nicolas Poussins. Ab 1830 verbrachte Carot mit einigen Künstlerfreunden jedes Jahr einige Tage malend im Wald von Fontainebleau. In der freien Natur entstanden stimmungsvolle Landschaftsbilder, die sich allein auf die Landschaft konzentrierten und jedes weitere Sujet außer Acht ließen.

Eugène Delacroix (1798 -1865)

Als Kind wohlhabender Eltern in der Nähe von Paris geboren studierte Eugène an der Pariser École des Beaux-Arts. Seine Werke im Stil der Historienmalerei basieren auf einem breiten Literaturstudium und sind inspiriert durch die Geschichte des Mittelalters und der Renaissance. Sein berühmtestes Gemälde ist eine Ikone der französischen Geschichte und ein schwärmerisches Bekenntnis des Maler zum Geist der Julirevolution von 1830. "Die Freiheit führt das Volk auf die Barrikaden". Auf dem Gemälde führt eine Frau als allegorische Verkörperung der Freiheit eine Gruppe kampfbereiter Menschen in einer malerischen Mischung von Pathos und Realismus.

Carl Spitzweg (1808 1885)

In München geboren bereitete sich Carl zielstrebig auf den Beruf als Apotheker vor. Ein Jahr später entschied er sich, Maler zu werden und machte durch Portraits auf sich aufmerksam, in denen er das biedermeierliche Kleinbürgertum humorvoll karrikierte.

Adolph von Menzel (1815 - 1905)

Nach dem Tod seines Vaters übernahm der 16-jährige Menzel die Druckerei und sorgte für den Lebensunterhalt seiner Mutter und seiner Geschwister. Das Zeichnen und Malen brachte er sich selbst bei. In der Kunstgeschichte gilt er neben Wilhelm Leibl als deutscher Vertreter des Realismus:" Alle Kunst ist zugleich auch Handwerk, was bitter erlernt werden muss".

Gustave Courbet (1819 - 1877)

Der Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie zeigte wenig Interesse für das Jurastudium. Courbet vertrat sozialistische Ideen und wollte vehement eine Malerei verwirklichen, die sich an der gesellschaftlichen Wirklichkeit orientierte. Als bedeutender Vertreter der realistischen Malerei provozierte er mit seinen Werken immer wieder Skandale. Mitunter stilisierte er sich in seinen Gemälden selbst zum politischen Revolutionär hoch. Sein politisches Engagement wurde ihm im letzten Lebensabschnitt zum Verhängnis: eine Strafe für die Beteiligung an der Pariaser Kommune 1871 trieb ihn fast in den finanziellen Ruin. Er verließ Paris und lebte fortan am Genfer See, wo er vor allem Landschaften malte.

Arnold Böcklin (1827 - 1901)

Der Maler wurde in Basel geboren und fand den für ihn charakteristischen Stil bei zahlreichen Aufenthalten in Italien. Seine Werke rücken in die Nähe des Symbolismus, einer Kunstrichtung, die es ablehnte, sich auf die Wiedergabe der sichtbaren Welt zu beschränken. Trotz anfänglicher Kritik häuften sich die Ehrungen für Böcklin, der nun international anerkannt war.In seinen letzten Lebensjahren zog er sich endgültig nach Italien zurück und malte in seinen Bildern zumeist düstere Visionen von  Alter und Sterben.

Éduard Manet (1832 - 1883)

Ursprünglich sollte der Sohn eines hochrangigen Beamten die Marinelaufbahn einschlagen, doch Manet erkannte schnell, dass das Dasein auf See nichts für ihn war. Er entschied sich für eine Kunstlaufbahn. Mit seiner provozierenden Malweise stieß Manet zwar beim konservativen Publikum auf Ablehnung, doch die jungen Künstler wie Paul Cézanne, Gustave Courbet, Claude Monet und Auguste Renoir betrachteten ihn als Vorbild.

 

Meister Maler vom 16. bis 18. Jahrhundert

Caravaggio (1573 - 1610)

Caravaggio nannte sich nach dem gleichnamigen kleinen Dorf bei Bergamo in der Lombardei. Sein impulsiver Charakter brachte ihn mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Nachdem ein Totschlag ihn zur Flucht aus Rom zwang, reiste er über Neapel nach Malta. Im Alter von 37 Jahren starb er einsam unter ungeklärten Umständen. Die Gewalttaten, die in der Bibel beschrieben werden, übten eine magische Faszination auf Caravaggio aus. Mit seinem radikalen Realismus und den kräftigen Hell-Dunkel Kontrasten entwickelte er eine Malerei voller Dramatik.

Peter Paul Rubens (1577 - 1640)

In Siegen geboren kehrte Peter Paul Rubens bald in die Heimatstadt seiner Eltern Antwerpen zurück.Rasch avancierte er zum führenden Barockkünstler seiner Zeit. Seine Malweise zeichnet sich aus durch eine zunehmende Verinnerlichung und Vertiefung. Eine Vielzahl von Aufträgen erhielt er nicht nur von der einheimischen Bevölkerung, sondern vom gesamten europäischen Adel.

Nicolas Poussin (1594 - 1665)

Geboren in der Normandie wuchs Nicolas in bescheidenen Verhältnissen auf. In jungen Jahren ging er nach Paris und später nach Italien.Hier widmete er sich schließlich seiner barocken Historienmalerei. Die Barockmalerei war gekennzeichndet durch Farbigkeit, einem gebärdenreichen Figurenstil sowie eine Räumlichkeit mit großer Tiefenwirkung. Monumentale Ruhe geht aus dem Spätwerk Poussins hervor, das eine reiche Naturbeobachtung vereint.

Anthonis van Dyck (1599 - 1641)

In Antwerpen geboren begann schnell seine steile Karriere. 1630 wurde er Hofmaler der Erzherzogin Isabella. 1632 siedelte er als Hofmaler Karls I. nach London über. Als einfühlsamer Beobachter stellte er die Physiognomien der Portraitierten differenziert dar. Mit seinen Bildnissen der englischen Königsfamilie und des Adels prägte er bis heute unsere Vorstellungen vom kultivierten Leben der höfischen Gesellschaft.

Diego Veláquez (1599 - 1660)

In Sevilla geboren heiratete er nach Abschluss seiner Malerausbildung die Tochter seines Lehrers. 1622 ging er an den Hof nach Madrid, wo er Maler des Königs wurde. Hier kam er in Kontakt mit bekannten Künstlern, unter ihnen Peter Paul Rubens. In seinen Portraits etwa von Papst Innozenz X. überschritt er die Grenze der bisher üblichen Zurückhaltung und erfaßte psychologische Momente des Dargestellten. In seinen letzten Lebensjahren kam er wegen seiner vielen Verpflichtungen am Hofe kaum noch zum Malen.

Claude Lorrain (1600 - 1682)

Er stammte aus einfachen Verhältnissen, wurde mit zwölf Jahren Vollwaise und nannte sich nach seiner Herkunftsregion Lothringen. In Italien entdeckte er seine Leidenschaft für die Landschaftsmalerei. Bei Tag und Nacht beobachtete er das Sonnen- und Mondlicht, den Wechsel der Wolken sowie das Licht auf dem Wasser und in den Zweigen der Bäume. Aufgrund seiner Begabung erfolgte 1634 die Aufnahme in der renommierten Accademia di San Luca in Rom. Bei der Betrachtung seiner Bilder wird der Blick in die Ferne gezogen, Menschen und Tiere fügte Lorrain klein und fast nebensächlich ein - sie waren für ihn nur ein Teil der umfassenden Natur.

Jan Vermeer (1632 -1675)

In Delft geboren, ist über seinen Werdegang wenig bekannt. Ab 1657 wandte sich Vermeer den Kleinformaten zu. Vermeer arbeitete langsam und vollendete im Jahr nur zwei bis drei Werke. Er starb im Alter von 43 Jahren hoch verschuldet und hinterließ seine Frau Catharina mit elf Kindern. Seine Witwe war wegen der hohen Verschuldung gezwungen, viele seiner Gemälde zu versteigern. Kenner hoben zwar immer wieder die hervorragende Qualität seiner Kleinformate hervor, doch blieben die Werke ein Geheimtipp, bis schließlich die Impressionisten für seine Wiederentdeckung sorgten.

Jean-Antoine Watteau (1684 - 1721

Jean Antoine entstammte einer Handwerkerfamilie aus Valenciennes. Nach einer Lehre als Dekorationsmaler zog er nach Paris und entwickelte im Lauf der Zei einen Stil, der ihn zum Begründer der französischen Rokoko-Malerei werden ließ. Er malte die heitere Welt der galanten Feste, Szenen mit Menschen, die ihrer Erdenschwere enthoben sind. Watteau galt bei seinen Zeitgenossen als "Realist", was er zweifellos war, weil er in seiner Malerei exakt die Bedürnisse und das Lebensgefühl der Menschen im 18. Jahrhundert traf.

Angelika Kauffmann (1741 - 1807)

Die Schweizerin Angelika Kauffmann galt schon früh als künstlerisches "Wunderkind" und wurde von ihrem Vater gefördert. Mit 16 Jahren entschied sich die junge Frau gegen die Laufbahn als Sängerin und wurde zur Malerin. In der aufstrebende Metropole London eröffnete sie ein Atelier und hatte mit ihren klassizistischen Portraits zunehmenden Erfolg so auch mit ihrem Portrait von Johann Wolfgang von Goethe. In ihren Historienbildern beschäftigte sie sich vorwiegend mit den Schicksalen weiblicher Figuren in einem elegant-anmutigen Malstil.

Francisco de Goya (1746 - 1828)

Goya, Sohn eines Bauern, begann eine Malerausbildung in Spanien. Er bereiste Italien und erhielt - zurückgekehrt nach Madrid - Fresken- und Portraitaufträge. 1786 wurde er zum Maler des Königs und schließlich zum stellvertretenden Direktor der Akademie San Fernando in Madrid ernannt. 1793 erlitt Goya einen Schlaganfall, er erholte sich nur langsam und blieb taub. In seinen beiden berühmten Gemälden "Die nackte Maja" und "Die bekleidete Maja" wird eine neue Perspektive umgesetzt: der Blick richtet sich von der schönen Frau auf den Betrachter, die ihn scheinbar spöttisch nund distanziert beobachtet.

Jacques-Louis David (1748 - 1825)

David entstammte einer wohlhabenden Familie von Kaufleuten. Die meiste Zeit seiner Ausbildung als Maler verbrachte David im Louvre. In der französischen Revolution schloss sich David den Jakobinern an, bald darauf wurde er zum Präsidenten der Jakobiner erwählt. Davids primärer Zuständigkeitsbereich waren die Künste - und so veranstaltete er Feste für die Verherrlichung der Revolution. Der Sturz von Robespierre bedeutete für ihn das Ende seiner politischen Karriere. Er fiel in Ungnade, eingekerkert wurde er  von Napoleon Bonaparte befreit. Nach dem Sturz Napoleons musste David wie alle Gleichgesinnten das Land verlassen und zog nach Brüssel. Dort malte er zumeist Portraits und antike Szenen.

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751 - 1829)

Tischbein entstammte einer weit verzweigten hessischen Künstlerfamilie aus begütertem Haus .Er wurde Maler und lernte bei einem Italien- Aufenthalt Goethe kennen, mit dessen Portrait er sein bekanntestes Werk schuf. Seine Bilder fanden zu seiner Zeit bei den Romantikern Anerkennung.

 

 

Maler vom 14. bis 16. Jahrhundert

Giovanni Bellini (um 1430 - 1516)

Giovanni wurde in Venedig geboren. Er malte schon bald in der damals aufkommenden Öltechnik und erhielt wesentliche Anregungen von seinem Vater sowie von Andrea Mantegna und Antonello da Messina.Er übernahm die Dekorationsarbeiten am Dogenpalast und die Oberleitung über die dortigen Historienmalereien. Giovanni starb im Alter von 86 Jahren in seiner Geburtsstadt.Eines seiner bekanntesten Werke Christus am Ölberg ist noch stark von der plastisch-realistischen Malerei Mantegnas beeinflusst. Währernd Mantegna die Dramatik des Augenblicks hervorhob richtet Bellini sein Augenmerk auf den psychischen Zustand - auf die Leiden und Zweifel Christis.

Sandro Botticelli (um 1445 - 1510)

Geboren in Florenz wuchs Sando in bescheidenen Verhältnissen auf. Augrund seiner hervorragenden Begabung wurtde er rasch bekannt und konnte eine eigene Werkstatt eröffnen. Sein Kontakt zu den Medici verhalf ihm zu noch größerer Bekanntheit und zahlreichen Aufträgen. Von 1481 bis 1489 war er zusammen mit anderen Meistermalern mit der Ausmalung der Sixtinische Kapelle in Rom beschäftigt. In späten Werken erreichte seine Expressivität ihren Höhepunkt. 

Hieronymus Bosch (um 1450 - 1516)

Hieronymus wurde in den Niederlanden geboren. Er schuf eine eigene, fantastische Bildersprache, die in ihrem Symbolgehalt oft rätselhaft bleibt. Eines seiner rätselhaftesten Meisterwerke ist Der Garten der Lüste, entstanden in der mittleren Schaffensphase.

Lukas Cranach D.Ä. (1472 - 1553)

Der Name des deutschen Malers leitet sich von seinem Heimatort Kronach ab.Seine ausdrucksstarken Gemälde , darunter sein Werk Ruhe auf der Flucht nach Ägypten weckten das Interesse des kursächsischen Hofes und so wurde er bald Hofmaler. Er konnte die Flut der Aufträge nur noch mit einer Fülle von Hilfsarbeitern bewältigen. Nicht zuletzt durch seine Freundschaft mit Martin Luther nahm die Reformation Einfluss auf seine Arbeiten. Viele Portraits Luthers stammen von ihm.

Sein Sohn Lukas Cranach d.J. (1515 -1586) wurde von ihm ausgebildet. Bekannt sind unter anderem seine ausdrucksstarken Portraits.

Michelangelo (1475 - 1564)

Schon bald wandte sich der Maler der Bildhauerei zu .Zeit seines Lebens pendelte Michelangelo zwischen Florenz und Rom, wo er im päpstliche Auftrag seine bedeutendsten Werke schuf.Große Bedeutung für seinen Werdegang erlangte die Kunstsammlung der Medici, hier lernte er die Werke der Antike kennen.

Giorgione (um 1478 - 1510)

Um 1500 widmeten sich die venezianischen Maler ganz der Auseinandersetzung mit Licht und Farbe. Giorgione gehört zu den frühen Meistern des Lichts und des Schattens. In der Kunstgeschichte gilt er als Erfinder des sogenannten "bunten Schattens".

Matthias Grünewald (um 1480 - 1528)

Aus dem Leben des Matthias Grünewald, der vermutlich in Würzburg unter dem Namen Neithardt geboren wurde, wissen wir wenig. Als erzbischöflicher Hofkünstler in Aschaffenburg vollendete er sein berühmtestes Werk, den Isenheimer Altar.

Albrecht Altdorfer (um 1482 - 1538)

Albrecht wurde in Regensburg geboren, gehörte dem Rat an und wurde später Stadtbaumeister. Er arbeitete als Künstler vorwiegend für Monarchen und der Kirche. Altdorfer schuf die ersten Bilder, in denen eine topograpghisch bestimmbare Landschaft als eigenständiges Thema erschien nund nicht mehr nur als Hintergrund religiöser Szenen.

Raffael (1483 - 1520)

Raffael, ein italienischer Jüngling von zarter Gestalt, verstarb im Alter von nur 37 Jahren. Nichts desto trotz hinterließ er der Nachwelt ein bedeutendens Werk. Zu seinen berühmtesten Leinwandgemälden gehört die Sixtinische Madonna.

Tizian (um 1488 - 1576)

Tizian wurde als Sohn einer wohlhabenden Familie in Italien geboren. In Venedig absolvierte er eine künstlerische Ausbildung und eröffnete seine erste Werkstatt .Als führender Maler Venedigs unterhielt Tizian Kontakte zu höfischen und klerikalen Würdeträgern. Kaiser Karl V. ernannte ihn zu seinem Hofmaler und erhob ihn in den Adelsstand.

Hans Holbein D.J. (um 1497 - 1543)

Hans Holbein der Jüngere wurde in Augsburg als Sohn des Malers Hans Holbein dem Älteren geboren.Die feine Psychologisierung seiner Kunst insbesondere bei Portraits verschaffte ihm eine Stellung als Hofmaler bei Heinrich VIII. Hohlbein starb in London an der Pest. Auf einen kleinen Gemälde verstand es Holbein d. J. vorzüglich, das ganze Wesen des eitlen und unkontrollierbaren Renanaissanceherrschers Heinrich VIII. einzufangen.

Tintoretto (1519 - 1594)

Tintoretto wurde in Venedig geboren, über seine Lehrzeit als Maler ist wenig bekannt.

Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Gemälde in der Scuola, sie verweisen auf karitative Aufgaben.

Pieter Brueghel D. Ä. (1526 - 1569)

 Brueghel D.Ä.

Brueghel lebte lange in Antwerpen, später in Brüssel, wo er auch starb. Pieter war Vater von zwei Söhnen, die ebenfalls in die Kunstgeschichte eingingen.

Pieter Brueghel der Jüngere setzte die Tradition seines Vaters fort. Ihre Werke umfassen Bauernszenen sowie apokalyptische und biblische Motive.

Guiseppe Archimboldo (1527 - 1593)

Arcimboldo entstammte einer Familie des Mailänder Stadtadels. Seine große Zeit begann 1562 mit der Berufung an den Hof Kaiser Ferdinands I. nach Wien, wo er sich wie auch in den nachfolgenden Berufungen zum vielseitigen Hofkünstler entwickelte. Mit seinen übernatürlich wirkenden Naturdarstellungen wurde er zum Vorbild vieler Maler des Surrealismus.

El Greco (1541 - 1614)

Der griechische Maler wurde in Kreta geboren und arbeitete ab etwa 1566 in der Werkstatt Tizians in Italien. 1577 siedelte er nach Spanien über angelockt von König Philipp II., der nahe Madrid den Bau der Klosterresidenz El Escorial vorantrieb. Mit seinen visionären, vielfigurigen Darstellungen fand er die Anerkennung des Königs, der ihn mit weiteren Gemälden beauftragte. Sein Malstil markiert den Übergang von der Renaissance zum Barock. Während die Renaissance auf harmonische Darstellungen mit klaren Proportionen zielte, sehen wir im Werk von El greco deutlich die Unruhe und Spannung. Er malte überlange Gestalten, die sich scheinbar von der Realität lösen und zu schweben scheinen.

 

 

 

 

 

 

 

Meister Maler vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Maler des 14. bis 16. Jahrhunderts

Giotto di Bondone (um1267 -1337)

Giotto di Bondone hat die Malerei revolutioniert. Bereits mit seinem ersten Freskenzyklus der "Franziskus-Legende" schuf er ansatzweise Perspektiven. Mit der Körperlichkeit seiner Figuren und ihrem individuellen Verhalten legte er die Voraussetzungen für die spätere Renaissancemalerei.

  Giotto

 

Madonna